Welzow

Welzow
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Welzow
Welzow
Deutschlandkarte, Position der Stadt Welzow hervorgehoben
51.56666666666714.183055555556121
Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Spree-Neiße
Höhe: 121 m ü. NN
Fläche: 39,39 km²
Einwohner:

3.806 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 97 Einwohner je km²
Postleitzahl: 03119
Vorwahl: 035751
Kfz-Kennzeichen: SPN
Gemeindeschlüssel: 12 0 71 408
Adresse der
Stadtverwaltung:
Poststraße 8
03119 Welzow
Webpräsenz: www.welzow.de
Bürgermeisterin: Birgit Zuchold
Lage der Stadt Welzow im Landkreis Spree-Neiße
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Über dieses Bild

Welzow, niedersorbisch Wjelcej, ist eine Stadt im brandenburgischen Landkreis Spree-Neiße in der Niederlausitz. Auf dem Höhepunkt der städtischen Entwicklung wohnten etwa 7.500 Menschen in Welzow, heute sind es noch rund 4000. Zur Stadt gehört der Ortsteil Proschim (Prožym).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Stadt liegt im Südosten des Landes Brandenburg westlich der Spree. Die Region ist geprägt durch die Lausitzer Heidelandschaft: Seen, Flüsse, Flachmoore, ausgedehnte Kiefernwälder, aber auch durch Laub- und Mischwälder. Trugen ursprünglich Urstromtäler und Endmoränen der vergangenen Eiszeit zur Gestaltung der Landschaftsform wesentlich bei, so stellen sich heute große Teile der Region infolge des seit Jahrzehnten intensiv betriebenen Braunkohleabbaus als zerstörte Landschaften dar, die durch Neugestaltung wieder aufgewertet wurden. Durch die zahlreichen Tagebaurestseen entstand Deutschlands größte Rekultivierungsbaustelle, die Lausitzer Seenlandschaft. Direkt in der Nachbarschaft der Stadt Welzow findet man den Tagebau Welzow-Süd mit der größten beweglichen Arbeitsmaschine der Welt, die Förderbrücke F60.

Geschichte

Im Braunkohlentagebau Welzow-Süd wurde ein Zentrum germanischer Eisenproduktion nachgewiesen – neben Wolkenberg in der Oberlausitz. Die 36 Fundplätze mit rund 1300 Rennöfen, Ambosssteinen, Grubenmeilern und Erzaufbereitungsplätzen lagen an den Hängen des Endmoränenrückens und entlang des Petershainer Fließes. Zahlreiche Scherben von Töpfen und Kümpfen in der Verfüllung zweier Grubenmeiler, die zu drei Ofenbatterien bei Klein Görigk gehörten waren eine Besonderheit, da zeitgleiche Keramik nur selten an Verhüttungsplätzen auf tritt. Die grobe Siedlungsware datiert die Eisenproduktion in die spätrömische Kaiserzeit (3./4. Jahrhundert). Auf allen drei Fundplätzen fanden sich neben Schlackengruben, maximal 20 cm tiefe Packungen von gebranntem Lehm mit etwa 40 cm Durchmesser. An manchen Öfen gab es eine, an anderen zwei Gruben, die auf die Anzahl und Anordnung der Düsenlöcher schließen, die sich nachweislich 10 cm über Bodenniveau befanden. Im verziegelten Bruchstück der Ofenwand war der Rest eines Düsenloches von 1,5 cm Durchmesser zu erkennen. Bei einem der Verhüttungsplätze spricht das Arrangement der Öfen in Gruppen für mehrmaliges Aufsuchen des Platzes und eine saisonale Eisenerzeugung. Vermutlich betätigte sich hier eine Gemeinschaft aus der Umgebung. Im direkten Umfeld fehlen ebenso wie bei den anderen Verhüttungsplätzen des Reviers die Siedlungsspuren,

Der Name Welzow (Welcze) wird erstmals am 12. Dezember 1547 in den Spremberger Stadtbüchern erwähnt. Oft ist noch fälschlicherweise die Jahreszahl 1280 zu finden, die sich nach wiederholten Überprüfungen als unwahr erwies.[2]

Die Stadt war geprägt vom Lausitzer Braunkohlerevier. Bis zum Ende der DDR existierten noch weitere größere Industriebetriebe wie die Baumaschinen Welzow und Braunkohlenbohrungen und Schachtbau. Heute finden sich in Welzow hauptsächlich Dienstleistungs-, Bau- und Handwerksgewerbe. Auf dem Flugplatz Welzow lagen 1944 - 1945 zahlreiche Jagd-Einheiten der Luftwaffe, die bei der Reichsluftverteidigung eingesetzt wurden.

Während des Zweiten Weltkrieges mussten Kriegsgefangene aus der Sowjetunion und Frankreich sowie Frauen und Männer aus den von Deutschland besetzten Ländern Zwangsarbeit verrichten: in der Zentralwerkstatt, in der Germaniahütte und in der alten Brikettfabrik, dem späteren Alfred-Scholz-Werk. Viele von ihnen gingen an der unmenschlichen Behandlung zugrunde.

Eingemeindungen

Proschim wurde am 26. Oktober 2003 eingemeindet.[3]

Wappen

Das Wappen wurde am 14. Juli 2005 genehmigt.

Blasonierung: „In Rot zwei schräggekreuzte silberne Berghämmer, oben bewinkelt von einer silbernen Glasschale, unten von drei gestürzten silbernen Fruchtähren.“[4]

Kultur und Sehenswürdigkeiten


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