- Lanyard
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In der englischen Sprache bezeichnet ein Lanyard [ˈlænjə(r)d] eine Art von Kordel, Band oder Schnur, mit der Gegenstände verschiedener Art am Körper, meist um Hals oder am Handgelenk, getragen werden können. In der Schweiz und in Teilen Süddeutschlands wird der Lanyard häufig verallgemeinernd Bändel (von Band) genannt.[1]
Inhaltsverzeichnis
Verwendungszweck
Anfangs stand der Begriff in militärischem Zusammenhang; so kann eine Pistole mittels eines Lanyards an der Uniform befestigt werden. Andere Bezeichnungen für die militärischen Lanyards (Schlingen) sind:
- Portepee, Achselschnur und Fangschnur (engl. Halyard[2] für Fangleine).
- Single-Point-Sling (auch Tactical-Sling oder Single-Hook-Sling),[3] sowie Double-Point-Sling (Zweipunktaufhängung z. B. für Gewehre)[4]
- Dynamic-Sling oder auch Bungee-Sling für Schlingen mit elastischem Zwischenstück.[5]
Im maritimen Bereich wird die Bootsmannpfeife an der Pfeifenschnur getragen. Der Anglizismus Lanyard steht als Bezeichnung von Trageschlaufen für Schlüssel, Portemonnaies und Geräte der mobilen Unterhaltungselektronik wie Mobiltelefone, MP3-Player und USB-Sticks. Gemeinhin kann man den englischen Begriff mit „Schlüsselband“ übersetzen.
Geschichte
Anfänglich wurden Lanyards für Bühnenausweise oder Zugangsberechtigungen vor allem bei Musikveranstaltungen und Konzerten verwendet, später entwickelten sie sich zum Modeaccessoire und Werbegeschenk, die oft von Unternehmen verteilt werden. Daher sind Lanyards meist mit Werbeaufdrucken wie Firmenlogos oder Slogans versehen. Schlüsselkinder oder Schulkinder tragen mit ihm ihren Wohnungs- sowie Fahrradschlüssel sicher bei sich.
Auch Logos von Sportvereinen oder Musikbands zieren Lanyards, die auf den jeweiligen Veranstaltungen angeboten werden. In diesem Zusammenhang werden Lanyards oft auch als Ausweishalter, Badgeholder, Eventband oder Promoband bezeichnet.
Aufbau
Für einen besseren Tragekomfort wird das Band oft, damit es flach am Körper liegt, um eine halbe Umdrehung versetzt zusammengenäht. Ein zusätzlicher Kunststoff- oder Metallkarabiner als Bindeglied zwischen dem Lanyard und dem daran befestigten Gegenstand ist zur schnellen Abkopplung hilfreich.
Zur Vermeidung von Strangulation wird vermehrt eine nicht blockierbare Steckverbindung in die Halsschlaufe eingebracht. Diese öffnet bei zu großem Zug selbsttätig. Danach kann die Steckverbindung wieder zusammengesteckt werden.
Literatur
In seinem „Buch der Knoten“ hat Clifford Ashley drei Kapitel dem Knüpfen und Verschönern der Lanyards gewidmet.[6]
Siehe auch
Literatur
- Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. Sonderausgabe. Edition Maritim, Hamburg 2005, ISBN 3-89225-527-X.
- Clifford W. Ashley: The Ashley Book of Knots. Doubleday, New York 1944, ISBN 0-385-04025-3 (englische Originalausgabe).
- Reprint: Doubleday, New York 1963–1979, ISBN 0-571-09659-X.
- Raoul Graumont, John Hensel: Encyclopedia of Knots and Fancy Rope Work [1933]. Fourth Edition. Cornell Maritime Press, Cambridge (Maryland) 1977, ISBN 0-87033-021-7 (enthält mehr als 3668 Knoten mit Schwarzweiß-Fotos).
Weblinks
Commons: Lanyards – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Beispiel der Bezeichnung bei einem Verkäufer, abgerufen 14. Mai 2010
- ↑ Halyard in der englischsprachigen Wikipedia
- ↑ Bild:Single-Hook-Sling, YouTube-Video Tactical-Single-Point-Sling, YouTube-Video: Befestigungsvarianten der Single-Hook-Sling
- ↑ Bild:Double-Hook-Sling
- ↑ Bild:Dynamic-Sling (mit Gummiband)
- ↑ ABoK Kapitel 4: „Einsträngiger-Lanyard“; Kapitel 7: „Mehrsträngiger-Lanyard“; Kapitel 8: „Doppelsträngiger-Lanyard“
Kategorien:- Mode
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