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Lavin Basisdaten Staat: Schweiz Kanton: Graubünden Bezirk: Inn Gemeindenummer: 3743 Postleitzahl: 7543 Koordinaten: (803256 / 182946)46.76666610.1000041412Koordinaten: 46° 46′ 0″ N, 10° 6′ 0″ O; CH1903: (803256 / 182946) Höhe: 1'412 m ü. M. Fläche: 46.26 km² Einwohner: 218 (31. Dezember 2009)[1] Website: www.lavin.ch Lavin
Karte Lavin ist eine politische Gemeinde im Kreis Sur Tasna im Bezirk Inn des Kantons Graubünden in der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis
Wappen
Blasonierung: In Schwarz eine silberne (weisse) Spitze belegt mit einem aufrechten schwarzen, rot bewehrten Steinbock
Nach dem Gemeindestempel, dessen Motive für die Übernahme in das Wappen vereinfacht wurden.
Geographie
Der Ort liegt auf einer Schotterterrasse rund 40 m linksseitig über dem Inn an der Ausmündung des Val Lavinuoz und gleichzeitig am Südostfuss des Piz Linard (3411 m). Vom gesamten Gemeindeareal von über 46 km² sind 2827 ha unproduktive Fläche (meist Gebirge). Weitere 917 ha können zwar landwirtschaftlich genutzt werden, sind aber grösstenteils Maiensässen. Nebst 29 ha Siedlungsfläche umfasst das Gemeindegebiet auch noch 845 ha, welche von Wald und Gehölz bedeckt sind.
Bevölkerung
Sprachen
Bereits im 19. Jahrhundert gab es eine kleine deutschsprachige Minderheit. Dennoch benutzt bis heute die grosse Mehrheit der Einwohner die bündnerromanische Mundart Vallader als Alltagssprache. Zwischen 1880 und 1941 blieb der romanischsprachige Bevölkerungsanteil unverändert (1880 83 %, 1941 83 %). In den letzten Jahrzehnten sank dieser nur um wenige Prozentpunkte. Gemeinde und Schule unterstützen das Romanische, welches 1990 von 91 % und 2000 von 86 % der Einwohnerschaft verstanden wird. Die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte zeigt untenstehende Tabelle:
Sprachen in Lavin Sprachen Volkszählung 1980 Volkszählung 1990 Volkszählung 2000 Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Deutsch 33 18,13 % 38 20,65 % 40 22,99 % Rätoromanisch 147 80,77 % 145 78,80 % 132 75,86 % Einwohner 182 100 % 184 100 % 174 100 % Religionen und Konfessionen
Die Bürger des Orts wechselten bereits 1529 zur protestantischen Lehre.
Herkunft und Nationalität
Von den Ende 2005 184 Bewohnern waren 180 Schweizer Bürger.
Politik
Der Gemeinderat besteht aus fünf Personen. Der Gemeindepräsident ist Linard Martinelli (Stand 2010).
Wirtschaft
Früher lebte die Bevölkerung von Viehzucht, Getreideanbau, Holzexport und von Solddiensten. Heutzutage ist die Landwirtschaft immer noch wichtig, jedoch arbeitet eine Mehrheit der Bevölkerung in Dienstleistungsberufen.
Verkehr
Lavin liegt an den Bahnstrecken Scuol-Tarasp – Pontresina und Chur – Scuol-Tarasp.
Der Ort liegt an der Strasse vom Engadin nach Landeck im Tirol.
Geschichte
Bei Las Muottas auf der Südseite des Inns wurde von Hans Conrad in den Jahren 1938/39 eine Siedlungsstelle gefunden, wo Keramikfragmente und andere Fundstücke aus der mittleren Bronzezeit zu Tage gefördert wurden. Die Gegend wurde also bereits früh bewohnt. Der verlassene Weiler Gonda wurde erstmals 1160 erwähnt, die heutige Gemeinde im 13. Jahrhundert. Die Gemeinde wurde 1499 und 1621/22 von österreichischen Truppen zerstört. Im Jahr 1529 nahm die Gemeinde die Reformation an und kaufte sich 1652 von der österreichischen Herrschaft los. Bei einem Dorfbrand im Jahr 1869 wurden 68 Gebäude ein Raub der Flammen.
Sehenswürdigkeiten
Das gesamte Dorf wurde nach dem grossen Brand von 1869 im italienischen Stil neu aufgebaut.
Die vom Brand verschonte Laviner Dorfkirche stammt aus der Spätgotik und beherbergt Fresken aus der Zeit der Spätgotik und Frührenaissance.
Eine weitere Sehenswürdigkeit sind die Ruinen des „Geisterdorfs“ von Gonda. Dieses wird 1160 erstmals erwähnt und beherbergte um 1570 dreissig Familien. Keine Chronik berichtet über seinen Untergang und was mit dessen Bewohnern geschah.
Kultur
In der Tradition der Übernamen der Engadiner Dörfer heissen die Einwohner Lavins ils stranglavachas (deutsch: «die Kuhwürger»).
Sonstiges
Die Seenplatte von Macun auf dem Gemeindegebiet von Lavin ist Teil des Schweizerischen Nationalparks.
Lavin ist Landsgemeindeort des Kreises Sur Tasna.
Literatur
Die Gemeinden des Kantons Graubünden. Chur/Zürich, 2003. ISBN 3-7253-0741-5
Weblinks
Commons: Lavin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Website der Gemeinde Lavin
- Nationalpark der Schweiz
- Lavin im Historischen Lexikon der Schweiz
Einzelnachweise
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