König der letzten Tage

König der letzten Tage
Filmdaten
Deutscher Titel König der letzten Tage
Produktionsland Deutschland, Tschechien
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1993
Länge 197 Minuten
Stab
Regie Tom Toelle
Drehbuch Manfred Purzer
Produktion Rolf M. Degener
Musik Wojciech Kilar
Kamera Theo Bierkens
Schnitt Wiktor Grodecki
Besetzung

König der letzten Tage ist ein deutscher Fernseh-Zweiteiler aus dem Jahr 1993 und handelt vom Täuferreich von Münster. Er wurde teilweise in Tschechien gedreht und wurde am 17. November 1993 durch das ZDF erstmals ausgestrahlt.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die Handlung spielt großteils im Münster des Jahres 1534. Sebastian Kien (Otto Kukla) ist ein Vagant und Possenreißer, der mit List das Leben von Engele Kerkerinck (Deborah Kaufmann), einer jungen Frau, rettet, die zum Tode durch Erhängen verurteilt wurde. Da ihre gesamte Familie zuvor erhängt worden ist, bleibt sie zunächst bei Sebastian, der ihr neuen Mut zum Leben schenkt.

Engele will jedoch nach Münster, wo Jan van Leyden predigt, ein ehemaliger Bordellwirt und Weggefährte Sebastians. Er ist zu einem Anführer der Täuferbewegung geworden, die viele Anhänger sowohl unter der katholischen als auch protestantischen Bevölkerung – insbesondere unter den Frauen – gefunden hat.

Es entsteht ein Machtkampf zwischen Kirche, Adel und Bürgern, der in einer langen Belagerung der Stadt Münster durch den fürstbischöflichen Landesherren endet.

Hintergrund

Der Film wurde zu Teilen in Tschechien gedreht. Der münsterische Prinzipalmarkt wurde im Studio in Teilen nachgebaut.

Als Schauspieler sind weiterhin zu nennen Christoph Waltz als Jan van Leyden und Mario Adorf als Fürstbischof Franz von Waldeck.

Der zweiteilige Historienfilm entstand unter der Regie von Tom Toelle. Die Handlung hat bis auf die Namen einiger Hauptpersonen wenig mit den tatsächlichen Geschehnissen im Täuferreich von Münster 1534/35 gemeinsam; das trug dem Regisseur seinerzeit heftige Kritik wegen der Behandlung dieses wichtigen Kapitels der deutschen Reformationsgeschichte ein. Toelle wollte aber eher religiösen Wahn und den darauf beruhenden Verfall einer Stadt in der beginnenden Neuzeit und die Beeinflussbarkeit des Menschen durch Verführer darstellen.

Kritik

Das Lexikon des Internationalen Films befand, die Produktion sei „mit großem Aufwand in Dekor und Kostümen inszeniert. Das Drama [setzt] weniger die historische Wahrheit als vielmehr die Verführbarkeit der Massen zu politischen Zwecken in den Mittelpunkt der Betrachtungen.“[1]

Auszeichnungen

Weblink

Einzelnachweise

  1. König der letzten Tage im Lexikon des Internationalen Films

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