- Lilies of the Field
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Filmdaten Deutscher Titel: Lilien auf dem Felde Originaltitel: Lilies of the Field Produktionsland: USA Erscheinungsjahr: 1963 Länge: 90 Minuten Originalsprache: Englisch Altersfreigabe: FSK 12 Stab Regie: Ralph Nelson Drehbuch: James Poe, William E. Barrett Produktion: Ralph Nelson Musik: Jerry Goldsmith Kamera: Ernest Haller Schnitt: John W. McCafferty Besetzung - Sidney Poitier: Homer Smith
- Lilia Skala: Oberin Maria
- Lisa Mann: Schwester Gertrude
- Isa Crino: Schwester Agnes
- Francesca Jarvis: Schwester Albertine
- Pamela Branch: Schwester Elizabeth
- Dan Frazer: Father Murphy
Lilien auf dem Felde (Originaltitel: Lilies of the Field) ist ein Film des US-amerikanischen Regisseurs Ralph Nelson aus dem Jahr 1963. Die Komödie wurde mit Sidney Poitier von dem Filmstudio Rainbow Productions Inc. produziert. Sie basiert auf dem gleichnamigen Roman von William E. Barrett.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Die USA, im Jahr 1962: Homer Smith, ein unberechenbarer und charmanter Gelegenheitsarbeiter, reist mit seinem Wagen durch Arizona. Eines Tages hält er an einer kleinen Farm an, da sein Wagen überhitzt ist. Homer trifft dort auf fünf Nonnen, die vor einigen Monaten aus der DDR geflüchtet sind, um sich nun eine neue Existenz in Arizona zu schaffen.
Er bleibt bis zum nächsten Tag auf der Farm, weil ihn Oberin Maria gebeten hat, das Dach zu reparieren. Am nächsten Tag will er wieder weiterfahren, doch Oberin Maria hält ihn auf und bittet ihn, noch einige Tage zu bleiben. Am nächsten Morgen fahren sie mit dem Wagen zum Gottesdienst, der in der Wüste Arizonas auf einem Campingplatz stattfindet. Smith ist überzeugter Baptist und geht deshalb in den Laden "Juans Trading Post". Im Laden unterhält er sich mit dem Verkäufer Juan und bestellt sich danach ein umfangreiches Frühstück mit Eiern, Bohnen etc.
Am nächsten Tag fahren Smith und Oberin Maria zu der Straßenbaufirma "Ashton Company Inc", um sich voneinander zu verabschieden. Oberin Smith schlägt ihm vor, eine Kapelle zu bauen, doch Smith lehnt ab. Im nächsten Moment erblickt er einen Bulldozer, der sein Interesse weckt. Er trifft auf Mr. Ashton, den Besitzer des Unternehmens, und erhält von ihm das Angebot, an zwei Tagen der Woche bei ihm zu arbeiten. Nach langem Zögern nimmt er das Angebot an und entscheidet sich zudem, die Kapelle zu bauen.
Smith gewöhnt sich langsam an seinen neuen Tagesablauf. Bis zum Mittag kümmert er sich um den Bau der Kapelle und abends hilft er den Nonnen beim Englisch-Unterricht ("Wir lernen Englisch!". "My skin is black!"). Homer kommt nur langsam mit dem Bau voran, da die Nonnen kaum Geld besitzen und es deshalb an Baumaterialien mangelt. Eines Tages kommt es zu einem Konflikt zwischen der Oberin Maria und Smith ("Sie benehmen sich wie ein größenwahnsinniger Diktator" sagt Smith zur Oberin).
Homer Smith fährt am selben Tag weg. Oberin Maria zeigt gegenüber den Nonnen keine Reue und versucht, selbst die Kapelle zu bauen. Dies gelingt ihr jedoch aufgrund der fehlenden Kenntnisse nicht so recht. Einige Wochen vergehen, und die Nonnen sind mit dem Bau der Kapelle unzufrieden. Auf ihrem Rückweg von dem Gottesdienst begegnen sie jedoch unverhofft Smith, der mit seinem Wagen anhält und sie zur Farm bringt.
Smith hat seine Meinung geändert und will ihnen nun kostenfrei eine Kapelle bauen. Die Menschen in der Umgebung bringen ihm die nötigen Baumaterialien (Holz sowie Mauersteine) und der Bauprozess wird fortgeführt. Nach einigen Tagen stellt der Verkäufer Juan fest, dass der Bauprozess nur langsam voranschreitet. Deshalb holt er einige mexikanische Freunde und übernimmt die Bauleitung. Dies gefällt Smith jedoch überhaupt nicht, da er die Kapelle allein bauen wollte.
