Ansprung

Ansprung
Ansprung
Stadt Zöblitz
Koordinaten: 50° 39′ N, 13° 15′ O50.64773611111113.257822222222Koordinaten: 50° 38′ 52″ N, 13° 15′ 28″ O
Einwohner: 672 (1. Aug. 2010)
Eingemeindung: 1. Jan. 1999
Postleitzahl: 09517
Vorwahl: 037363

Ansprung ist ein Ortsteil der sächsischen Stadt Zöblitz im Erzgebirgskreis.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Der Südosten Ansprungs vom Hüttstattweg gesehen

Das Waldhufendorf Ansprung liegt etwa 8 Kilometer östlich von Marienberg im Erzgebirge. Die Ortslage erstreckt sich über etwa 2 Kilometer entlang des Knesenbaches, welcher nach Nordwesten der Schwarzen Pockau zufließt. Etwa 1,2 Kilometer südwestlich der Ortsmitte liegt die Hüttstattmühle, etwa 1 Kilometer westlich vom Ort die 771 m ü. NN hohe Morgensternhöhe. Nordwestlich grenzt der Thesenwald an die Flur. Durch Ansprung führt die Bundesstraße 171 Marienberg–Olbernhau, etwa in Ortsmitte zweigt von dieser die Staatsstraße 217 nach Rübenau ab.

Nachbarorte

Zöblitz Sorgau Blumenau
Pobershau Nachbargemeinden Grundau
Kühnhaide Rübenau

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes datiert von 1434 als Aschbergk[1]. 1497 ist eine Glashütte (Hüttstattmühle) nachweisbar, die gemeinsam mit jener in Wernesgrün Stammhütte der Schürer war. Mit der Reformation 1539 kam Ansprung zur Parochie Zöblitz.
1751 werden auf der Ansprunger Flur sechs Serpentinsteinbrüche genannt. 1781 wurde das bisherige Schulgebäude durch einen größeren Neubau ersetzt, 1876 und bereits 1878 wurden erneut neue Schulgebäude errichtet.

August Schumann nennt 1814 im Staatslexikon von Sachsen Ansprung betreffend u. a.:

„[…] hat eine Mühle an dem vorbeifließenden und 1¼ Stunde weiter unten in die Flöhe sich stürzenden, Kneesbachs [Anmerk.: hier irrt Schumann, der Knesenbach mündet – wie oben beschrieben – in die Schwarze Pockau], und 516 Einwohner, von denen sich viele mit der Verfertigung von Holzwaaren, besonders von Schachteln beschäftigen.“[2]

Im Werk „Neue Sächsische Kirchengalerie“ von 1908 heißt es Ansprung betreffend:

„Dorf mit 1004 Einwohnern und 6klassiger Schule mit zwei ständigen Lehrern und einem Hilfslehrer, an der Olbernhauer und Rübenauer Staatsstraße gelegen, mit Landwirtschaft und Industrie (Serpentinsteinwerk von Lippmann, Sägewerke von Fritzsch u. Arnold, ferner Flintenschäfterei Schachtelmacherei, Köhlerei).“[3]

Auf der Morgensternhöhe wurde 1911 durch den Erzgebirgszweigverein Sorgau/Ansprung ein Aussichtspunkt mit Unterkunftshütte errichtet.
1931 wurde der östlich gelegene Ort Grundau nach Ansprung eingemeindet.

1972 wurde in einem 1830 für die Armen errichteten Gebäude eine Heimatstube eingerichtet. Die Ausstellung widmet sich vordergründig dem Thema „Serpentin“. Zu sehen sind u. a. die Verarbeitung und aus Serpentin hergestellte Produkte.

Am 1. Mai 1974 wurde Sorgau eingemeindet.
Zum 1. Januar 1999 wurde Ansprung mit Sorgau und Grundau nach Zöblitz eingemeindet, Ansprung, Grundau und Sorgau wurden Ortsteile der Stadt Zöblitz.[4]

Entwicklung der Einwohnerzahl

Jahr Einwohnerzahl [1][5]
1552 32 besessene Mann, 7 Häusler, 18 Inwohner
1764 26 besessene Mann, 14 Gärtner, 22 Häusler, 19 ½ Hufen
1834 612
1871 922
1890 1002
1910 1005
Jahr Einwohnerzahl
1925 1006
1939 1067
1946 1114
1950 1154
1964 946
1990 1165
Jahr Einwohnerzahl
2007 705
2008 700
2009 689
2010 672

Persönlichkeiten

  • Paul Schürer (* 1504 in Ansprung), Glasmacher und Gründer der nordböhmischen Glashütte Falkenau bei Kittlitz

Literatur

  • Ansprung. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 1. Band, Zwickau 1814, S. 164.
  • Landratsamt Mittlerer Erzgebirgskreis, Hrsg.: Zur Geschichte der Städte und Gemeinden im Mittleren Erzgebirgskreis. Eine Zeittafel (Teile 1-3)

Weblinks

  • Ansprung im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Einzelnachweise

  1. a b vgl. Ansprung im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  2. vgl. Ansprung. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 1. Band, Zwickau 1814, S. 164.
  3. Die Parochie Zöblitz. In: Neue Sächsische Kirchengalerie, Ephorie Marienberg. Strauch Verlag, Leipzig, S. 789 (Digitalisat)
  4. Gebietsänderungen ab 1. Januar 1999 bis 31. Dezember 1999 auf der Internetpräsenz des Statistisches Landesamt des Freistaats Sachsen, S. 4, abgerufen am 18. Januar 2011
  5. Quelle: Einwohnermeldeamt, Stadt Zöblitz

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