- Leopold Staff
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Leopold Staff (* 14. November 1878 in Lemberg; † 31. Mai 1957 in Skarżysko-Kamienna) war ein polnischer Dichter.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Der Sohn eines polonisierten böhmischen Zuckerbäckers und einer Schlesierin besuchte in Lemberg das Gymnasium und studierte anschließend von 1897 bis 1901 an der Universität Lemberg Jura, Philosophie und Romanistik. Während des Studiums begann er literarisch zu arbeiten, so als Mitglied der Krakauer Zeitschrift Młodość (Jugend). Um 1900 veröffentlichte er seine ersten Gedichte und Übersetzungen (aus dem Italienischen, Französischen, Deutschen, Norwegischen, Schwedischen, Altgriechischen und Lateinischen). Er gehörte in dieser Zeit neben Jan Kasprowicz und Maryla Wolska dem Literatenzirkel Płanetnicy an. Die Jahre des Ersten Weltkriegs verbrachte Staff in Charkow. Anschließend ließ er sich in Warschau nieder, wo er an verschiedenen Zeitschriften mitarbeitete und von 1934 bis 1939 Vizepräsident der Polnischen Akademie für Literatur und Ehrenmitglied des PEN-Clubs war. Während des Zweiten Weltkriegs blieb er in Warschau, wohin er nach einem kurzen Aufenthalt in Krakau auch 1949 wieder zurückkehrte. Hoch geehrt starb er dort kurz nach dem Tode seiner Ehefrau im Mai 1957 und wurde auf dem Powązki-Friedhof beigesetzt.
Werk
Staff debütierte 1901 mit dem Band Sny o potędze (Träume von der Macht), der stark unter dem Einfluss Friedrich Nietzsches stand, den er auch ins Polnische übersetzte. Anders als dieser verzichtete er jedoch nicht auf eine christliche und eher optimistische Grundhaltung. Beginnend als recht typischer Vertreter des Jungen Polen, entwickelte er sich noch vor dem Ersten Weltkrieg eher in Richtung eines Neoklassizismus und Franziskanismus. Das Alltägliche rückte dabei stärker in den Vordergrund, womit er großen Einfluss auf die Generation der Skamandriten ausübte. Staffs Spätwerk zeichnete sich dann vor allem durch die Erfahrung des Krieges und das Bewusstsein der eigenen Sterblichkeit aus.
Veröffentlichungen
- 1901 Sny o potędze
- 1902 Mistrz Twardowski. Pięć śpiewów o czynie
- 1903 Dzień duszy
- 1904 Skarb
- 1905 Ptakom niebieskim
- 1908 Gałąź kwitnąca
- 1910 Kwiatki św. Franciszka z Asyżu
- 1910 Uśmiechy godzin
- 1911 W cieniu miecza
- 1914 Łabędź i lira
- 1916 Siew doli
- 1918 Tęcza łez i krwi
- 1919 Oczy otchłani
- 1919 Pieśń o skowronku
- 1919 Sady
- 1919 Ścieżki polne
- 1919 Wino miłości
- 1921 Szumiąca muszla
- 1922 Żywiąc się w locie
- 1924 Chrystus i nędza
- 1927 Ucho igielne
- 1932 Wydokie drzewa
- 1936 Barwa miodu
- 1946 Martwa pogoda
- 1954 Wiklina
- 1957 Dziewięć muz
Literatur
- O.F. Babler: Leopold Staff, der polnische Lyriker, in: Mickiewicz-Blätter 5 (1960)
- Hans-Peter Hoelscher-Obermaier: Leopold Staff (1878-1957), in: Panorama der polnischen Literatur des 20. Jahrhunderts: Porträts. Hrsg. v. Karl Dedecius, Zürich 2000, S. 814-817.
Weblinks
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