Smith legt sich auf einen Baumstamm und sieht ihnen beim Bauen zu. Als die Oberin Maria bemerkt, dass bei den Baukonstruktionen einiges schief läuft, versucht sie, die Situation zu klären. Die mexikanischen Arbeiter verstehen ihre Sprache nicht und fragen daraufhin Smith, ob er ihnen nicht helfen kann. Smith lässt sich nach einer Weile überzeugen und wird zum Ingenieur ernannt.
Am Abend vor der Fertigstellung der Kapelle findet ein Richtfest statt. Die Nonnen versuchen am Abend zu beten, doch sie werden von dem Lärm der Feier gestört ("Dieser verrückte Smith und seine Freunde" sagt Oberin Maria). Am nächsten Abend singen Smith und die Nonnen am Tisch das englische Chorlied "Amen". Smith verlässt singend das Haus, betrachtet ein letztes Mal die Kapelle und fährt mit seinem Wagen weg.
Entstehungsgeschichte
Der Filmtitel wurde aus dem neuen Testament (Matthäus-Evangelium, 6:28) entnommen und heißt in der Bibel wie folgt: "Und warum sorgt ihr euch um die Kleidung? Schaut die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht." Der Film wurde innerhalb von 14 Tagen in Tucson, Arizona gedreht.
Der Komponist Jester Hairston schrieb den Song Amen für den Film. Dieser Song wird von Sidney Poitier gesungen. Am Ende des Filmes erscheint das Wort „Amen“. Normalerweise endete ein Film des Golden Age of Hollywood mit den Worten „The End“.
Im Juni 1963 wurde der Film zum ersten mal auf den Internationalen Filmfestspiele Berlin dem Publikum vorgestellt. Am 1. Oktober 1963 erschien der Film in den US-amerikanischen Kinos. Als Verleiher fungierte das Filmstudio United Artists. Der Film hatte ein Budget von 250.000 Dollar. Innerhalb einiger Monate konnte der Film 3 Millionen Dollar in den USA einspielen. Sidney Poitier gewann einen Golden Globe, den silbernen Bären und einen Oscar als bester Hauptdarsteller. Somit war er der erste Afroamerikaner, der in dieser Kategorie den Oscar gewann.
Auszeichnungen
Der Film wurde im Jahr 1964 in sechs Kategorien für den Oscar nominiert. Sidney Poitier gewann den Oscar als bester Hauptdarsteller.
In den folgenden Kategorien wurde der Film für den Oscar nominiert:
- Beste Nebendarstellerin - Lilia Skala
- Bester Kameramann - Ernest Haller
- Bestes Adaptiertes Drehbuch - James Poe
- Bester Film - Ralph Nelson
Des Weiteren gewann der Film noch die folgenden Auszeichnungen:
- 1963: 4 Internationale Filmfestspiele Berlin 1963 - Ralph Nelson (Interfilm Award), Ralph Nelson (OCIC Award), Ralph Nelson (Youth Film Award), Sidney Poitier
- 1964: 2 Golden Globes - u. a. Sidney Poitier (Bester Hauptdarsteller - Drama)
- 1964: Writers Guild of America - James Poe
- 1965: Blue Ribbon Award - Ralph Nelson (Bester ausländischer Film)
Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden verlieh der Produktion das Prädikat besonders wertvoll.
Kritiken
- "Diese Komödie von Regisseur Ralph Nelson (…) lebt vor allem durch das brillante Spiel des Hauptdarstellers Sidney Poitier." - Prisma (Online-Filmdatenbank) [1]
- "Heitere Komödie, die ihre religiöse Thematik zwar nur an der Oberfläche erfaßt, aber dank des guten Hauptdarstellers Toleranz und Aufgeschlossenheit für mitmenschliche Probleme spüren läßt." - Lexikon des internationalen Films [2]
- "Ein stiller Film von unbeschwerter Heiterkeit (…)." (Wertung: 2½ von 4 möglichen Sternen = überdurchschnittlich) - Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz: Lexikon „Filme im Fernsehen“ [3]
Literatur
- William E. Barrett: Lilien auf dem Felde (Originaltitel: The Lilies of the Field). Deutsch von Jutta und Theodor Knust. Brockhaus, Wuppertal 1971, 102 S., ISBN 3-417-00328-8
Weblinks
- Lilien auf dem Felde in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Informationen auf Prisma-Online.de
Einzelnachweise
- ↑ Lilien auf dem Felde bei prisma-online.de; abgerufen am 1. November 2008
- ↑ „Lexikon des internationalen Films“ (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997
- ↑ Adolf Heinzlmeier, Berndt Schulz: Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 510
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