Schwarze Pockau

Schwarze Pockau
Schwarze Pockau
Die Schwarze Pockau südlich des Nonnenfelsens zwischen Kühnhaide und Pobershau

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DatenVorlage:Infobox Fluss/GKZ_fehlt
Lage Sachsen
Flusssystem Elbe

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Quellgebiet in einem Hochmoor nordöstlich des HaßbergVorlage:Infobox Fluss/QUELLKOORDINATE_fehlt
Quellhöhe 890 m ü. NNVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Mündung in Pockau in die Flöha
50.705113.235113888889

50° 42′ 18″ N, 13° 14′ 6″ O50.705113.235113888889
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Länge ca. 33 kmVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlenVorlage:Infobox Fluss/EINZUGSGEBIET_fehlt
Abflussmenge
am Pegel Zöblitz (3,7 km oberhalb der Mündung)[1]
NNQ: 20 l/s (im Jahr 1947)
MNQ: 438 l/s
MQ: 2,3 m³/s
MHQ: 23,1 m³/s
HHQ: 160 m³/s (im Jahr 2002)
Gemeinden Marienberg, Pobershau, Pockau

Die Schwarze Pockau (tschechisch Černá, auch Schwarzwasser genannt) ist ein linker Nebenfluss der Flöha im Erzgebirge. Der nahezu unverbaute Wildbach mit einer Länge von 33 km ist bekannt durch seine malerische Schlucht im mittleren Talabschnitt.

Die aus Mooren zufließenden dunklen Wässer färben den Fluss dunkel. Der Name Pockau, der in ähnlicher Form bereits 1292 erwähnt wurde, stammt vermutlich aus dem Tschechischen und bedeutet entgegengesetzt, also von Böhmen aus nach Norden abfließendes Wasser.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Die Schwarze Pockau entspringt 890 m über NHN in einem Hochmoor nordöstlich des Haßberg im böhmischen Erzgebirge. Hier entsteht auch die nach Tschechien abfließende Chomutovka (Assigbach).

Nach 500 Metern erreicht sie an der alten Verbindungsstraße zwischen Přísečnice (Preßnitz) und Kalek (Kallich) die deutsch-tschechische Grenze und durchfließt in den Satzunger Gemeindeteich. Fortan markiert sie bis einschließlich der Ortslage von Kühnhaide auf 13 km Länge die Staatsgrenze. In diesem Abschnitt passiert sie die Dörfer Satzung (das ehemals gegenüber auf böhmischer Seite gelegene Dorf Ulmbach (Jilmová) wurde aufgelassen) und Reitzenhain (das ehemals gegenüber auf böhmischer Seite gelegene Dorf Reizenhain (Pohraniční) wurde ebenfalls aufgelassen).

In Reitzenhain, aus dem Floßteich an der Neue-Welt-Mühle, leitete der Reitzenhainer Zeuggraben Aufschlagwasser aus der Schwarzen Pockau bis zu den einstigen Bergwerken bei Marienberg. Am östlichen Ortsende von Kühnhaide wird ebenfalls Wasser abgeleitet: Der zum Bewandern geeignete Grüne Graben führte einst Aufschlagwasser für den Bergbau auf dem Wildsberg bei Pobershau. Auch das ehemals gegenüber auf böhmischer Seite gelegene Dorf Kienhaid (Načetín I) wurde aufgelassen. Östlich von Kühnhaide ändert der Fluss seine Hauptrichtung von Nordost nach Norden.

Das anschließende Tal bis zur Kniebreche, das schluchtartige Schwarzwassertal, gehört zu den landschaftlich reizvollsten deutschen Mittelgebirgstälern und steht unter Naturschutz (NSG Schwarzwassertal). Im südlichen Abschnitt war um 1985 eine Talsperre mit 3,5 Mio m³ Stauraum geplant, der auch Kühnhaide zum Opfer gefallen wäre. Die Pläne wurden jedoch aufgegeben.

Bei Durchqueren dieses schluchtenartigen Abschnitts werden links und rechts der Ufer, bzw. in unmittelbarer Nähe, historische bedeutsame Zeugnisse der Besiedelung des Erzgebirges passiert. So die abgegangenen Burgen Nonnenfelsen und Liebenstein sowie die mit letzterer vermutlich in Verbindung stehende Wüstung Ullersdorf.

Mündung der Schwarzen Pockau in die Flöha in Pockau

Im abgelegenen Pobershauer Ortsteil Hinterer Grund wird über einen künstlichen Graben eine Wasserkraftanlage gespeist. Hier befindet sich die Naturschutzstation Pobershau, die verschiedene Angebote für Naturinteressierte bereithält. An der Kniebreche beim Pobershauer Ortsteil Rittersberg mündet die Rote Pockau ein. Hier befindet sich ein Pegel des Sächsischen Landesamtes für Umwelt und Geologie; die regelmäßig aktualisierten Messwerte sind im Internet abrufbar.

Nördlich der Kniebreche liegen beiderseits des Verlaufs wiederum historisch bedeutsame Zeugnisse der Besiedelung. Am rechten Ufer, die abgegangene Burg Nidberg auf dem sich über 50 Meter über der Talsohle erhebenden Löwenkopffelsen sowie am linken Ufer, die auf einem Gleithang liegende Wüstung Schwedengraben, eine ehemals bergmännische Ansiedlung.

Bei Niederlauterstein, an der Einmündung des Lautenbach, passiert die Schwarze Pockau die Ruine der Burg Lauterstein. Weiter nördlich mündet der bei Ansprung entspringende Knesenbach ein. Im weiteren Verlauf wird die Strobel-Mühle passiert, wo ebenfalls zeitweise die Wasserkraft genutzt wurde. In der Gemeinde Pockau mündet die Schwarze Pockau schlussendlich in die Flöha.

Wirtschaftliche Nutzung

Neben den für den Bergbau angelegten historischen Gräben bestehen unterhalb Kühnhaide und bei der Kniebreche zwei aktive Wehranlagen zur Nutzung der Wasserkraft, die wegen ihrer Auswirkungen auf das Flussbett umstritten sind.

Tourismus und Sport

Der Nonnenfelsen im Schwarzwassertal

Wandern und Radfahren ist entlang des Flusses und des Grünen Grabens im Schwarzwassertal möglich.

Der Fluss eignet sich für Kanu- und Wildwasserfahrten. Die „klassische“ 10 km lange Strecke ohne Ausstieg zwischen Hinterer Grund und Pockau ist selbst bei relativ wenig Wasser fahrbar. Dagegen erfordern einige Kilometer anspruchsvollen Wildwassers zwischen Kühnhaide (Einsatzstelle) und Hinterer Grund hohe Wasserstände.

Angeln ist mit Erlaubnisschein im Abschnitt von Pobershau bis zur Mündung in die Flöha möglich. Die Hauptfischarten sind Regenbogenforellen, Bachforellen, Bachsaiblinge, Aale und verschiedene Weißfischarten.

Außergewöhnliche Hochwasser

  • 5. Juli 1999 nach einem regionalen Unwetter
  • 12. August 2002 im Zusammenhang mit dem Elbehochwasser 2002

Einzelnachweise

  1. Hochwasserschutz 2002 im Muldegebiet Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie; 2009 (pdf)

Weblinks


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