- Lepo
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Der Begriff Lepo, auch Leppo oder Pitty, eigentlich Rückholfahrzeug,[1] bezeichnet in der Fliegersprache ein Fahrzeug, das zum Ausziehen des Startwindenseils auf Windenschleppgeländen bestimmt ist. Die Schleppseile werden an einer speziellen Vorrichtung am Lepo eingehängt und so von der Seilwinde zur Startstelle zurückgezogen.
Inhaltsverzeichnis
Wortherkunft
Laut Willberg[2] hat der Begriff Lepo seinen Ursprung auf dem Flugplatz Wasserkuppe, wo früher ein alter Opel als Rückholfahrzeug diente: Rückwärts gelesen wird aus Opel Lepo. Gelegentlich wird auch die These vertreten, Lepo komme von Leporello, was rückwärts wiederum oller Opel (alter Opel) ergibt. Ob nun Lepo eine Kurzform des ursprünglichen Leporello ist, oder Leporello eine scherzhafte Erweiterung des ursprünglichen Lepo lässt sich wohl nicht abschließend klären.
Konstruktion
Beim Ausziehen mehrerer Seile muss ein ausreichender Abstand (in Deutschland mindestens drei Meter[1]) zwischen den Seilen sichergestellt werden, damit sich die Seile beim Start nicht übereinander legen und verwickeln können. Deshalb befinden sich die Seilaufhängungen meistens am Ende von Auslegern, die auf dem Dach oder am Heck des Lepos oder auf einem Anhänger montiert sind. Die Ausleger können eingeklappt werden, um auf dem Rückweg von der Startstelle zur Winde nicht mit den weit herausragenden Auslegern fahren zu müssen.
Eingesetzte Fahrzeuge
In der Regel sind Lepos Dieselfahrzeuge, da sie den ganzen Tag zwischen Winde und Startstelle hin und her fahren, was bei einer Flugplatzlänge von durchschnittlich 1.300 Metern eine erhebliche Strecke bedeuten kann.
Als Grundlage für die Konstruktion von Lepos kommen in der Regel PKW oder Traktoren zum Einsatz. Beim Windenschlepp von Gleitschirmen und Hängegleitern wird mancherorts ein geländegängiges Motorrad oder Quad als Lepo eingesetzt, da hier die Schleppseile dünner und somit leichter auszuziehen sind.
Da bei abrupten Geschwindigkeitsänderungen die Gefahr besteht, dass sich das Seil durch die Massenträgheit der Seiltrommeln verknotet, sollten diese möglichst sanft und gleichmäßig erfolgen.[1] Bei Traktoren mit genügend Drehmoment können unerwünschte Änderungen in der Seilgeschwindigkeit bzw. -beschleunigung dadurch vermieden werden, dass auf manuelle Schaltvorgänge verzichtet und über die gesamte Strecke zwischen Winde und Startstelle nur ein einziger Gang verwendet wird.
Auch heute gibt es noch Fahrzeughersteller, die ihre Fahrzeuge den Segelflugvereinen zur Verfügung stellen. Meistens handelt es sich dabei um Messe- oder Testfahrzeuge, die nicht mehr am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen dürfen. So kommt es auch vor, dass Vereine beispielsweise eine neue Mercedes-Benz E-Klasse als Lepo besitzen. Alternativ kommen Fahrzeuge zu Einsatz, die aus anderen Gründen nicht mehr straßenverkehrstauglich sind, oder deren Einsatz dem Betreiber nicht mehr wirtschaftlich erscheint: Ein Traktor, der von einem Landwirt wegen vergleichsweise geringer Leistung ausrangiert wurde, kann als Lepo auf einem Segelflugplatz noch wertvolle Dienste leisten.
Einzelnachweise
- ↑ a b c Deutscher Aero Club e.V. − Segelflugkommission: Startwindenfahrer-Bestimmungen, Stand: September 2009, Abschnitt 2.7. Auslegen von Startwindenseilen online verfügbar (pdf, 66,8 KB)
- ↑ Alexander Willberg: Segelfliegen für Anfänger – Theorie und Praxis. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1996, ISBN 3-613-01682-6, S. 12.
Weblinks
Commons: Lepos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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