- Annett Böhm
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Medaillenspiegel Judo – Frauen bis 70 kg Deutschland Olympische Spiele Bronze 2004 Athen –70 kg Weltmeisterschaften Bronze 2003 Osaka –70 kg Annett Böhm (* 8. Januar 1980 in Meerane, DDR) ist eine deutsche Judoka.
Mit sieben Jahren begann Annett Böhm beim PSV Glauchau/Meerane mit dem Judo. Ihre ersten Trainer waren Erhard und Michael Hinke. 1995 ging sie nach Leipzig auf das Sportgymnasium und trainierte seitdem am Olympiastützpunkt Leipzig.
Annett Böhm hat an der Universität Leipzig 2005 ihr Sportstudium erfolgreich beendet. Nach dem Abschluss ihres Zweitstudiums im Bereich Journalistik, arbeitet sie freiberuflich als Radio- und Printjournalistin für verschiedene Medien.
Ihr Heim- und Bundestrainer war von 1999 bis 2009 Norbert Littkopf.
Inhaltsverzeichnis
Sportlicher Werdegang
Ihre ersten Erfolge feierte sie 1997, als sie sich bei der Junioren-Europameisterschaft (JEM) in Ljubljana die Goldmedaille erkämpfte; zwei Jahre später gewann sie Silber.
Im Jahr 2000 wurde sie bei den Europameisterschaften in Breslau fünfte. Ein Jahr später erkämpfte sie sich bei den Deutschen Meisterschaften ihren ersten Meistertitel.
Bei der Judo-Weltmeisterschaft 2003 in Osaka errang Annett Böhm überraschend den dritten Platz. Damit qualifizierte sie sich für die Olympischen Spiele 2004 in Athen.
Bei den Olympischen Spielen erreichte sie mit Siegen über die WM-Fünfte Quin Dongya aus China und Catherine Roberge aus Kanada das Halbfinale. Dort unterlag sie der Holländerin Edith Bosch. Im Kampf um Bronze machte Annett Böhm mit der Belgierin Catherine Jacques kurzen Prozess. Nach 38 Sekunden konnte Annett eine Te-Guruma erfolgreich ansetzen und damit den Kampf vorzeitig für sich entscheiden. Sie sicherte sich damit die Bronzemedaille.
Das Jahr 2005 war gekennzeichnet durch mehrere Operationen. Sechs Wochen vor der Weltmeisterschaft in Kairo (2005) brach sie sich den rechten Mittelfuß. Trotz dieser Verletzung konnte Annett überraschend den fünften Platz erkämpfen.
Das Verletzungspech hielt auch 2006 an. Wegen einer langwierigen Rückenverletzung konnte sie sich nicht für die Teilnahme an der Europameisterschaft qualifizieren.
Im vorolympischen Jahr gelang Annett Böhm die Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Rio de Janeiro (2007). Dort belegte sie den neunten Platz.
2008 konnte Annett Böhm wieder zu ihrer alten Form zurück finden. Bei den Super World Cups in Paris und Sofia gewann sie jeweils die Bronzemedaille. Damit lag sie in der europäischen Rangliste auf Platz zwei und qualifizierte sich für die Olympischen Spiele 2008 in Peking[1].
Bei den Kämpfen in Peking konnte Annett Böhm die ersten drei Kämpfe vorzeitig mit Ippon für sich entscheiden. Im ersten Kampf gewann sie gegen die Senegalesin Mendy Gisaele mit einem Handwurf (Te-Guruma). Mit einer großen Innensichel (O-Uchi-Gari) besiegte sie im darauf folgenden Kampf Nataliya Smal aus der Ukraine. Das Poolfinale bestritt sie gegen die Spanierin Leire Iglesias. Nach nur wenigen Sekunden gewann Böhm mit einem vollen Punkt (Ippon) durch eine sehenswerte Aushebetechnik (Kata-Guruma).
Damit stand sie im Einzug in das Finale gegen Anaysi Hernandez aus Kuba. Nach einem zu Beginn erzielten Yuko für Tomoe-Nage (Opfertechnik) gelang es Annett Böhm nicht, diese Führung zu halten und unterlag wenig später mit Ippon für einen O-Uchi-Gari (große Innensichel). Im folgenden Kampf um Bronze verlor Böhm mit Yuko (mittlere Wertung) zu Koka (kleine Wertung) gegen die US-Amerikanerin Ronda Rousey.
Damit belegte sie bei den Olympischen Spielen in Peking den 5. Platz und war damit beste deutsche Athletin des Deutschen Judo Bundes (DJB).
Nach über 15 Jahren Leistungssport beendete Annett Böhm im Herbst 2009 ihre Judokarriere in der Deutschen Nationalmannschaft.
Beruflicher Werdegang
Im Oktober 2009 schloss Annett Böhm ihr Journalistikstudium, ein Fernstudium der ILS Hamburg erfolgreich ab.
Nach mehreren Praktika in den Sportredaktionen der Deutschen Presseagentur (dpa), des MDR und des ZDF, engagierte sie sich beim Leipziger Ausbildungssender Radio Mephisto 97.6 als Verantwortliche der Sportredaktion.
Nachdem sie als freie Journalistin für verschiedene Zeitungen geschrieben hat, arbeitet sie seit Januar 2011 als Volontärin bei der Leipziger Volkszeitung (LVZ). Sie unterstützt in ihrer Freizeit das Media Team der Internationale Judo-Föderation. Neben Wettkampfberichten für die IJF-Webseite, kommentiert sie zusammen mit Sheldon Franco-Rooks die Live-Übertragung von internationalen Judo-Turnieren.
Weblinks
Commons: Annett Böhm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Olympia Sport Leipzig GmbH (OSL) – Sportmarketingagentur
- Europäische Judo Union – Rangliste (Excel-Datei)
- Deutscher Judobund (DJB) – Wettkampfergebnisse
- Interview in der Zeit zum Thema Olympiaboykott „Meinen Startplatz gebe ich nicht her“ (27. März 2008)
- Verschiedene Wettkampfvideos von Annett Böhm
- Videoreportage über Annett Böhm – Projekt Weissabgleich (16. Januar 2009)
- Annett Böhm beendet ihre Judo-Karriere. Artikel aus der LVZ (8. Dezember 2009)
- Mikrofon statt Matte: Judoka Annett Böhm wird Sport-Journalistin. Artikel bei der Leipziger Internet Zeitung (9. Dezember 2009)
- Olympia-Dritte Böhm beendet Judo-Karriere. Artikel aus der FAZ (8. Dezember 2009)
- Wettkampferfolge von Annett Böhm 1995–2009 (PDF 68 Kb)
Einzelnachweise
Kategorien:- Judoka (Deutschland)
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