- Landkreis Lauterbach
-
Der Landkreis Lauterbach ist ein ehemaliger Landkreis in Hessen. Er bestand von 1852 bis 1972. Das Landratsamt befand sich in Lauterbach.
Das Kreisgebiet gehörte zur Provinz Oberhessen im Großherzogtum Hessen, ab 1919 Volksstaat Hessen.
Nach Abschaffung der Ämter bestand ab 1821 der Landratsbezirk Lauterbach. Dieser ging nach der Märzrevolution 1848 in den Regierungsbezirk Alsfeld auf. Nach dem Sieg der Reaktion wurde der Regierungsbezirk 1852 aufgelöst und die alten Kreise wiederhergestellt.[1] Allerdings wurden die standesherrlichen Rechte nicht wieder eingeführt, so dass sich kein Grund ergab, die alten, kleinen Landratsbezirke zu erhalten. Der neu errichtete Kreis Lauterbach wurde daher aus dem Gebiet des ehemaligen Landratsbezirks Lauterbach und dem Landratsbezirk Schlitz gebildet.
Der Kreis Lauterbach umfasste die Landgerichtsbezirke Lauterbach, Schlitz und Altenschlirf (1853 wechselte der Sitz von Altenschlirf nach Herbstein).
1938 wuchs der Kreis um einige Gemeinden des aufgelösten Landkreises Schotten.
Nach der Gründung Groß-Hessens 1945 gehörte der Kreis zum Regierungsbezirk Darmstadt. Zum 1. August 1972 wurde er mit dem benachbarten Landkreis Alsfeld zum Vogelsbergkreis vereinigt, dessen Verwaltungssitz wiederum Lauterbach wurde.
Das ehemalige Lauterbacher Kfz-Kennzeichen war LAT.
Inhaltsverzeichnis
Kreis- und Landräte
- 1854-1858: Dr. Theodor Goldmann, Kreisrat
- 1858-1882: Julius von Kopp, Kreisrat
- 1882-1887: Carl Theobald Schönfeld, Kreisrat
- 1887-1890: Dr. Carl Wolf, Kreisrat
- 1890-1897: Dr. Otto Fischer, Kreisrat
- 1897-1898: Ernst Braun, Kreisrat
- 1898-1905: Dr. Eduard Wallau, Kreisrat
- 1905-1913: Friedrich von Bechtold, Kreisrat
- 1913-1923: Leopold von Werner, Kreisrat
- 1923-1933: Dr. Otto Michel, Kreisdirektor
- 1933-1934: Dr. Otto Lang, Kreisdirektor
- 1934-1945: Alfred Zürtz, Kreisdirektor
- 1945-1958: Gustav Mandt, Landrat
- 1948-1956: Christoph Bernhard Schücking, Landrat
- 1956-1972: Karl August Vieregge, Landrat
Wappen
Am 28. Dezember 1961 erhielt der Landkreis Lauterbach vom hessische Innenministerium in Wiesbaden ein eigenes Wappen verliehen.
Beschreibung: Gespalten von Schwarz und Gold (Gelb), vorn drei silberne (weiße) Wellenbalken, hinten zwei rote Türkenbundlilienblüten mit grünem Stiel und Staubgefäßen pfahlweise.
Die drei Wellenlinien sollen die zahlreichen Bäche symbolisieren, die im Vogelsberg entspringen. Die beiden Blumen sind sogenannte Türkenbundlilien, eine sehr seltene, noch vereinzelt im hohen Vogelsberg vorkommende Pflanzenart.
Aufgrund der Zusammenlegung der Kreise Lauterbach und Alsfeld zum Vogelsbergkreis war das Wappen nur etwas mehr als ein Jahrzehnt offiziell in Gebrauch. 1978 erhielt der Vogelsbergkreis ein eigenes Wappen, in das die Türkenbundlilien aus dem Lauterbacher Kreiswappen übernommen wurden.
Quellen
- Christine Ried und Birgit Groß: Kreis Lauterbach, 1821 - 1945, Online
Einzelnachweise
- ↑ Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt 1852 S. 221-232
Kategorien:- Ehemaliger Landkreis in Hessen
- Geschichte (Mittelhessen)
- Lauterbach (Hessen)
Wikimedia Foundation.