Lana Clarkson

Lana Clarkson

Lana Jean Clarkson (* 5. April 1962 in Long Beach, Kalifornien; † 3. Februar 2003 in Alhambra, Kalifornien) war eine US-amerikanische Schauspielerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Clarkson wuchs in verschiedenen Städten Kaliforniens auf, nachdem ihre Familie häufiger ihren Wohnort wechselte. Im Alter von 18 startete sie ihre Karriere als Fotomodell und Mannequin, nachdem ihre Familie mit ihr zuvor nach Los Angeles gezogen war, wo sie recht bald für diverse Modellaufträge gebucht wurde und nebenbei auch für kleinere Film- und Fernsehproduktionen vor der Kamera stand.

In den Vereinigten Staaten wurde ihr Gesicht schnell durch Fernsehwerbung unter anderem für Mercedes-Benz, Nike, Mattel und Anheuser-Busch bekannt. Sie spielte unter anderem in den Fernsehserien Knight Rider und Das A-Team. Ihr bekanntester Film war 1983 Brian De Palmas Scarface mit Al Pacino, in dem sie allerdings nur eine kleine Nebenrolle als „Frau im Club“ hatte. Im allgemeinen galt Clarkson als B-Movie-Darstellerin, obgleich sie in einigen großen Filmproduktionen mitwirkte, bei denen sie jedoch stets in Nebenrollen besetzt wurde. Eine Ausnahme hiervon bildeten die beiden dem Fantasygenre zugehörigen Barbarenfilme Barbarian Queen (1985) und Barbarian Queen II (1989), in denen sie die Hauptrollen als Königin Amathea sowie als Prinzessin Athalia innehatte.

Nach dem Ende ihrer Schauspielkarriere arbeitete die 1,80 m große Schauspielerin als Hostess im VIP-Bereich einer Filiale der von Isaac Tigrett und Dan Aykroyd gegründeten Kette House of Blues im Westen Hollywoods, wo sie den Musikproduzenten Phil Spector kennenlernte.[1] Spector brachte Clarkson vermutlich in seiner schwarzen Limousine direkt in seine Villa, das „Pyrenäen-Schloss“. Ihr Fahrer vernahm einen Schuss, alarmierte daraufhin die Polizei, die später in Phil Spectors Foyer die Leiche von Clarkson auf dem Marmorfußboden fand,[2] beleuchtet von brennenden Kerzen. Was in der Zwischenzeit geschah, ist unbekannt.

Als Hauptverdächtiger galt seitdem Musikproduzent Spector, der gegen Zahlung einer Kaution von einer Million US-Dollar zunächst freikam.[2] Am 19. März 2007 konnte in Los Angeles das Gerichtsverfahren mit der Auswahl der Geschworenen eröffnet werden. Vertreten wurde Spector von Bruce Cutler. Sein früherer Verteidiger Robert Shapiro vertrat seinerzeit auch Football-Star O. J. Simpson. Der Mordprozess scheiterte jedoch, da sich die Jury nicht auf ein einstimmiges Urteil einigen konnte. Nach einem viermonatigen Indizienprozess gegen den Pop-Produzenten mit über 70 Zeugenaussagen war der Fall am 10. September 2007 vor die neun Männer und drei Frauen der Jury gegangen. Aufgrund von Blutspuren und anderen Indizien am Tatort sah die Anklage, vertreten durch Staatsanwältin Truc Do, Spector als Täter, der einen geladenen Revolver in Clarksons Mund gehalten und abgedrückt haben soll. Die Verteidigung beharrte dagegen darauf, dass die Schauspielerin Selbstmord begangen habe. Phil Spector wurde am 14. April 2009 des Totschlags (second-degree murder)[3] an Clarkson für schuldig befunden[4] und am 29. Mai 2009 zu 19 Jahren Haft verurteilt.[5] Im Mai 2011 wurde die Haftstrafe von einem US-Berufungsgericht bestätigt. Die Richter lehnten einen Einspruch der Anwälte von Spector wegen angeblicher Verfahrensfehler ab.[6]

Filmografie (Auszug)

Spielfilme

Fernsehserien

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. http://www.netzeitung.de/entertainment/people/225797.html, abgegriffen am 6. Februar 2003
  2. a b vgl. http://www.sueddeutsche.de/,ra2l2/panorama/artikel/676/111565/, abgegriffen am 26. April 2007
  3. http://news.bbc.co.uk/2/hi/entertainment/6984082.stm, abgegriffen am 14. April 2009
  4. vgl. http://www.timesonline.co.uk/tol/news/world/us_and_americas/article6087828.ece, abgegriffen am 13. April 2009
  5. http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,627773,00.html „Pop-Produzent Phil Spector zu 19 Jahren Haft verurteilt“, spiegel.de vom 29. Mai 2009
  6. Erfinder der «Wall of Sound» wegen Mordes verurteilt in: Tages-Anzeiger vom 3. Mai 2011

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