Liquiditäts-Konsortialbank

Liquiditäts-Konsortialbank

Die Liquiditäts-Konsortialbank GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main ist eine Spezialbank. Sie wurde im Jahre 1974 unter dem Eindruck der Herstatt-Bank-Krise von der Deutschen Bundesbank sowie weiteren Unternehmen des deutschen Kreditgewerbes gegründet.

Inhaltsverzeichnis

Struktur

Sowohl die Deutsche Bundesbank wie auch andere an ihr beteiligte Banken sind an den Stammeinlagen der privatrechtlich organisierten Liquiditäts-Konsortialbank beteiligt. Auf die entsprechende Stammeinlage besteht eine hohe Nachschusspflicht.

Aufgabe

Die Aufgabe der Bank gewinnt im Zusammenhang mit der Einlagensicherung an Bedeutung. Die Unterstützung einer Bank durch die Liquiditäts-Konsortialbank hat dabei einen abschirmenden Charakter.

Sie stellt einer Bank in einer finanziellen Engpasssituation die notwendige Liquidität zur Verfügung, um die Abwicklung deren in- und ausländischen Zahlungsverkehrs sicherzustellen. Auf diese Weise soll die Insolvenz und dadurch der Verlust der entsprechenden Kundeneinlagen verhindert werden. Voraussetzung für die Gewährung der Hilfe ist dabei, dass die unterstützte Bank über eine einwandfreie Bonität verfügt.

Funktionsweise

Die Liquidität wird der Not leidenden Bank in Form der Umwandlung qualitativ hochwertiger nicht-zentralbankfähiger Wechsel in zentralbankfähige Wechsel gewährt.

Bedeutung

Bis zur Schaffung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (EWWU) kam der Liquiditäts-Konsortialbank für den Währungsraum der Deutschen Mark die Funktion des Lender of last resort zu. Dies deshalb, da die an ihr beteiligte Deutsche Bundesbank aufgrund ihrer finanzwirtschaftlichen Stellung die Hilfsmaßnahmen in theoretisch unbegrenztem Umfang durchführen konnte. Diese Möglichkeit ist inzwischen entfallen.

Während der Finanzkrise ab 2007 wurde die Liquiditäts-Konsortialbank nicht als Instrument zur Bankenrettung eingesetzt. Im April 2010 wurde daher in der Presse über Forderungen zur Auflösung der Bank spekuliert.[1]

Einzelnachweise

  1. HANDELSBLATT: „Die nutzlose Rettungsbank“ 13. April 2010, abgerufen am 14. Juli 2010.

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