- Ladeburg (Gommern)
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Ladeburg Stadt GommernKoordinaten: 52° 5′ N, 11° 56′ O52.08277777777811.93638888888970Koordinaten: 52° 4′ 58″ N, 11° 56′ 11″ O Höhe: 70 m ü. NN Fläche: 14,68 km² Einwohner: 320 Eingemeindung: 1. Jan. 2005 Postleitzahl: 39279 Vorwahl: 039241 Lage von Ladeburg in Sachsen-AnhaltLadeburg (mit dem postalischen Zusatz „bei Zerbst“) ist ein Ortsteil der Stadt Gommern im Landkreis Jerichower Land in Sachsen-Anhalt, Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Ladeburg liegt etwa sieben Kilometer Luftlinie östlich vom Stadtzentrum von Gommern, einer Kleinstadt östlich der Landeshauptstadt Magdeburg. Da es keine direkte Straßenverbindung gibt, beträgt die reale Entfernung zwischen beiden Orten elf Kilometer. Die Landstraße L 60 verbindet Ladeburg mit seinen direkten Nachbarorten Leitzkau im Süden (hier Anschluss an die Bundesstraße 184 nach Gommern) und Möckern im Norden. Das von landwirtschaftlichen Flächen, die für die Gegend überdurchschnittliche Bodenwerte aufweisen, umgebende Dorf liegt am Westhang des Flämings, der hier noch Höhen zwischen 70 und 80 Metern erreicht.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung von Ladeburg geschah im Jahre 1139 durch den Bischof Wigger von Brandenburg. In dieser Urkunde bestimmte er neben zwei weiteren Dörfern Ladeburg als Dotation für das neu gegründete Prämonstratenserkloster in Leitzkau. Eine Kirche als Filial von Leitzkau wird erstmals 1187 erwähnt.
1564 ging Ladeburg in den Besitz der Familie Hilmar von Münchhausen über, die hier auch ein Rittergut errichteten. Während des Dreißigjährigen Krieges durchzogen kaiserliche Truppen unter General Hatzfeld den Ort und richteten schwere Zerstörungen an. Hungersnot und Pest führten anschließend zu eine erheblichen Dezimierung der Bevölkerung.
1782 hatte Ladeburg, nun unter preußischer Herrschaft, 358 Einwohner. Haupterwerbszweig war die Landwirtschaft auf über 290 Hektar zum Ort gehörenden Acker- und Wiesenflächen, die bis zur Elbe reichten. 1806 wurde Ladeburg von den Truppen Napoleons I. besetzt und musste für die Einquartierung hohen Kontributionen leisten.
Als nach der Niederlage Napoleons Preußen 1815 seine Kreisverwaltung reformierte, wurde Ladeburg dem Kreis Jerichow I mit der Kreisstadt Burg zugeordnet. 1853 fielen zahlreiche Häuser und die Kirche einem Großbrand zum Opfer. Da die neu gebauten modernen Verkehrswege den Ort nicht unmittelbar berührten, hatte auch die Industrialisierung des 19. Jahrhunderts keinen Einfluss. Lediglich ein Anschluss an die Kleinbahnstrecke Gommern - Groß Lübars erfolgte im Jahre 1903. Ladeburg hatte zu diesem Zeitpunkt 487 Einwohner.
Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurde das Rittergut durch die von der sowjetischen Besatzungsmacht angeordnete Bodenreform enteignet und sein Grundbesitz auf Neubauern verteilt. Mit der DDR-Gebietsreform kam Ladeburg nun zum Kreis Burg, und von 1953 an wurde die kollektive Landwirtschaft in Form einer LPG eingeführt. Die Bahnverbindung nach Gommern wurde 1960 eingestellt. Im Jahre 1964 wurden in Ladeburg 562 Einwohner registriert.
Nach dem Ende der DDR-Herrschaft wurde in Ladeburg insbesondere die Infrastruktur verbessert, Straßen und Gehwege erhielten zeitgemäße Pflasterungen. Die öffentlichen Gebäude sowie die Gemeindeverwaltung und die Kirche wurden saniert. Am 1. Januar 2005 wurde Ladeburg in die Stadt Gommern eingemeindet.[1]
Politik
Neben dem Stadtrat von Gommern kümmert sich der aus sieben Mitgliedern bestehende Ortschaftsrat um die speziellen Belange Ladeburgs. Das Amt des ehrenamtlichen Ortsbürgermeisters hat Manfred Marwitz inne, der bereits seit 1989 die Geschicke des Ortes leitet.
Sehenswürdigkeiten
Die Ladeburger Kirche liegt inmitten eines von einer hohen Mauer umgebenen großen Grundstücks an der Westseite der Durchfahrtsstraße. Sie wurde im 12. Jahrhundert aus Bruchsteinen der Gommeraner Steinbrüche errichtet, wurde aber im Laufe ihrer Geschichte mehrfach umgebaut. 1724 wurde das Kirchenschiffs nach Osten hin verlängert und das Westportal im Tor zugemauert. Beim Brand von 1853 fiel sie den Flammen zum Opfer, der Wiederaufbau begann aber bereits ein Jahr später. Der größte Eingriff in den Baukörper erfolgte Anfang der 1980er Jahre. Da zuvor weder finanzielle noch materielle Mittel zur Sanierung des baufällig gewordenen Turms aufgebracht werden konnte, musste er bis auf die Traufhöhe des Kirchenschiff abgetragen werden. Da auch der Dachstuhl des Kirchenschiffs in Mitleidenschaft gezogen war, trug man auch ihn zu zwei Dritteln ab, ließ diesen Teil offen und richtete in ihm anstelle des verlorengegangenen Glockenstuhls einen Glockenraum ein, in dem die Glocke nun nur wenige Meter über dem Boden hängt. Das Kirchenschiff ist mit einer flachwinkligen Kassettendecke versehen, die um 1920 mit einer Blumendekoration ausgemalt wurde. An der Nord- und Westwand sind Emporen angebracht. Ein 1607 aus Sandstein gefertigter Taufstein ist das älteste Inventarstück der Kirche. Bemerkenswert ist aufwändig aus Holz gestaltete Kanzelaltar, der von zwei Holzplastiken, die Evangelisten Matthäus und Markus darstellend, gesäumt wird.
Einzelnachweise
Weblinks
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