The Dig

The Dig

The Dig ist ein 1995 von LucasArts herausgegebenes US-amerikanisches "Point-and-Click"-Adventure. Ursprünglich war der Inhalt als Grundlage für einen Science-Fiction-Film vorgesehen, der aber aus Kostengründen zu Gunsten des Computerspiels nie realisiert wurde.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt und Handlung

In der Gegenwart: ein Asteroid hält mit Kollisionskurs auf die Erde zu und bedroht die Zukunft und das weitere Leben seiner Bewohner. Die NASA beschließt, ihn durch atomare Sprengungen auf einen stabilen Orbit zu zwingen und damit unschädlich zu machen. Der Spieler übernimmt die Rolle des Kommandanten der Mission, Boston Low, der zusammen mit der Reporterin Maggie Robins und dem Wissenschaftler Dr. Ludger Brink die Mission ausführen soll. Zwei weitere Crewmitglieder, der Space Shuttle - Pilot Ken Borden und die Senatorin Cora Miles, sollen bei dem Einsatz an Bord des Shuttles bleiben.

Während der Mission entdeckt das Außenteam bei näherer Untersuchung des Asteroiden, dass es sich bei dem Meteor um ein außerirdisches Raumschiff handelt. Dieses wird durch Low, Robbins und Brink zufällig aktiviert, wonach das Trio auf einen weit entfernten Planeten transportiert wird. Hier stößt das Team auf Spuren einer außerirdischen Zivilisation, die auf unerklärliche Weise verschwunden ist. Um wieder auf die Erde zurück zu kommen, müssen die Drei das Rätsel der alten Kultur lüften.

Low und Robins finden auf einem Fünf-Insel-Archipel Hinweise auf ein Volk von hoch entwickelten Wesen, die über Kenntnisse des Raumfluges und mysteriöse Kristalle verfügt haben. Besonders Letztere machen dem Team zu schaffen, da der bei der Planetenerkundung umgekommene Brink durch diese zwar wiederbelebt werden kann, er allerdings zusehends durch deren Wirkung unberechenbar wird. Als das Team dann schließlich eine Maschinerie in Gang setzen will, welche für ihre mögliche Rückkehr wichtig ist, überschlagen sich die Ereignisse: Es kommt zum Kampf zwischen dem wahnsinnig gewordenen Brink und Low, bei dem der Doktor umkommt. Und auch Robbins lässt beim Aktivieren der Maschine ihr Leben.

Low bleibt übrig und kommt nach Wiedererweckung eines führenden Planetenwesens dem Verschwinden der Zivilisation auf die Spur: diese war auf der Suche nach der Unsterblichkeit und entwickelte ein Gerät hierfür. Dieses hat aber alle Planetenbewohner in körperlose Geister umgewandelt und zudem in eine andere Dimension transferiert. Mithilfe von Low gelingt es, das Volk wieder lebendig zumachen, wonach das Wesen als Dank Robbins und Brink wiedererweckt.

Das Team kehrt daraufhin mit einem der fremden Raumschiffe nach Hause zurück.

Technik und Steuerung

Technisch basiert der Titel auf Version 7 der LucasArts-eigenen SCUMM-Sprache. Bei diesem Spiel vereinfachte LucasArts nochmals das mit Sam & Max Hit the Road eingeführte Bedienkonzept, indem mit dem Cursor automatisch die richtige Aktion durchführt wurde (One-Click-Does-It-All-Konzept). Das Inventar wurde nur bei Bedarf eingeblendet. Auch die Dialoge wurden, wie aus Sam & Max bekannt, mit Hilfe von Icons geführt, welche die Intention der nächsten Aussage zeigten.

Entwicklungsgeschichte

Die Idee zum Spiel stammt aus den 1980ern von Steven Spielberg, der sie ursprünglich für einen Film verwenden wollte. Da der damalige Technologiestand bei Special Effects noch nicht seinen Vorstellungen entsprach bzw. deren Entwicklung enorme Kosten verursachen würde, wurde die Idee zunächst für ein paar Jahre ausgesetzt, später dann gänzlich verworfen.

