LVM Versicherungen

LVM Versicherungen
Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G.
LVM-Logo
Unternehmensform Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit
Gründung 1896 in Münster
Unternehmenssitz Münster, Deutschland
Unternehmensleitung

Robert Baresel Vorstandsvorsitzender
Jochen Borchert Aufsichtsratsvorsitzender

Mitarbeiter 2.715 (2007)[1]
Umsatz 2.227 Mio. EUR (Beitragseinnahmen, 2007)[1]
Branche Versicherungen
Website

www.lvm.de

Die LVM Versicherungen sind eine deutsche Versicherungsgruppe. Der Sitz des Unternehmens befindet sich im westfälischen Münster. Das Angebotsportfolio umfasst die Bereiche Versicherungen, Investmentfonds sowie Finanzierung.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gründungsjahr der LVM Versicherungen war das Jahr 1896, als westfälische Landwirte den Versicherungsverein gegen Haftpflicht für Landwirte der Provinz Westfalen gründeten. Ziel war eine Selbsthilfeorganisation, um die Landwirte vor unterschiedlichsten Haftungsrisiken zu schützen. Im Jahre 1916 überschritt die Mitgliederzahl die Marke von 20.000. Das verwaltete Vermögen betrug umgerechnet bereits mehr als 500.000 Euro.

Die Nachkriegszeit des Ersten Weltkriegs mit der Zeit der Inflation Anfang der 1920er Jahre überstand der Verein durch eine einfache aber wirkungsvolle Idee: Die Beiträge wurden nicht mehr in Reichsmark, sondern in Roggen bezahlt. Nach der Einführung der Rentenmark und dem Ende der Inflation wurde der gelagerte Roggen gewinnbringend verkauft. Kurze Zeit später, im Jahre 1926 öffnete der Versicherungsverein sich auch für Personen, die keine Landwirte sind und in Gemeinden mit weniger als 8.000 Einwohnern leben. Gleichzeitig wurden die Kfz-Haftpflicht- und Tierversicherung in das Angebot aufgenommen.

Das LVM-Bürogebäude

Durch den Zweiten Weltkrieg wurden die Bürogebäude des Vereins stark zerstört. Gleichzeitig ging der Bestand an Versicherungen und finanziellen Rücklagen drastisch zurück. Nach dem Ende des Krieges machte auch das Wirtschaftswunder vor dem in Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G. umbenannten Versicherungsverein nicht halt. Der Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg lag insbesondere in den Kfz-Haftpflichtversicherungen, deren Bestand sich zwischen 1948 und 1955 verzehnfachte. Gleichzeitig wurde 1955 die regionale Begrenzung aufgehoben und somit das Angebot für weitere Kunden geöffnet. Bis zum Jahre 1969 wurde das Angebot auf die ganze Bundesrepublik Deutschland und West-Berlin erweitert. Hinzu kamen Erweiterungen im Angebot, zum Beispiel durch die Allgemeine Unfallversicherung und die Sachversicherung.

Das Pferd aus blauen Neonröhren vor dem Bürotower

Ab 1970 begann die Transformation zur Unternehmensgruppe, als die LVM Rechtsschutzversicherungs-AG als Tochtergesellschaft gegründet wurde. Ein Jahr später folgte die LVM Lebensversicherungs-AG. 1973 sind alle Beschränkungen der Personenkreise aufgehoben worden. Im Jahre 1981 wurde eine weitere Tochtergesellschaft gegründet, die LVM Krankenversicherungs-AG. Nur kurz darauf, im Jahre 1984 überschritten die Beitragseinnahmen erstmals die Grenze von einer Milliarde DM. Die Grenze von zwei Milliarden DM fiel nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 und den vielen Neukunden in den neuen Bundesländern. Aufgrund der zunehmenden Expansion mussten auch die Verwaltungsgebäude erweitert werden, darunter der 1999 fertiggestellte, markante 73 m hohe Bürotower am Kolde-Ring.

Seit dem Jahr 2000 kooperiert die LVM Versicherungsgruppe mit dem amerikanischen Investmenthaus Federated Investors, Inc. und vertreibt eine eigene Fonds-Familie über die Agenturen. Zum 1. Juli 2002 übernahm sie die Augsburger Aktienbank, Deutschlands älteste Direktbank, und vertreibt seitdem Produkte der Bank ebenfalls über die eigenen Agenturen. Am 10. Oktober 2002 nahm zudem die bisher letzte Tochtergesellschaft, die LVM Pensionenfonds-AG ihren Geschäftsbetrieb auf. Im Jahr 2004 überschritten die Beitragseinnahmen erstmals die Schwelle von zwei Milliarden Euro.

Unternehmensgliederung

Die LVM Versicherungen bestehen aus mehreren LVM-Gesellschaften. Dies sind im Einzelnen:

  • LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G.
  • LVM Rechtsschutzversicherungs-AG
  • LVM Lebensversicherungs-AG
  • LVM Krankenversicherungs-AG
  • LVM Pensionsfonds-AG
  • FSM Fonds-Service-Münster GmbH
  • LVM Rechtsschutz-Service GmbH

Weiterhin gehört zum Konzern die dibera, deren Geschäftsfeld die Bereitstellung von Kennzahlensystemen ist. In enger Verbindung zur Gruppe steht die Interessengemeinschaft der Unternehmer kleiner und mittlerer Betriebe e.V (IGU), die Unternehmern spezielle Sonderkonditionen anbietet.

Zahlen und Fakten

  • 7,623 Millionen Verträge[1]
  • Kapitalanlagen 10.875 Mio. EUR[1]

Geschäftsführung

Vorstand

  • Robert Baresel, Vorsitzender des Vorstands, zuständig für die Bereiche Außenorganisation, Konzernrevision, Öffentlichkeitsarbeit, Personal, Recht und Rückversicherung.
  • Jochen Herwig, stellv. Vorsitzender des Vorstandes, zuständig für die Bereiche Allgemeine Verwaltung, Immobilien und Rechnungswesen, Kapitalanlagen.
  • Ulrich Greim-Kuczewski, zuständig für die Bereiche Gewerbeteam, Haftpflicht, Kraftfahrt, Sach, Service Center und Unfall.
  • Klaus Michel, zuständig für die Bereiche Kranken-, Leben-, Pensionsfonds und Rechtsschutz.
  • Werner Schmidt, zuständig für die Bereiche DV und Unternehmenskommunikation.

Aufsichtsrat

Ratings und Kundenzufriedenheit

Die LVM Krankenversicherungs-AG wurde von der Kölner Ratingagentur Assekurata im Mai 2006 mit der Bestnote A++ ausgezeichnet. Der LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G. sowie die LVM Lebensversicherungs-AG bekamen gleichzeitig jeweils die Note A+. Der LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G. gehört zu den Spitzenreitern wenn es um die Kundenzufriedenheit geht. Die LVM erreichte 2005 den 2. Platz (2004 den 4. Platz) in der Kundenzufriedenheitstatistik laut der unternehmenunabhängigen KUBUS-Studie der Firma MSR-Consulting.

Weblinks

Einzelreferenzen

  1. a b c d LVM Geschäftsbericht 2006

51.9491666666677.61444444444447Koordinaten: 51° 56′ 57″ N, 7° 36′ 52″ O


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