- Lichnowsky von Woschütz
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Lichnowsky ist der Name eines schlesisch-böhmischen Adelsgeschlechts, das seit dem 15. Jahrhundert nachgewiesen ist.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte und Herkunft
Erster bekannter Familienvertreter ist Johann von Woschütz, dessen Name auf die ursprüngliche Herkunft der Lichnowskys aus der Ortschaft Woschczytz bei Pless in Oberschlesien hinweist. Johann war von 1498 bis 1507 Landrichter im Fürstentum Jägerndorf. Seine Frau brachte den Besitz Lichten (Lichnov) ihres ersten Mannes in die Ehe ein. Seine Söhne nannten sich nach dieser Herrschaft Lichnovsky von Woschütz.[1]
Franz Ferdinand von Lichnowsky wurde 1702 mit dem Prädikat Edler Herr von Woschütz in den böhmischen Freiherrenstand erhoben. Sein gleichnamiger Sohn wurde 1721 in den böhmischen und 1727 in den Reichsgrafenstand erhoben. Der geheime Rat Ferdinand Carl Johann Graf von Lichnowsky erhielt vom preußischen König Friedrich II. 1773 den nach dem Erstgeburtsrechte vererbten Fürstenstand mit dem Prinzentitel für den ältesten Sohn. Durch ein österreichisches Anerkennungsdiplom aus dem Jahre 1846 wurde Name und Wappen mit dem der schwäbischen Grafen von Werdenberg vermehrt und nannte sich nun Fürst (von) Lichnowsky, Graf von Werdenberg, Edler Herr von Woschütz. Der Fürst durfte nach einer preußischen Verleihung von 1861 das Prädikat Durchlaucht führen.
Wappen
Das Stammwappen zeigt auf rotem Schild zwei einzelne grüne Weinreben mit nach außen gewendeten violetten Früchten. Als Helmzier dienen die beiden Weinreben auf einem bekröntem Stechhelm mit rot-silberner Helmdecke.
Das Fürstenwappen der Lichnowskys ist rot gespalten, zeigt auf der rechten Seite die Motive des Stammwappens, auf der Linken jedoch eine dreilatzige weiß/silberne Fahne. Eine Fürstenkrone mit rotem gefütterten Mantel ersetzt den alten Helm.[1]
Namensträger
- Eduard Fürst Lichnowsky (* 1789; † 1845), österreichischer Historiker, Verfasser einer Geschichte des Hauses Habsburg
- Felix Fürst Lichnowsky (* 1814; † 1848), deutscher Politiker
- Karl Max Fürst Lichnowsky (* 1860; † 1928), deutscher Diplomat
- Mechtilde Lichnowsky (* 1889; † 1958), deutsche Schriftstellerin
- Robert Graf Lichnowsky (* 1822; † 1879), Domherr zu Olmütz
Literatur
- Otto Hupp: Münchener Kalender 1905. Buch u. Kunstdruckerei AG, München / Regensburg 1905.
- John C. G. Röhl: Lichnowski. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, S. 443–445.
Weblinks
- Artikel Lichnowsky im Österreich-Lexikon von aeiou
Einzelnachweise
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