Kyūshū

Kyūshū
Kyūshū
Region Kyūshū in Japan
Region Kyūshū in Japan
Gewässer Pazifischer Ozean
Geographische Lage 32° 30′ 0″ N, 131° 0′ 0″ O32.51311788Koordinaten: 32° 30′ 0″ N, 131° 0′ 0″ O
Kyūshū (Japan)
Kyūshū
Fläche 36.749,82 km²
Höchste Erhebung Kujū-san
1.788 m
Einwohner 13.189.193 (Region) (1. Februar 2011)
359 Einw./km²
Detaillierte Karte Kyūshūs
Detaillierte Karte Kyūshūs

Kyūshū (jap. 九州, deutsch „neun Provinzen“) ist mit einer Fläche von 36.750 km² und 13 Mio. Einwohnern (2011) die zweitbevölkerungsreichste und drittgrößte Insel Japans.

Inhaltsverzeichnis

Name

Ihr Name stammt von der ursprünglichen Unterteilung der Insel in neun Provinzen (Chikuzen, Hizen, Chikugo, Higo, Satsuma, Ōsumi, Hyūga, Bungo und Buzen). Historische Namen für Kyūshū sind:

  • Kyūkoku (九国, dt. „neun Länder“),
  • Chinzei (鎮西, dt. „befriedeter Westen“) und
  • Tsukushi-no-shima (筑紫島, dt. „Insel von Tsukushi“).

Geografie

Die Insel Kyūshū ist die südlichste der vier Hauptinseln Japans. Kyūshū ist sehr gebirgig. Auf ihr befindet sich der Aso (1.592 m), der aktivste Vulkan Japans. Andere aktive Vulkane sind der Sakurajima (bei Kagoshima) und der Unzen (bei Nagasaki).

Im Norden befindet sich die Koreastraße, im Westen das Ostchinesische Meer, im Süden der Pazifische Ozean und im Osten die Seto-Inlandsee. In Westkyūshū befinden sich mit der Ariake-See, Yatsushiro-See und der Ōmura-Bucht große Wasserflächen die über Meeresengen mit dem Ostchinesischen Meer verbunden sind.

Präfekturen

Als Region Kyūshū (九州地方, Kyūshū-chihō) ist sie eine der japanischen Regionen. Neben der Insel Kyūshū gehören eine Reihe kleinerer Inseln wie Tsushima, die Goto- sowie die südlich gelegenen Satsunan-Inseln zur engeren Region Kyūshū. Diese erstreckt sich dann über sieben Präfekturen über eine Fläche von 42.190,90 km² mit 13.189.193 Einwohnern (Stand: 1. Februar 2011). Die Region wurde historisch auch Saikaidō (西海道, dt. „Westmeerbezirk“) genannt.

Im weiteren Sinne werden auch die Ryūkyū-Inseln – d.h. die Region umfasst dann alle Nansei-Inseln – und damit die Präfektur Okinawa hinzugezählt. Die Fläche beträgt dann 44.466,91 km² mit 14.585.318 Einwohnern (Stand: 1. Februar 2011). Nach dieser Definition wird die Region auch als Kyūshū-Okinawa (九州・沖縄地方, Kyūshū-Okinawa-chihō) bezeichnet.

Die Region Kyūshū gliedert sich heute – je nach Definition – in sieben oder acht Präfekturen:

  1. Flag of Fukuoka Prefecture.svg Fukuoka
  2. Flag of Saga Prefecture.svg Saga
  3. Flag of Nagasaki Prefecture.svg Nagasaki
  4. Flag of Kumamoto Prefecture.svg Kumamoto
  5. Flag of Oita Prefecture.svg Ōita
  6. Flag of Miyazaki Prefecture.svg Miyazaki
  7. Flag of Kagoshima Prefecture.svg Kagoshima
  8. Flag of Okinawa Prefecture.svg Okinawa

Wirtschaft

Die größte und wichtigste Stadt auf Kyūshū ist Fukuoka mit Hafen, Industrie und zahlreichen Verwaltungen. Die zweitgrößte Stadt Kitakyūshū ist durch Schwerindustrie (Stahlwerke) geprägt. Weitere wichtige Städte sind Omuta (chemische Industrie), Nagasaki (Hafen, Atombombenmuseum), Kumamoto (Halbleiterindustrie) und Kagoshima.

