- Levi (Patriarch)
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Die Leviten, genannt nach dem Stammvater Levi, sind einer der Zwölf Stämme Israels, die nach dem Tanach von den Söhnen Jakobs abstammen.
Dort ist Levi der dritte Sohn Leas und Jakobs (Gen 29,34 LUT). Seine Nachkommen wurden laut 5. Buch Mose 18,1-8 LUT allein zum Priesterdienst für alle Israeliten erwählt. Als einziger der Stämme Israels erhielten sie keinen Landbesitz, stattdessen standen ihnen die Tempelabgaben zu. Im 4. Buch Mose 1,49f LUT heißt es dazu:
- Nur den Stamm Levi sollst du nicht mustern und ihre Summe nicht aufnehmen unter den Söhnen Israels, sondern setze du die Leviten ein über die Wohnung des Zeugnisses und über all ihr Gerät und über alles, was zu ihr gehört! Sie sollen die Wohnung und all ihr Gerät tragen und sie sollen sie bedienen und sich rings um die Wohnung herum lagern.
Die Leviten wurden, da sie zusammen mit dem Stamm Simeon hinterhältig alle Männer der Stadt Sichem getötet hatten (Gen 34), von Jakob vor dessen Tod nicht gesegnet, sondern ihnen wurde ihre Zerstreuung angekündet (Gen 49,5 LUT nach der Lutherübersetzung 1984):
- Die Brüder Simeon und Levi; ihre Schwerter sind mörderische Waffen. Meine Seele komme nicht in ihren Rat, und mein Herz sei nicht in ihrer Versammlung; denn in ihrem Zorn haben sie Männer gemordet, und in ihrem Mutwillen haben sie Stiere gelähmt. Verflucht sei ihr Zorn, dass er so heftig ist, und ihr Grimm, daß er so grausam ist. Ich will sie versprengen in Jakob und zerstreuen in Israel.
Rabbinische Tradition
Für die Leviten, die bis heute als eigene Gruppe im religiösen Judentum existieren, gilt eine Reihe besonderer Gesetze und Vorschriften. Sie tragen heute oft (aber nicht immer) den Nachnamen Halevi. Unter anderem waren die Leviten für das Einhalten der Regeln im 3. Buch Mose (Levitikus) zuständig. Im Mittelalter wurde das 26. Kapitel dieses Buches häufig als Grundlage für Strafpredigten eingesetzt; aus dieser Zeit stammt auch die Redewendung Jemandem die Leviten lesen.
Der direkte priesterliche Dienst am Altar wurde nur von einer Untergruppe der Leviten, den Kohanim, ausgeübt; diese gelten als direkte Nachfahren Aarons, der selbst Levit war. Mit dem Ausdruck „Leviten“ sind heute meist nur die gemeint, die keine Kohanim sind. Auf die Zugehörigkeit zu diesen beiden Gruppen weisen die Familiennamen „Levi“ und „Kohn (Cohn, Cohen, Kahn, Cahn, Kuhn)“ hin.
Römisch-katholische Kirche
Als Leviten wurden vor dem 2. Vaticanum der Diakon und der Subdiakon bezeichnet, deren Aufgabe darin bestand, dem Priester bei der Feier der heiligen Messe in Form eines Levitierten Hochamtes im Tridentinischen Ritus zu assistieren. In der außerordentlichen Form des Römischen Ritus gibt es noch heute Levitenämter. Insbesondere verkünden die Leviten Lesung und Evangelium.
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