Lapsana communis

Lapsana communis
Gemeiner Rainkohl
Gemeiner Rainkohl(Lapsana communis)

Gemeiner Rainkohl
(Lapsana communis)

Systematik
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Cichorioideae
Tribus: Cichorieae
Gattung: Lapsana
Art: Gemeiner Rainkohl
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Lapsana
L.
Wissenschaftlicher Name der Art
Lapsana communis
L.

Der Gemeine Rainkohl (Lapsana communis) ist heute die einzige Pflanzenart der monotypischen Gattung Lapsana in der Unterfamilie der Cichorioideae innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Diese in Eurasien heimische Pflanzenart ist eine alte Nahrungs- und Heilpflanze.

Inhaltsverzeichnis

Pflanzenbeschreibung

Beim Gemeinen Rainkohl handelt sich um eine ein-, selten zweijährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 100 cm erreicht, meist jedoch etwa 50 cm. Der Rainkohl ist eine Milchsaft führende Halbrosettenpflanze.

Die unteren Laubblätter sind leierförmig gefiedert, wobei die seitlichen Fiederblätter klein sind und das Endfiederblättchen sehr groß. Bei den oberen Blättern verschwinden die seitlichen Fiederblättchen dann ganz. Der Blattrand ist gewellt oder buchtig gezähnt.

In einem lockeren rispigen Blütenstand sind mehrere körbchenförmige Teilblütenstände angeordnet. Die Blütenkörbchen weisen einen Durchmesser von etwa 1 cm auf und enthalten nur relativ wenige (acht bis 15) Zungenblüten. Die Köpfchenhülle besteht aus einer Reihe von elastischen Hüllblättern, die reif fast aufrecht stehen und eventuell noch zwei oder drei sehr kleine Außenhüllblätter Spreublätter fehlen. Die zygomorphen, gelben Zungenblüten sind am vorderen Ende gestutzt mit fünf kleinen Zähnchen. Die Blütezeit reicht von Juni bis September.

Die etwa 20-rippigen Achäne besitzt keinen Pappus.

Ökologie

Der Gemeine Rainkohl ist ein Kulturbegleiter seit der jüngeren Steinzeit.

Seine Blumen sind „Körbchenblumen vom Cichorium-Typ“. Die Blüten sind bei hellem Wetter nur vormittags von 6 bis 11 Uhr geöffnet und sie werden nur spärlich von Bienen und Schwebfliegen besucht. Spontane Selbstbestäubung ist möglich durch Krümmen der Randblüten über die inneren, wodurch die Staubbeutel mit den Narben in Kontakt kommen, so z. B. bei schlechtem Wetter.

Diese Pflanzenart ist ein Selbstausstreuer, dazu ein Wind- und Tierstreuer. Auch eine Ausbreitung der Achänen durch Ameisen findet statt.

Vorkommen

Die Heimat Gemeinen Rainkohls sind die gemäßigten Zonen Eurasiens. Inzwischen ist er auch in einigen Gebieten Nordamerikas verwildert.

Der Gemeiner Rainkohl zieht stickstoffreiche Erde vor und ist deshalb gerade in Gebüschen oder an Wegrändern in Städten und Dörfern sehr häufig anzutreffen. Da er auch gut im Schatten wächst, kommt er ebenso in nährstoffreichen Wäldern vor.

Nach Ellenberg handelt es sich um eine Halbschattenpflanze, einen Frischezeiger, die stickstoffreiche Standorte bevorzugt, und eine Verbandscharakterart der Lauchkrautsäume (Alliarion) ist.

Nutzung

Die jungen Blätter der Rainkohls (April bis Juni) sind essbar und können zu Salat, Spinat, Omelett, Rührei oder Quiches dazugegeben werden. Später wird die Pflanze zu faserig.

Die zerquetschten Blätter sollen, äußerlich aufgelegt, die Heilung von Entzündungen und Schnittwunden beschleunigen.

Bilder

Literatur

  • Wolfgang Adler, Karl Oswald, Manfred Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Ulmer Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8001-3461-6.
  • Theodore M. Barkley, Luc Brouillet, John L. Strother: Asteraceae. In: Flora of North America, Bd. 19 (2006), S. 257: Lapsana - Online.
  • August Binz, Christian Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz. Schwabe, Basel 1990, ISBN 3-7965-0892-8.
  • Christian August Friedrich Garcke, Konrad von Weihe (Hrsg.): Illustrierte Flora. Verlag Paul Parey, Berlin 1972, ISBN 3-489-68034-0 [früherer Titel: „Illustrierte Flora von Deutschland“].
  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Ulmer Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8001-4990-2.
  • Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Ulmer Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5.

Weblinks

Bilder: [1] [2]


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