Lieske (Niederlausitz)

Lieske (Niederlausitz)
Lieske
Gemeinde Neu-Seeland
Koordinaten: 51° 21′ N, 14° 9′ O51.35514.143055555556111Koordinaten: 51° 21′ 18″ N, 14° 8′ 35″ O
Höhe: 111 m ü. NN
Eingemeindung: 1974
Postleitzahl: 03103
Vorwahl: 035751
Dorfkirche

Lieske (sorb. Lěska) ist eine Ortslage des Ortsteils Bahnsdorf der Gemeinde Neu-Seeland. Sie liegt im brandenburgischen Landkreis Oberspreewald-Lausitz.

Inhaltsverzeichnis

Geografische Lage

Der Ort liegt südwestlich von Welzow in der Niederlausitz am entstehenden Sedlitzer See.

Geschichte

Lieske wurde im Jahr 1474 erstmals urkundlich Namen als Leszk erwähnt. Es war als Straßendorf angelegt. Das Dorf gehörte seit dem 15. Jahrhundert zur Herrschaft Senftenberg. Die Bauern aus Lieske waren genau wie die Bauern aus Meuro, Klettwitz und Sorno zu Diensten im Amt Senftenberg verpflichtet. Sie mussten Mist aus den Schafställen in die Weinberge des Amtes transportieren. Diese befanden sich in der sogenannten Hörlitzer Flur.[1]

Zwischen den Jahren 1962 und 1967 kam es zu einem Teilortsabbruch durch den Tagebau Sedlitz. 35 Bewohner wurden umgesiedelt. Zum 1. Juni 1974 wurde Lieske in den Ort Bahnsdorf eingegliedert. Im Zuge der Gemeindegebietsreform kam es zum 1. Februar 2002 zur Bildung der Gemeinde Neu-Seeland aus den Gemeinden Lindchen, Lubochow und Ressen sowie Bahnsdorf mit der Ortslagen Lieske.

Im Jahre 1880 waren 96,1 Prozent der Einwohner Sorben, im Jahre 1956 waren nur noch 0,3 Prozent des Sorbischen kundig.

Einwohnerentwicklung in Lieske von 1875 bis 1971 [2]
Jahr Einwohner Jahr Einwohner
1875 240 1890 255
1910 271 1925 279
1933 252 1939 263
1946 321 1950 315
1964 256 1971 225

Sehenswürdigkeiten

Kriegerdenkmal, im Hintergrund ein denkmalgeschütztes Gehöft
Aussichtspunkt

Die Kirche in Lieske wurde im Jahr 1628 erbaut. Das Kirchenschiff ist ein Fachwerkbau. Der Kirchturm ist vollständig mit Holz verkleidet. Eine Besonderheit der Kirche ist der schlesische Taufengel, von dem es nur noch sehr wenige in der Niederlausitz gibt.[3] Die Kirche sowie ein Bauerngehöft gehören zu den Baudenkmalen der Gemeinde Neu-Seeland. Auf dem Dorfanger steht ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges.

Am Ortsausgang Lieskes gibt es einen Aussichtspunkt am Sedlitzer See.

Verkehr

Lieske liegt an der Bundesstraße 156. Der Ort lag an der ehemaligen Bahnstrecke Knappenrode–Sornoer Buden. Das Bahnhofsgebäude ist noch vorhanden.

Persönlichkeiten

Der sorbisch-deutsche Maler Carl Noack wurde am 28. November 1873 in Lieske geboren.

Einzelnachweise

  1. Artikel in der Lausitzer Rundschau vom 9. August 2008 (Digitalisat)
  2. Statistik Brandenburg (PDF)
  3. http://www.amt-altdoebern.de/seiten/gemeinden/neu-seeland/bahnsdorf/bahnsdorf.htm

Weblinks

 Commons: Lieske – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Frank Förster: Verschwundene Dörfer – Die Ortsabbrüche des Lausitzer Braunkohlereviers bis 1993. Domowina-Verlag, Bautzen. 1995.

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