Die Entwicklung begann ursprünglich schon in den 1980er Jahren und wurde nacheinander von insgesamt drei Teams betreut. Dies äußert sich im Spiel u.a. in drei verschiedenen Grafikstilen. Aber auch die Story, die Orte und die Charaktere änderten sich von Team zu Team:

  • In Noah Falsteins erster Version sollten vier Städte auf dem Planeten erkundet werden: eine halb versunkene Stadt am Ozean, eine vom Sand zugewehte Wüstenstadt, eine von Eis und Schnee bedeckte Stadt im Gebirge und eine Stadt innerhalb einer künstlichen Lebensform. Zusätzlich sollte es nötig sein, die Nahrungmittelvorräte des Teams zu verwalten und aus Ressourcen des Planeten zu ergänzen.
  • Brian Moriartys zweite Version wurde fast völlig neu entwickelt. Der Alienplanet sollte ein gefährlicher Ort werden, der auch Besatzungsmitglieder das Leben kosten sollte. Auch generell war das Spiel sehr viel gewalttätiger angelegt, als die finale dritte Version. So sollte es notwendig sein, dass Low einen Aal tötet und ihm ein Auge herausschneidet. In der zweiten Version war ein zusätzlicher Charakter geplant: ein japanischer Geschäftsmann, der maßgeblich zur Finanzierung und technischen Ausstattung der Shuttlemission beigetragen haben sollte. Diese Version sollte ursprünglich 1993 auf CD-ROM und Disketten erscheinen, verfehlte ihre "Milestones" aber mehrfach.
  • Nach dem Weggang von Brian Moriarty übernahm Hal Barwood die zweite Version und versuchte, sie durch einige Änderungen zu retten, was aber wenig Erfolg hatte, sodass schließlich Sean Clark das Projekt übernahm und 1995 die bekannte dritte Version veröffentlicht werden konnte.

Das letzte Entwicklungsteam bestand aus:

Da das Spiel ursprünglich vier Hauptcharaktere enthielt, zeigte die Cover-Grafik des Spiels zunächst vier Astronauten. Einer von ihnen wurde später wegretuschiert, um das Cover der schließlich veröffentlichten Fassung des Spiels anzugleichen, das nur drei Hauptcharaktere enthält. Dies wurde für das Cover des Romans und des dazu ebenfalls erhältlichen Hörbuchs aber vergessen: Dort sind weiterhin vier Astronauten zu sehen.

Veröffentlichungen

Das Spiel erschien 1995 für MS-DOS und Mac. Später erfolgte auch eine Portierung auf Windows in limitierter Auflage. Seit Juli 2009 ist das Spiel über die Plattform Steam für Betriebssysteme ab Windows XP erhältlich. Für die deutsche Vermarktung von „The Dig“ verpflichtete man bekannte deutsche Stimmen. So spricht Christian Rode den Commander Boston Low, während Franziska Pigulla (u. a. Gillian Anderson in Akte X) Maggie Robbins ihre Stimme leiht.

Zu der Geschichte des Spiels wurde von Alan Dean Foster ein Roman geschrieben.

Soundtrack

Der originale Soundtrack aus 11 Musikstücken von Michael Land ist 1996 bei "Angel Records" als Audio-CD erschienen, dieser lag auch eine spielbare Demo des Spiels bei.Der Stil des OST lässt sich als eine Mischung aus Wagner-Präludien und Ambient-Music beschreiben. 2005 hat Lucasarts den Soundtrack zum kostenlosen Download auf der Website The International House of Mojo freigestellt.

Pressespiegel

Bewertungen in Spielezeitschriften

Auszeichnungen von Spielezeitschriften

  • PC Games Award, PC Games 01/96
  • Platin Award, PC Power 01/96
  • Besonders empfehlenswert, Power Play 02/96

Siehe auch

ScummVM

Weblinks


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