- Zernez
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Zernez Basisdaten Staat: Schweiz Kanton: Graubünden Bezirk: Inn Gemeindenummer: 3746 Postleitzahl: 7530 Koordinaten: (803507 / 175539)46.69999810.0999971474Koordinaten: 46° 42′ 0″ N, 10° 6′ 0″ O; CH1903: (803507 / 175539) Höhe: 1'474 m ü. M. Fläche: 203.85 km² Einwohner: 1095 (31. Dezember 2009)[1] Website: www.zernez.ch Zernez
Karte Zernez ist eine politische Gemeinde des Kreises Sur Tasna, Bezirk Inn des Kantons Graubünden in der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis
Wappen
Blasonierung: In Silber (Weiss) ein aufrechter, rot bewehrter schwarzer Bär, eine bewurzelte grüne Tanne tragend
Das Wappen erinnert an die vielen Bärengeschichten aus den Wäldern der Gemeinde. Gleichzeitig verweist es auch auf die Familie Planta, die für die Gemeinde von großer Bedeutung war und eine Bärentatze im Wappen führte.
Geographie
Zernez befindet sich im weiten Talboden des Engadin am Zusammenfluss von Inn und Spöl. Zernez hat 1033 mehrheitlich rätoromanische Einwohner und liegt auf einer Höhe von 1'474 m. Der Ort ist wichtigster Ausgangspunkt für Wanderungen in den Schweizerischen Nationalpark. Ein beliebtes Ziel ist die Wanderhütte Chamanna Cluozza. Zu Zernez gehört die Fraktion Brail.
Bevölkerung
Sprachen
Trotz einem Sprachwechsel einer kleinen Minderheit vom Romanischen zum Deutschen im 19. Jahrhundert blieb der Grossteil der Einwohner der angestammten Sprache in Form der Mundart Vallader treu. 1880 gaben 84 %, 1900 79 % und 1941 78 % der Bürger Romanisch als Muttersprache an. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg ist der Anteil des Romanischen zwar weiter zurückgegangen, doch ist dieses nach wie vor Mehrheitssprache. 1990 gaben 81 % und im Jahr 2000 80 % Romanischkenntnisse an. Die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte zeigt folgende Tabelle:
Sprachen in Zernez Sprachen Volkszählung 1980 Volkszählung 1990 Volkszählung 2000 Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Deutsch 207 22,50 % 243 27,96 % 300 31,28 % Rätoromanisch 645 70,11 % 571 65,71 % 586 61,11 % Italienisch 56 6,09 % 41 4,72 % 42 4,38 % Einwohner 920 100 % 869 100 % 959 100 % Religionen und Konfessionen
In Zernez fand die Reformation im Jahr 1553 statt.
Herkunft und Nationalität
Von den Ende 2005 1044 Bewohnern waren 922 (= 88 %) Schweizer Staatsangehörige.
Geschichte
Zernez wurde 1161 erstmals urkundlich als Sarnetz[2] erwähnt. Nach einem Grossbrand am 5. September 1872, der von 157 Häusern nur 40 unbeschädigt übrigliess, wurde ein Teil der Ortschaft im städtischen Stil und mit für das Engadin sonst untypischen Flachdächern wieder aufgebaut.
Unweit nördlich von Zernez liegt das sehenswerte, aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammende Schloss Wildenberg. Im Ortsteil Runatsch steht eine frühbarocke Pfarrkirche von 1609 mit reichen Stuckverzierungen.
Sehenswürdigkeiten
- Barocke evangelische Pfarrkirche mit dem romanischen Turm des Vorgängerbaus.
- Gotische katholische Kapelle San Bastian. Nach der Reformation nicht kirchlich genutzt und ist erst seit 1952 wieder in Betrieb.
- Schloss Planta-Wildenberg, Mittelalterlicher Wohnturm mit barocken Nebengebäuden.
- Morenturm, Mittelalterlicher Wohnturm.
- Das neue Nationalparkhaus, Museum zum schweizerischen Nationalpark.
- Im Ortsteil Brail: mittelalterliche evangelische Kirche.
- ehemalige Talsperre von La Serra
Kultur
In der Tradition der Übernamen der Engadiner Dörfer heissen die Zernezer ils magliachognas (deutsch «die Hundefresser»).
Persönlichkeiten
- Marcus Tatius «Tatius Alpinus» (um 1509–1562), Humanist, Übersetzer und Poet
- In Zernez lebt und arbeitet der Zeichner, Maler, Bildhauer und Theaterregisseur Jacques Guidon, Gewinner des Bündner Kulturpreises 2006.
Literatur
- Luzi Dosch: Schweizerische Kunstführer GSK, Band 590: Zernez, Bern 1996, ISBN 3-85782-590-1
- Peter W. Roth: Der lange Weg zur achtgrössten Gemeinde. Zernez ist bereits 850 Jahre alt, in: Engadiner Post vom 3. März 2011, S.5
Weblinks
Commons: Zernez – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden
- ↑ Der lange Weg ... (siehe Literatur)
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