Klima

Die südlichen Inseln und Teile der Präfektur Kagoshima weisen ein subtropisches Klima auf, der größte Teil Kyūshū liegt in der warm-gemäßigten Klimazone. Die wichtigsten landwirtschaftlichen Produkte sind Reis, Tee, Tabak, Speisekartoffeln und Soja. Außerdem wird Seide produziert.

Geschichte

Altertum

Man nimmt an, dass die heutige japanische Zivilisation auf Kyūshū ihren Ursprung hat. Nach der japanischen Mythologie in den ältesten Chroniken Kojiki und Nihonshoki stammt die Familie des Tennō (Kaiser) aus Kyūshū. Historisch ist Nordkyūshū einer der möglichen Orte von Yamatai, einem Staat der im chinesischen Weizhi Worenchuan (chinesisch 魏志倭人傳 / 魏志倭人传, W.-G. Wei-chih Wo-jen-chuan, jap. 魏志倭人伝, Gishi Wajinden, dt. „Aufzeichnungen von Wei: Leben der Menschen von Wa“), ein Teil der Chroniken der Drei Reiche, für das 3. Jahrhundert erwähnt wird. Von diesem heißt es dort, dass ihn die Königin Himiko regierte. Weil Kyūshū näher am asiatischen Festland liegt als die anderen japanischen Hauptinseln, war vom Altertum bis heute der Handel zwischen Kyūshū und anderen ostasiatischen Ländern sehr rege.

Das Weizhi Worenchuan erwähnt für genannte Zeit noch eine Vielzahl weiterer Kleinstaaten auf Kyūshū, darunter Na (wohl an der Hakata-Bucht bzw. Nanotsu) und Ito (wohl auf der Itoshima-Halbinsel), jeweils bei Fukuoka.

Für die spätere Zeit erwähnt das Kojiki, dass die Insel in vier Provinzen bzw. Regionen eingeteilt war: Tsukushi (im Kojiki mythologisch auch Shira-bi-wake genannt) im Norden, Toyo (Toyo-bi-wake) im Osten, Hi (Take-hi-mukahi-toyo-kuji-hine-wake) im Westen und Mitte und Kumaso (Take-bi-wake) im Süden. Für das 7. Jahrhundert wird erstmals Hyūga erwähnt und Tsukushi wurde in Chikuzen und Chikugo, Toyo in Bungo und Buzen, sowie Hi in Hizen und Higo aufgespalten.

Während der Herrschaft der Kaiserin Saimei wurde 660 der koreanische Verbündete Baekje von Silla und Tang-China unterworfen, woraufhin die Kaiserin die Aufständischen unterstützte und zur höheren Effektivität 661 den Regierungssitz und damit Hauptstadt Japans von Asuka-kyō in der Provinz Yamato nach Asakura in der Provinz Tsukushi und damit näher an Korea verlegte. Nach der vernichtenden Niederlage Japans bei der Schlacht von Hakusukinoe fürchtete Japan eine Invasion seitens Silla und China und ließ die Küsten Kyūshūs befestigen, woraufhin die Festungen Mizuki (水城), Ōno-jō (大野城) und Kii-jō (基肄城) entstanden, und Kyūshū unter der militärischen Sonderverwaltung des neu eingerichteten Amtes Dazaifu gestellt wurde.

Anfang des 8. Jahrhunderts kam es zu mehreren Auseinandersetzungen mit den Hayato in Süd-Kyūshū in deren Verlauf 702 die Provinzen Satsuma und Tane und 713 Ōsumi entstanden. 720 erhoben sich die Hayato erneut und wurden 721 vollständig unterworfen.

Sonstiges

Auf Kyūshū lebten bis zu ihrem Tod Kamato Hongo, seinerzeit ältester Mensch der Welt, und Yukichi Chuganji, seinerzeit ältester Mann der Welt.


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