- Leybuchtpolder
-
Leybuchtpolder Stadt Norden (Ostfriesland)Koordinaten: 53° 31′ N, 7° 9′ O53.5172222222227.1436111111111Koordinaten: 53° 31′ 2″ N, 7° 8′ 37″ O Einwohner: 467 (31. Dez. 2010) Eingemeindung: 1972 Postleitzahl: 26506 Vorwahl: 04926 Lage von Leybuchtpolder (orange) im Stadtgebiet von Norden
Leybuchtpolder ist ein Stadtteil von Norden in Ostfriesland und war bis 1972 eine selbstständige Gemeinde. Leybuchtpolder ist geologisch der jüngste der Norder Stadtteile und hat 467 Einwohner[1]. In den Jahren 1947 bis 1950 wurde der Polder endgültig der Nordsee abgewonnen, als der fast 5 km lange Störtebekerdeich geschlossen wurde. An der Stelle der Deichschließung steht jetzt ein Denkmal. Verwaltungstechnisch ist Leybuchtpolder der zweitjüngste Stadtteil nach Tidofeld, das erst 1996 ein eigenständiger Ortsteil wurde.
Geschichte
Beim Einbruch der Leybucht während einer Sturmflut am 9. Oktober 1373 wurden etwa 20.000 Hektar Land überflutet. Sowohl Norden (die heutige Kernstadt) als auch Marienhafe erhielten einen Zugang zum offenen Meer.[2] Norden blieb danach noch über Jahrhunderte eine Hafenstadt von einiger Bedeutung. In den nächsten Jahrhunderten wurden sukzessive Landgewinnungsmaßnahmen vorgenommen, deren Abschluss die Eindeichung des Leybuchtpolders bildete. Weitergehende Eindeichungen wurden in den 1950ern zwar erwogen, später jedoch aus Naturschutzgründen nicht mehr umgesetzt, da die Leybucht ein Vogelrastgebiet von internationaler Bedeutung ist.
Nach Abschluss der Eindeichung wurde 1952 mit der Besiedlung des neu gewonnenen Landes begonnen. Dabei wurden sowohl Einheimische als auch Heimatvertriebene aus den früheren Ostgebieten des Deutschen Reichs berücksichtigt, die in der Region in größerer Zahl aufgenommen wurden. Einheimische wie Vertriebene erhielten jeweils die Hälfte des Landes. Bevorzugt berücksichtigt wurden dabei die Deicharbeiter, die die Landnahme mit ihrer Arbeit erst ermöglicht hatten.
Innerhalb des Polders wurden folgende Siedlungsflächen geschaffen: 53 landwirtschaftliche Betriebe im Umfang von zehn bis 16 Hektar, 21 Betriebe in der Größenordnung von sieben bis zehn Hektar sowie 28 Arbeiter- und Handwerkerstellen, deren Grundstücke einen Hektar umfassten.[3] Etwa zwölf Kilometer Straßen wurden angelegt.
Offiziell gegründet wurde die Gemeinde Leybuchtpolder am 1. Juli 1954. Im Zuge der niedersächsischen Kommunalreform 1972 wurde sie nach Norden eingemeindet.
Infrastruktur
Mittelpunkt des Ortes ist der künstlich geschaffene Dorfteich. In Leybuchtpolder gibt es eine Grundschule. Derzeit (Stand: Juni 2008) wird sie mit einer Sporthalle versehen, die zu einem Gutteil durch Spenden und mit Eigenleistungen der Einwohner gebaut wird. Im Ort gibt es eine Evangelisch-lutherische und eine Evangelisch-reformierte Kirche. Das Sportangebot wird durch den SV Leybuchtpolder sichergestellt, der über einen Sportplatz verfügt.
Einzelnachweise
- ↑ Norden.de: Einwohnerzahl nach Ortsteilen
- ↑ Norden.de: Leybuchtpolder
- ↑ Eberhard Rack: Kleine Landeskunde Ostfriesland, Isensee Verlag, Oldenburg 1998, S.92/93
Die Stadt Norden und ihre StadtteileAlte Stadtteile: Armenplatz (heute: Norden-Neustadt) | Bargebur | Ekel | Hollande | Lintel | Westgaste | Westlintel | Zingel |
Neue Ortsteile Nordens nach der Kommunalreform: Leybuchtpolder | Lintelermarsch (heute: Teil von Norddeich) | Tidofeld | Neuwesteel | Norddeich |
Süderneuland I | Süderneuland II | Ostermarsch | Westermarsch I | Westermarsch II |
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Lintel (Norden) — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Norden (Niedersachsen) — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Nörden — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Bunde — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Leybucht — Karte Ostfrieslands Ostfriesland um 1600, gezeichnet von … Deutsch Wikipedia
Neuwesteel — Stadt Norden Koordinaten … Deutsch Wikipedia
Norddeich Mole — Häuser von Norddeich – Blick vom Deich aus auf den Ort im Jahr 2007 Fährhafen Norddeich … Deutsch Wikipedia
Bargebur — Stadt Norden Koordinaten … Deutsch Wikipedia
Ekel (Norden) — Ekel Stadt Norden Koordinaten: 53° 36′ N … Deutsch Wikipedia
Heinz Lilienthal — (* 25. April 1927 in Neidenburg in Ostpreußen; † 6. Juni 2006 in Javea, Spanien) war einer der für den Kirchenbau der Nachkriegsjahre wegweisenden Glasmaler. Darüber hinaus entwarf er Wanddekorationen in Metall, Holz und Beton, richtete Schiffe… … Deutsch Wikipedia