Leopold Stastny

Leopold Stastny

Leopold Šťastný (* 23. Mai 1911; † 14. Mai 1996) war ein slowakischer Fußballspieler und späterer Fußballtrainer.

Karriere

Leopold Šťastný spielte als Verteidiger beim 1. ČsŠK Bratislava, mit dem er 1935 in die höchst tschechoslowakische Liga, der Státní liga, aufstieg. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs nahm er mit dem Klub an der Meisterschaft teil und erreichte dabei mit dem vierten Platz 1935 das beste Ergebnis. Im selben Jahr wurde Leopold Šťastný auf in die tschechoslowakische Nationalmannschaft einberufen: das Debüt gegen Österreich im Rahmen des Europapokals der Fußball-Nationalmannschaften lief mit 2:1 erfolgreich.

Während des Zweiten Weltkrieges, der eine vorübergehende Selbständigkeit der Slowakei mit sich brachte, spielte Leopold Šťastný mit seinem Klub, mittlerweile ŠK Bratislava, ein einer eigenen slowakischen Liga, die man gleich 1940, 1941, 1942 und 1944 gewinnen konnte. Zusätzlich gab es eine eigene slowakische Nationalmannschaft, für die Leopold Šťastný 1940 gegen Bulgarien auflief.

Anschließend begann der ehemalige Verteidiger seine Trainerkarriere. Leopold Šťastný betreute dabei insgesamt in drei Perioden, von 1949 bis 1951, 1954 bis 1957 und von 1963 bis 1965 seinen Stammverein, der nunmehr seinen heutigen Namen Slovan Bratislava trug, als Cheftrainer. Insgesamt vier tschechoslowakische Meistertitel standen zu dieser Zeit zu Buche, ehe 1966 nach Österreich wechselte, wo er den damals noch kleine Provinzklub FC Wacker Innsbruck zur nationalen Spitze führte. Als Dank hierfür wurde er vom Österreichischen Fußball-Bund bereits 1968 zum Nationaltrainer als Pesser-Nachfolger berufen.

Leopold Šťastný wurde mit insgesamt 49 Länderspielen auf der Trainerbank der österreichischen Nationalmannschaft nach Hugo Meisl (128) und mittlerweile Herbert Prohaska (51) längstdienender ÖFB-Teamchef. Trotz der verpassten Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1970 hielten seine Spieler an ihm fest und scheiterten nur mit viel Pech an der WM-Qualifikation 1974. Die Qualifikationsrunde beschloss das österreichische Team punktgleich und mit derselben Tordifferenz wie Schweden an erster Stelle, sodass ein Entscheidungsspiel zwischen diesen beiden Mannschaften in Gelsenkirchen ausgetragen wurde, welches auf schneebedecktem Boden knapp mit 2:1 an die Skandinavier ging. Im WM-Jahr 1974 blieb Österreich überdies ungeschlagen.

Aus gesundheitlichen Gründen trat Leopold Šťastný 1975 vom Amt des Nationaltrainers zurück und übergab die Mannschaft an den Slowenen Branko Elsner. Nach seinem Rückzug als Teamchef arbeitete er noch vier weitere Jahre für den ÖFB und initiierte die österreichische Schülerliga, die 1975 erstmals ausgetragen wurde.

Seine Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof Slavicie Udolie in Bratislava, Slowakei.

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