Powązki-Friedhof

Powązki-Friedhof
Eingangstor
Grabstein
Michał Poniatowskis
Die Katakomben
Allee der ums Vaterland Verdienten
Gräberweg
Zwischen Gräbern
Grabstätte der Familie Lilpop
Grab Czesław Niemens
Grabstelle Krzysztof Kieślowskis
Grab Jacek Kurońs auf dem Kommunalfriedhof

Der Powązki-Friedhof (polnisch: Cmentarz Powązkowski) ist der bekannteste und historisch bedeutendste Friedhof in Warschau. Er ist eine Fundstelle für Bildhauerei und Kleinarchitektur.

Im Warschauer Stadtviertel Powązki befinden sich mehrere Friedhöfe:

  1. Der alte römisch-katholische Powązki-Friedhof mit der Karl-Borromäus-Kirche.
  2. Der jüdische Friedhof an der Okopowa-Straße
  3. Der Tatarisch-Islamische Friedhof am Ende der Tatarska-Straße
  4. Der Kaukasisch-Islamische Friedhof an der Obozowa/Młynarska Straße
  5. Der Evangelisch-Augsburger Friedhof an der Młynarska-Straße mit der Halpern-Kapelle
  6. Der Evangelisch-Reformierte Friedhof an der Młynarska-Straße Ecke Żytnia-Straße

und in 1 km Entfernung nordwestlich:

  1. Der Militär-/Kommunalfriedhof an der Powązkowska-Straße mit den Gräbern der Opfer des Warschauer Aufstandes.

Der alte, römisch-katholische Powązki-Friedhof liegt im westlichen Stadtteil Wola und ist 43 Hektar groß. Seine Anfangsgründe gehen auf das Jahr 1790 zurück. Zu dieser Zeit wurden andere Friedhöfe in der Warschauer Stadtmitte aus sanitären Gründen geschlossen. Der Starost Melchior Korwin Szymanowski stellte 2,6 Hektar für die Anlage zur Verfügung, am 20. Mai 1792 wurde der Friedhof geweiht und 1793 der Bau der Sankt-Borromäus-Kirche vollendet, begründet von König Stanislaus August und Fürstprimas Michael Poniatowski, der Architekt war Dominik Merlini.

Der Friedhof wurde im Laufe seiner Geschichte 19-mal erweitert, zum letzten Mal zur heutigen Größe im Jahr 1971. Er ist von der Kirche verwaltet und beherbergt rund 2,5 Millionen größtenteils katholische Begräbnisstätten. Die anderen Konfessionen u. a. lutherische, calvinistische, jüdische und tatarische besitzen eigene Friedhöfe im gleichen Komplex.

Eine der bedeutendsten Erweiterungen war die Einrichtung des Militärfriedhofs 1912, in der Ära der Volksrepublik und einige Zeit danach als Kommunaler Friedhof bezeichnet. Nach der Wiedergewinnung der Unabhängigkeit Polens 1918 wurde er zur Staatsnekropole, in der viele der berühmtesten Polen begraben liegen, unabhängig von ihrer Glaubenszugehörigkeit, davon wiederum viele in der Aleja Zasłużonych, der Allee der Verdienten.

Im Zweiten Weltkrieg erlitten der Friedhof wie die Kirche Beschädigungen, ein Teil der Gräber liegt bis heute in Trümmern. Auf dem Gelände war, wegen der vielen Unterschlupfmöglichkeiten, auch die Heimatarmee/Armia Krajowa tätig, auch zur Versorgung des Warschauer Ghettos.

Ein großer Teil des abseits gelegenen Militär/Kommunalfriedhofs ist mit Gräbern von Opfern des Warschauer Aufstandes belegt. In vielen Fällen blieben die Namen unbekannt und die Gräber tragen nur eine Identifikations-Nummer des Polnischen Roten Kreuzes. Auch gibt es einige Gräberfelder für Angehörige verschiedener Waffengattungen und Militäreinheiten sowie Massengräber ziviler Opfer.

An jedem 1. November, Allerheiligen, werden wie auf allen polnischen Friedhöfen die Vigilien gehalten und auf den Gräbern Kerzen aufgestellt. Seit 1974 werden am 1. und 2. November Spenden für die Renovierung wertvoller Grabskulpturen gesammelt. Als Spendensammler treten bekannte Schauspieler, Schriftsteller, Journalisten auf. Es werden gleichzeitig auch Spenden für die Rettung des polnischen Łyczakowski-Friedhofs im heute ukrainischen Lemberg gesammelt. Die Spendenaktion wurde vom Musikkritiker Jerzy Waldorff (1910–1999) initiiert. Sein Grabmal befindet sich neben den alten Katakomben.

Grabstätten

ausgewählter Persönlichkeiten:

Weblinks

 Commons: Powązki-Friedhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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