- Deutsche Girozentrale
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DekaBank Unternehmensform Anstalt des öffentlichen Rechts Gründung 1924 / 1956 / 1999 Unternehmenssitz Frankfurt am Main, Hessen, Deutschland Unternehmensleitung Mitarbeiter 3.487 (30. September 2007) Branche Banken Produkte Finanzdienstleistungsprodukte
Website Die DekaBank Deutsche Girozentrale ist ein deutsches Kreditinstitut mit Sitzen in Frankfurt am Main und Berlin. Sie ist das Zentralinstitut und die Investmentgesellschaft der deutschen Sparkassen. Die DekaBank ging 1999 aus der Fusion der Deutschen Girozentrale Deutsche Kommunalbank und der DekaBank GmbH hervor. Sie hat unter anderem Tochterunternehmen in Luxemburg, Irland und der Schweiz. Die DekaBank beschäftigt ca. 3.500 Mitarbeiter und verwaltet aktuell ein Fondsvermögen von 191,3 Mrd. EUR (30. September 2007).
Inhaltsverzeichnis
Geschäftskonzept und Geschäftserfolg
Die DekaBank ist die zentrale Investmentgesellschaft der deutschen Sparkassen. Sie verwaltet rund 250 Publikumsfonds mit einem Volumen von 96.618 Millionen Euro und über 500 Spezialfonds mit einem Volumen von 44.312 Millionen Euro [1]. Mit einem Marktanteil von 16,47 Prozent nimmt sie im Fondsgeschäft in Deutschland den zweiten Platz hinter der DWS mit 23,85 Prozent ein [2].
Organisationsstruktur
Die DekaBank ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts. Anteilseigner sind zu jeweils insgesamt 50 Prozent die Landesbanken und die regionalen Sparkassenverbände über ihre Mitgliedschaft im DSGV ö.K. Organe der Bank sind der Vorstand und der Verwaltungsrat.
Vorstand
Der Vorstand der DekaBank besteht aus folgenden Mitgliedern:
- Franz S. Waas (Vorsitzender)
- Oliver Behrens
- Dr. Matthias Danne
- Walter Groll
- Hans-Jürgen Gutenberger
- Dr. h.c. Friedrich Oelrich
Verwaltungsrat
Der Verwaltungsrat der DekaBank besteht aus 30 Mitgliedern. Vorsitzender des Verwaltungsrates ist der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands Heinrich Haasis, seine Stellvertreter sind der Präsident des Westfälisch-Lippischen Sparkassen- und Giroverbands Rolf Gerlach und der Vorstandsvorsitzende der Landesbank Baden-Württemberg Siegfried Jaschinski.
Tochtergesellschaften und Beteiligungen
Gesellschaft Sitz Beteiligungsquote Deka Immobilien GmbH Frankfurt am Main 100 Prozent Deka Investment GmbH Frankfurt am Main 100 Prozent Deka Immobilien Investment GmbH Frankfurt am Main 100 Prozent WestInvest Gesellschaft für Investmentfonds mbH Düsseldorf 94,1 Prozent Deka FundMaster Investmentgesellschaft mbH Frankfurt am Main 100 Prozent Deka International S.A. Luxemburg 100 Prozent Deka International (Ireland) Ltd. Dublin 100 Prozent International Fund Management S.A. Luxemburg 100 Prozent Eufigest S.A. Luxemburg 23,7 Prozent Erste-Sparinvest Kapitalanlagegesellschaft mbH Wien 2,9 Prozent S Broker AG & Co KG Wiesbaden 30,6 Prozent Liquiditäts-Konsortialbank GmbH Frankfurt am Main 2,1 Prozent DekaBank Deutsche Girozentrale Luxembourg S.A. Luxemburg 100 Prozent Deka(Swiss) Privatbank AG Zürich 80 Prozent Deka Beteiligungs GmbH Frankfurt am Main 100 Prozent Deka Grundstücksgesellschaft mbH Frankfurt am Main 100 Prozent Deka Grundstücksverwaltungsgesellschaft I (GbR) Frankfurt am Main 100 Prozent Deka Vermögensverwaltungs GmbH Frankfurt am Main 100 Prozent Deutsche Landesbankenzentrale AG Berlin 100 Prozent Institut für Automation d. dt. Sparkassen u. Girozentralen (IFA) GmbH Frankfurt am Main 100 Prozent Sparkassen-Vermögensbeteiligungs GmbH Berlin 100 Prozent S PensionsManagement GmbH Düsseldorf 50 Prozent Sparkassen Pensionsfonds AG (PF AG) Düsseldorf 50 Prozent Sparkassen Pensionskasse AG (PK AG) Düsseldorf 50 Prozent S Broker Management AG Wiesbaden 30,6 Prozent DPG Deutsche Performancemessungs-Gesellschaft für Wertpapierportfolios mbH Frankfurt am Main 10 Prozent True Sale International GmbH Frankfurt am Main 7,7 Prozent RSU Rating Service Unit GmbH & Co. KG München 6,5 Prozent SIZ Informatikzentrum der Sparkassenorganisation GmbH Bonn 5 Prozent Deutsche Girozentrale Overseas Ltd. Grand Cayman 100 Prozent Geschichte
Geschichte der Deutschen Girozentrale Deutsche Kommunalbank
Zehn Jahre, nachdem Johann Christian Eberle bei den Sparkassen den Giroverkehr eingeführt hatte und mehrere regionale Giroverbände gegründet worden waren, wurde die Deutsche Girozentrale (DGZ) am 1. Februar 1918 als rechtlich unselbständige Bankanstalt des Deutschen Zentral-Giroverbandes in Berlin eröffnet. Der Verband übernahm die volle Haftung und stattete die Bank mit Betriebskapital aus.
