Loom (Computerspiel)

Loom (Computerspiel)
Loom
Loom Logo.png
Entwickler LucasArts
Publisher Softgold
Erstveröffent-
lichung
1990
Plattform(en) Amiga, Atari ST, CDTV, FM Towns, Mac, PC (MS-DOS), PC Engine
Genre Adventure
Spielmodi Einzelspieler
Steuerung Tastatur, Maus oder Joystick
Medien unterschiedlich, min. 3 3,5"-DD-Disketten, Download (Steam)
Sprache Deutsch (nur Textversion, keine Sprachausgabe)
Aktuelle Version FM-Towns: 1.1 (deutsch, Fan-Übersetzung)[1]
Steam: 1.0 (deutsch, Fan-Übersetzung)[1]
Information Eine Sprachausgabe existiert nur in der englischen MS-DOS CD-Version.

Loom ist ein 1990 veröffentlichtes Grafikadventure der Firma Lucasfilm Games (heute LucasArts), das eine Handlung im Märchenumfeld hat. Anders als bei den bis dahin bekannten Lucasfilm-Spielen erfolgt die Steuerung nicht über Aktionsverben, sondern über Melodien, denen bestimmte Aktionen zugeordnet sind.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt und Handlung

Der Spieler übernimmt in einer Welt der Mystik und der Magie, in der die großen Handwerkszünfte, die Gilden, das Leben bestimmen, die Rolle des jungen Webers Bobbin Threadbare, der auf Loom Island, der Insel der Weber (zu deutsch etwa „Insel des Webstuhls“), von seiner Ziehmutter Hetchel aufgezogen wurde.

An seinem siebzehnten Geburtstag steigt er alleine auf die Felsen an der Küste und erwartet den Schwan, der jedes Jahr an diesem Tag wiederkommt – seine verwandelte Mutter. Nach seiner Rückkehr ins Dorf wird er Zeuge, wie seine Ziehmutter nach einem Urteil des Ältestenrates aus Versehen in ein Schwanenei verwandelt wird. Von einem hereinfliegenden Schwan werden Hetchels Richter daraufhin in Schwäne verzaubert, die von der Insel fliegen. Zwar gelingt es Bobbin, Hetchel wieder aus dem Ei schlüpfen zu lassen, und er wird von ihr grob über die Situation informiert, als letzter verbliebener Mensch auf der Insel muss er sich dann aber alleine auf die Suche nach seinen verzauberten Gildenmitgliedern machen. Dabei hilft ihm sein Spinnrocken, der wie ein Zauberstab wirkt, mit dessen Hilfe er durch magische Melodien seine Umwelt verändern kann.

Im Laufe der Geschichte trifft Bobbin auf andere Gilden und deren Mitglieder wie Schäfer, Glasmacher, Schmiede und Kleriker und auch auf magische Wesen wie einen Drachen und die Geister Verstorbener und kommt einer Verschwörung auf die Spur.

Systeme und Versionen

Das Spiel erschien 1990 für MS-DOS und wurde auch für Amiga, Atari ST, CDTV, FM Towns, Mac und PC Engine (TurboGrafx 16) umgesetzt.

Es gibt eine CD-ROM-Version für MS-DOS mit VGA-Grafik, Sprachausgabe und digitaler CD-Musik, die aber nur auf Englisch erhältlich ist. Aufgrund der Schwierigkeiten in der Synchronisation von Bild und Ton wird in dieser Version auf viele Nahaufnahmen von Spielfiguren und auch auf einige Cutszenen verzichtet. Diese Version erschien sowohl als Vollversion (mit Spielekarton) als auch als OEM-Version (nur CD-ROM und Anleitung). Die OEM-Version wurde zusammen mit einigen CD-ROM-Laufwerken auf dem amerikanischen Markt verkauft.

Dem Originalspiel war eine Musikkassette (bzw. Audio-CD) mit einem Hörspiel beigelegt, das die Geschichte bis kurz vor Spielbeginn erläutert. Dieses Hörspiel – im Original in englischer Sprache produziert – wurde ins Deutsche und Französische übersetzt.

Die FM-Towns-Version wurde vor der CD-ROM-Version für MS-DOS produziert. Sie enthält das gesamte Spiel inklusive der Nahaufnahmen der Spielfiguren in VGA-Grafik und digitale CD-Musik, jedoch keine Sprachausgabe. Diese Version ist nur in Japan erschienen und beinhaltet je eine Fassung des Spiels in Japanisch und Englisch. Auf der dieser Version beiliegenden Audio-CD ist das Hörspiel in japanischer und in englischer Sprache enthalten.

