Landkreis Alsfeld

Landkreis Alsfeld

Der Landkreis Alsfeld ist ein ehemaliger Landkreis in Hessen. Er bestand von 1832 bis 1972. Das Landratsamt befand sich in Alsfeld.

Das Kreisgebiet gehörte zur Provinz Oberhessen im Großherzogtum Hessen, ab 1919 Volksstaat Hessen. Nach der Gründung Groß-Hessens 1945 gehörte der Kreis zum Regierungsbezirk Darmstadt. Zum 1. August 1972 wurde er mit dem benachbarten Landkreis Lauterbach zum Vogelsbergkreis vereinigt, dessen Verwaltungssitz Lauterbach wurde. Das Kfz-Kennzeichen des Kreises Alsfeld war ALS.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1821 wurden die Ämter im Großherzogtum aufgelöst und Kreise sowie Landratsbezirke gebildet. Im Gebiet des Landkreises Alsfeld waren dies der Landratsbezirk Kirtorf mit Sitz in Homberg und der Landratsbezirk Romrod mit Sitz in Alsfeld.

Durch Edikt vom 6. Juni 1832 und die Ausführungsverordnung vom 20. August 1832[1] wurden diese Landratsbezirke aufgehoben und zum Kreis Alsfeld zusammengefaßt. Lediglich der Ort Ermenrod (vorher zu Kirtorf) kam zum neuen Kreis Grünberg.

Durch Bekanntmachung vom 28. Dezember 1838 wurde der Landratsbezirk Schlitz aufgelöst und mit Wirkung vom 1.2.1839 dem Kreis Alsfeld zugeordnet[2].

1848 bis 1852 bestand der Kreis nicht. Das Kreisgebiet war Teil des Regierungsbezirk Alsfeld. 1852 wurde der Kreis in seinen alten Grenzen wieder hergestellt.

Nach dem Deutschen Krieg wurde im Rahmen eines Gebietstausches vereinbart, dass eine kurhessische Enklave, das früher mainzische Gericht Katzenberg mit den vier Orten Ohmes, Ruhlkirchen, Seibelsdorf, Vockenrod an das Großherzogtum fällt. Diese Orte, die bis dahin zum kurhessischen Kreis Kirchhain gehört hatten, kamen nun zum Kreis Alsfeld hinzu.

1874 kamen mit Auflösung des Kreises Grünberg 13 Orte (Atzenhain, Bernsfeld, Ermenrod, Flensungen, Ilsdorf, Kirschgarten, Lehnheim, Merlau, Nieder-Ohmen, Ober-Ohmen, Ruppertenrod, Wettsaasen, Zeilbach) zum Kreis Alsfeld hinzu und Helpershain, Köddingen, Meiches, Stumpertenrod wurden in den Kreis Schotten eingegliedert. Danach umfasste der Kreis Alsfeld 84 Gemeinden.

Aufgrund des Gesetzes vom 7. April 1938[3] wurde derKreis Schotten aufgelöst und mit Wirkung vom 1. Oktober 1938 wurden 13 Gemeinden an den Kreis Alsfeld angegliedert. Neu hinzu kamen Köddingen, Stumpertenrod, Altenhain, Bobenhausen II, Groß-Eichen, Helpershain, Höckersdorf, Ilsdorf/Solms, Ober-Seibertenrod, Schmitten, Sellnrod, Unter-Seibertenrod und Wohnfeld.

Wappen

Kreiswappen 1956-1972

Am 4. Dezember 1956 erhielt der Landkreis Alsfeld vom hessischen Innenministerium in Wiesbaden ein eigenes Wappen verliehen. Es zeigt auf rotem Grund das 1512-1516 erbaute Fachwerk-Rathaus der Kreisstadt Alsfeld, eines der bedeutendsten Baudenkmäler Hessens.

Das Wappen war bis zum Zusammenschluss der beiden Kreise Alsfeld und Lauterbach in Gebrauch.

Landräte

  • 1821-1827 Landrat Friedrich Ludwig Follenius
  • 1829-1839 Landrat Eduard Neidhardt
  • 1839-1842 Kreisrat Dr. Peter Camesaska
  • 1842-1848 Kreisrat Carl Fuhr
  • 1848-1852 Regierungsrat Christoph Hoffmann (Landrat)
  • 1852-1874 Kreisrat Wilhelm Frö(h)lich
  • 1874-1889 Kreisrat Robert Hoffmann (Landrat)
  • 1889-1896 Kreisrat Konrad von Grölmann
  • 1896-1906 Kreisrat Dr. Carl Melior
  • 1906-1910 Kreisrat Franz Hölzinger
  • 1910-1917 Kreisrat, ab 1917 Kreisdirektor Dr. Otto Heinrichs
  • 1917-1933: Hermann Stammler, Kreisdirektor
  • 1933 Febr.- März Kreisdirektor Walter Nanz
  • 1934-1936 Regierungsrat Dr. Hugo Lotz als kommissarischer Kreisdirektor
  • 1936-1937 Regierungsrat Harald Kessel als kommissarischer Kreisdirektor
  • 1937-1945 Kreisdirektor, ab 1939 Landrat Dr. Heinrich Schönhals
  • 1941-1943 Regierungsrat Eberhard Fuhr als kommissarischer Landrat
  • 1943-1944 Oberregierungsrat Wilhelm Reeb als kommissarischer Landrat
  • 1944-1945 Diplom-Kaufmann James Legau als kommissarischer Landrat
  • 1946-1947: August Rosenkranz

Quellen

  • Eva Haberkorn und Friedrich Boss: Kreis Alsfeld, 1821 - 1945, Online

Einzelnachweise

  1. Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt 1832, S. 365ff. und 561-563
  2. Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt 1839, S. 13
  3. Reg.Bl. 1938, S. 7f.

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