Bereits zu Geschäftsbeginn übernahm die DGZ vielfältige Aufgaben. Sie pflegte den bargeldlosen Zahlungsverkehr (Giroverkehr) und sorgte für einen Geldausgleich zwischen den regionalen Girozentralen. Außerdem gehörte zu ihren Aufgaben, den Mitgliedsverbänden des Deutschen Zentral-Giroverbandes (ab 1924 Deutscher Sparkassen- und Giroverband) und sonstigen deutschen Kommunalverbänden kurzfristige Darlehen zu gewähren und von diesen verzinsliche Gelder entgegenzunehmen, Wechsel zu kaufen und zu verkaufen sowie Darlehen aufzunehmen.
1919 wurde die DGZ als wirtschaftlich selbständige öffentliche Bankanstalt anerkannt und erhielt die Genehmigung, auch das langfristige Kommunalgeschäft zu betreiben und Kommunalanleihen aufzulegen. Deshalb wurde 1921 der Name "Deutsche Kommunalbank" ergänzt. Mit der Neuordnung des kommunalen Bankwesens wurde die DGZ 1931 rechtlich selbständig und erhielt 1932 erstmals eine eigene Satzung. Unbeschränkter Haftungsträger blieb aber weiterhin der Deutsche Sparkassen- und Giroverband. Organe der Bank wurden die Hauptversammlung, der Verwaltungsrat und das Direktorium. Gleichzeitig ging die Aufsicht über die DGZ vom preußischen Innenministerium auf die Reichsregierung über. Das Kommunalkreditverbot von 1931 änderte das Geschäftskonzept. Die Schwerpunkte bis 1945 lagen in der Funktion als Liquiditätszentrale und in der Abwicklung des Zahlungsverkehrs.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde die Bank in die Zentralverwaltungswirtschaft integriert. Sie war wichtiger Bestandteil im System zur Arbeitsbeschaffungs-, Rüstungs- und Kriegsfinanzierung. Nach der Besetzung Berlins durch die Alliierten wurde die im sowjetischen Sektor liegende Bank 1945 stillgelegt. 1947 wurde sie in Düsseldorf reaktiviert, allerdings beschränkt auf das kurzfristige Geschäft. Erst 1954 nahm die Deutsche Girozentrale ihre volle Geschäftstätigkeit wieder auf, ein Jahr später eröffnete sie eine Zweigstelle in Berlin, 1965 wurde der Hauptsitz nach Frankfurt am Main verlegt. Danach konnte sie sich als Spitzeninstitut der deutschen Sparkassenorganisation behaupten, insbesondere bei staatlichen zentralen Kreditaktionen, im Kommunalgeschäft, im Geldhandel sowie im Wertpapiergeschäft und im Emissionshandel.
Geschichte der Deka Deutsche Kapitalanlagegesellschaft
Am 17. August 1956 wurde die Deka Deutsche Kapitalanlagegesellschaft mbH mit Sitz in Düsseldorf gegründet. Erster und einziger Investmentfonds zu diesem Zeitpunkt war der Aktienfonds Dekafonds mit einem Anlagevolumen von acht Millionen DM bei Gründung. 1962 wurde mit dem damals als gemischten Fonds konzipierten Arideka der zweite Investmentfonds aufgelegt. 1965 erfolgte der Umzug und die Verlegung des Sitzes nach Frankfurt. 1967 wurde zur Auflage des Immobilienfonds Despafonds die Deutsche Sparkassen-Immobilien-Anlage-Gesellschaft mbH (Despa) gegründet. 1968 erfolgte mit der Auflage des RenditDeka der Einstieg in das Geschäft mit Rentenfonds. 1978 erfolgte mit der Auflage des DekaSpezial der Einstieg in das Geschäft mit weltweit anlegenden Aktienfonds. 1988 wurde die Deka International S.A. mit Sitz in Luxemburg gegründet; 1995 und 1997 folgten die Deka(Swiss) Privatbank AG (gegründet als Deka Bank (Schweiz) AG) beziehungsweise die Deka International (Ireland) Ltd. mit Sitz in Dublin. Die DekaBank GmbH wurde 1996 als Management Holding der Deka gegründet. Sie fusionierte zum 1. Januar 1999 mit der Deutschen Girozentrale Deutsche Kommunalbank zur DekaBank Deutsche Girozentrale.
Geschichte nach der Fusion
Im Jahr 2004 erhöhte die DekaBank ihre Beteiligung an der WestInvest Gesellschaft für Investmentfonds mbH Düsseldorf und übernahm deren Immobilienfonds. Ab September 2004 kam es nach der Verwicklung eines Geschäftsführers der Deka Immobilien Investment GmbH in eine Bestechungsaffäre zu starken Mittelabflüssen aus dem Deka-Immobilienfonds. Dies führte zu umfangreichen Restrukturierungsmaßnahmen bei der DekaBank. Der Vorstandsvorsitzende Axel Weber verließ die Bank am 17. März 2005. Am 30. Juni 2005 wurde Franz S. Waas ab dem 1. Januar 2006 zu seinem Nachfolger bestimmt.
Literatur
- Jürgen Mura, Entwicklungslinien der deutschen Sparkassengeschichte (Sparkassen in der Geschichte, Abt. 3, Bd. 2), Stuttgart 1984.
Weblinks
- Homepage der DekaBank
- Homepage der DekaBank Luxembourg
- Homepage der Deka (Swiss) Privatbank
- Informations- und Verkaufsseite für die Deka-Investmentfonds
Quellen und Anmerkungen
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