Ladeburg (Brandenburg)

Ladeburg (Brandenburg)
Ladeburg
Koordinaten: 52° 42′ N, 13° 35′ O52.70194444444413.58777777777874Koordinaten: 52° 42′ 7″ N, 13° 35′ 16″ O
Höhe: 74 m ü. NN
Fläche: 17,75 km²
Einwohner: 2.776 (1. Okt. 2008)
Eingemeindung: 1. Juli 2001
Postleitzahl: 16321
Vorwahl: 03338

Ladeburg ist seit dem 1. Juli 2001 Ortsteil der Stadt Bernau bei Berlin[1] und hat etwa 2600 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Als am 19. November 1300 Markgraf Albrecht III. den Zisterzienser-Nonnen des Klosters Friedland bei Wriezen die Güter und Einkünfte bestätigte, darunter auch drei Wispel Roggen im Dorfe „Ladeborch“, da stand die Kirche wohl schon 60 Jahre. Sicher ist das Dorf bald nach der Besitzergreifung des Barnims durch die Askanier um 1231 entstanden. Von der ursprünglichen Anlage her war Ladeburg ein Straßenangerdorf. Durch Überschneidung mit einer weiteren Siedlungsachse ist eine kreuzförmige Dorfanlage entstanden, deren Kern die Feldsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert und der Dorfpfuhl bilden.

Nördlich von Ladeburg liegen noch heute die Reste der Bunkeranlagen des sogenannten Lagers „Koralle“, die ehemalige zentrale Marine-Funkleitstelle für U-Boote im Zweiten Weltkrieg.

Zur Zeit der DDR war in Ladeburg die 41. Fla-Raketenbrigade „Hermann Duncker“ der Luftstreitkräfte der Nationalen Volksarmee (LSK/LV) stationiert, für die ein Bunker gebaut worden war. Nach der Wiedervereinigung wurde die Anlage durch das FlaRak-Geschwader 52 der 5. Luftwaffendivision zunächst weiterbetrieben und zum 31. Dezember 1991 geschlossen, das FlaRak-Geschwader 52 wurde zum 31. Dezember 1993 aufgelöst.

Baudenkmale

Im Dorfgebiet des Ortsteils Ladeburg befinden sich einige wertvolle Baudenkmäler: die Dorfkirche, das Wohnhaus (Schulerweiterungsbau) An der Kirche 6, das Wohnhaus Lanker Straße 34, das ehemalige Zollhaus Lanker Straße 31a, das Doppelstubenhaus Schmetzdorfer Straße 4 und die Hofanlage Rüdnitzer Straße 4.

Wissenswertes

Die Umgebung von Ladeburg ist durch Wald und landwirtschaftliche Nutzflächen geprägt. Erholungssuchenden bietet sich hier eine vielfältige und abwechslungsreiche Natur. Viele ausgeschilderte Wege führen in das nördlich gelegene Waldgebiet „Ladeburger Heide“ und ins Biesenthaler Becken. Kiefern, Lärchen, Robinien sowie Laubwälder mit heimischen Baumarten laden zu ausgedehnten Wanderungen ein.

Aber auch Reiterhöfe bieten für alle Freunde des Pferdesports optimale Bedingungen. Reithallen, großzügige Koppeln und ein weit verzweigtes Reitwegenetz ermöglichen Ausflüge hoch zu Ross oder mit dem Kremser in die weiten Wälder, Felder und an die zahlreichen Seen in der Ladeburger Heide.

Zum pferdesportlichen Höhepunkt gehört jedes Jahr im Mai das Reit- und Springturnier mit Scheunenparty, welches zu den größten in Brandenburg zählt.

Im Westen von Ladeburg befindet sich das Naturschutzgebiet „Ladeburger Schäferpfühle“. Dieses Gebiet besteht aus einem Komplex von mehreren Kleingewässern, Feuchtwiesen und Ackerbrachen. Die Feuchtgrünlandbereiche beherbergen seltene Pflanzenarten wie das Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis) und zahlreiche Amphibienarten wie z. B. die Rotbauchunke, die auf der Roten Liste Brandenburgs steht und vom Aussterben bedroht ist.

Gefährdeten Vogelarten und Durchzüglern dienen die Schäferpfühle als Brut- und Rastplatz. Darüber hinaus nutzt der in Ladeburg brütende Weißstorch die Wiesen zur Nahrungssuche. Aus angemessener Entfernung kann man hier die schönsten Sonnenuntergänge beobachten.

Nicht unerwähnt sollen die Baumreihen und die alten Alleen um Ladeburg bleiben. Besonders bemerkenswert sind die Linden entlang der Straße von Bernau nach Ladeburg und die Eichenallee (Klosterfelder Weg) von Bernau in Richtung der Sandgrube westlich von Ladeburg. Die Eichen, die dort stehen sind ca. 200 Jahre alt. Zu den Naturdenkmälern gehören u. a. die alte Rüster (Ulmus laevis) an der Rüdnitzer Straße, eine Weide (Salix alba) am Ufer des Kleingewässers „Böhms Pfuhl“, die Eiche und Rosskastanie auf dem Dorfplatz und die Linde auf dem Kirchhof.

Eine geschlossene Obstbaumallee gibt es entlang des Feldweges nordöstlich von Ladeburg zur B 2. Hier sind hauptsächlich verschiedene Mirabellensorten gepflanzt worden, aber auch Äpfel und Birnen. Diese alten Obstbestände bieten vielen Tierarten einen optimalen Lebensraum.

Vereine

Vereine in Ladeburg sind unter anderem:

  • Sportverein Blau Weiß Ladeburg e. V.
  • Männergesangverein M. G. V. Teutonia 1925 e. V.
  • Tierschutzverein Niederbarnim e. V.
  • Ländlicher Reit- und Fahrverein Ladeburg e. V.

Einzelnachweise

  1. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2001

Weblinks


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