Technik und Steuerung

In Loom agiert der Spieler nicht, wie bei vielen LucasArts-Titeln üblich, durch das Auswählen von Tätigkeitsbegriffen. Jeder Aktion (zum Beispiel Öffnen, Färben, Ausleeren) ist vielmehr eine Melodie aus 4 Noten zugeordnet, die der Spieler auf Bobbins Zauberstab (der als Instrument dient) nachspielen muss, um die Aktion auszuführen. Wird die Melodie umgedreht, verkehrt sich auch die Aktion ins Gegenteil (aus Öffnen wird zum Beispiel Schließen, Färben wird Bleichen, Ausleeren wird Füllen).

Trotz dieser deutlichen Unterschiede zu vorherigen Spielen wird auch wieder die Sprache SCUMM in der Version 3 verwendet.

Das Spiel ist in verschiedene Schwierigkeitsgrade unterteilt. Die Schwierigkeiten werden durch die Hilfen beim Erkennen der Melodien bestimmt. In der leichtesten Stufe sieht man die Töne auf Notenlinien zur Erläuterung und der Stab leuchtet an den richtigen Stellen, wenn eine Melodie vorgespielt wird. In der schwierigsten Stufe hört man nur die Zaubermelodien und muss die Töne nach Gehör herausfinden.

Entwickler

Pressespiegel

Bewertungen in Spielezeitschriften

Auszeichnungen von Spielezeitschriften

Im Gegensatz zu den anderen klassischen Adventures von LucasArts hat Loom – soweit bekannt – keine Auszeichnungen erhalten. Dies lag vor allem daran, dass das Spiel im Vergleich zu den bis dahin veröffentlichten Titeln sehr kurz war und mehr Wert auf Grafik, Sound und Geschichte legte.

Trivia

  • In der PC-CD-ROM-Version ist die Figur Chaos weiblich, während sie in allen anderen Versionen männlich ist. Dies liegt daran, dass die Sprachausgabe von einer Frau gesprochen wurde.
  • Ursprünglich war geplant, im Zentrum der Glasergilde eine Halle mit drei großen Sanduhren aufzustellen. Diese wurde aber aus Platzgründen aus der finalen Version entfernt.
  • Ein Hinweis auf den nie erschienenen Nachfolger Forge findet sich in einer der Glaskugeln bei der Glasergilde.
  • In The Secret of Monkey Island sitzt Cob (aus Loom) als Pirat verkleidet in der Scumm-Bar. Er trägt einen Button mit der Aufschrift: „Ask me about Loom“

Nachfolger

Loom sollte ursprünglich der erste Teil einer Spiele-Trilogie werden. Die Entwicklung des zweiten Teils unter dem Titel Forge fand 1991–1992 bei LucasArts unter der Leitung von Mike Stemmle und Sean Clark statt. Die Geschichte sollte direkt an Loom anschließen und der geplante Titelheld, der aus dem ersten Teil bekannte Schmied Rusty Nailbender, sollte in der zwischen Lebenden und Toten geteilten Welt seinen Vater retten müssen. Für das Spiel war die Verwendung einiger bereits aus Loom bekannter, dort aber nicht benötigter Zaubersprüche geplant.[2]

Der dritte Teil mit dem Titel The Fold und der Schafhirtin Fleece als Heldin hätte die Auflösung des Konfliktes bringen sollen.[3]

Dass die Fortsetzungen wegen schlechter Verkaufszahlen eingestellt wurden, ist ein populäres Gerücht. Loom wurde mehr als eine halbe Million mal verkauft, in diversen Formaten. Hierzu folgender Kommentar von Brian Moriarty:

“Contrary to popular belief, the LOOM sequels were not abandoned because LOOM didn't sell well. LOOM has sold more than half a million copies in various formats since it was published in 1990. The reason the sequels weren't made is because I decided I wanted to work on other things, and nobody else wanted to do them, either.”

»Entgegen dem verbreiteten Glauben war der Grund dafür, dass die Entwicklung der LOOM Nachfolger eingestellt wurde, nicht, dass LOOM schlecht verkauft wurde. LOOM wurde seit es 1990 veröffentlicht wurde, auf verschiedenen Medien mehr als eine halbe Million Mal verkauft. Der Grund, dass die Nachfolger nicht fertiggestellt wurden ist, dass ich mich entschieden habe, an anderen Dingen zu arbeiten, und auch kein anderer an diesen Nachfolgern arbeiten wollte."«

LucasArts setzte die klassischen Adventures 1991 mit dem Titel Monkey Island 2: LeChuck's Revenge fort.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Gandimann (23. Dezember 2010): LucasArts Patches. la-patches.gandimann.de. Abgerufen am 22. Mai 2011.
  2. Forge (englisch). mixnmojo.com. Archiviert vom Original am 10. April 2009. Abgerufen am 7. November 2011.
  3. The Fold (englisch). mixnmojo.com. Archiviert vom Original am 9. Februar 2010. Abgerufen am 7. November 2011.

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