Anton Hilckman

Anton Hilckman
Gedenktafel mit Bildnis Anton Hilckmans an seinem Geburtshaus in Bevergern

Anton Joseph Maria Hilckman (* 4. März 1900 in Bevergern (heute Teil der Stadt Hörstel); † 25. Januar 1970 in Mainz) war ein deutscher Volkskundler. Er lehrte und forschte als Professor für Vergleichende Kulturwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Das Haus Hilckman, Geburtshaus von Anton Hilckman und seit 1966 Heimathaus Bevergern

Nach dem Abitur 1918 nahm Anton Hilckman das Studium der Nationalökonomie in Münster und Freiburg im Breisgau auf. Bereits nach drei Jahren erwarb er den Doktortitel der Staatswissenschaften, anschließend führte er sein Studium in Münster und Mailand in den Fächern Mathematik, Naturwissenschaften, Geschichte und Philosophie fort, um dann 1936 abermals an der Universität Mailand in Philosophie zu promovieren.

1946 erfolgte Anton Hilckmans Ernennung zum außerordentlichen Professor und Ordinarius für Vergleichende Kulturwissenschaft an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz. Es war das erste Institut für diese Disziplin in Deutschland überhaupt. Um für die Wissenschaft der Kulturen ein publizistisches Forum zu schaffen, begründete Hilckman 1967 die Schriftenreihe Archiv für Vergleichende Kulturwissenschaft, in der vorzugsweise geschichtsphilosophische und kulturwissenschaftliche Beiträge erschienen.

Insgesamt erschienen von Prof. Hilckman fast 400 Publikationen, die in 16 verschiedenen Sprachen veröffentlicht wurden.

1964 schenkte Hilckman sein Geburtshaus der Stadt Bevergern mit der Maßgabe, dass es der Pflege des Heimatgedankens und der geschichtlichen Erinnerung dienen sollte. Der Heimatverein Bevergern setzte diesen Gedanken um und richtete in dem Haus ein Museum über die örtliche Geschichte ein. Dieses heutige Heimathaus Bevergern wurde 1966 anlässlich des 600-jährigen Stadtjubiläums eingeweiht. Im Jahr 2006 wurde zu Ehren Hilckmans in Bevergern eine Straße nach ihm benannt ("Anton-Hilckman-Straße").

Schriften (Auswahl)

  • Vom Sinn des Glückes / Prosper Adam, Freiburg im Breisgau 1947
  • Frankreich gestern und heute, Freiburg im Breisgau 1951
  • zusammen mit Albert Freude: Bevergern in Vergangenheit und Gegenwart, Münster 1952
  • Vom Sinn der Freiheit und andere Essays. Gedanken über Sinn und Ziel des Menschseins in Leben und Geschichte, Trier 1959
  • Über politische Bildung und politische Mündigkeit, Bonn 1961
  • Die Wissenschaft von den Kulturen. Ihre Bedeutung und ihre Aufgaben. Gesammelte Aufsätze und Vorträge, Meisenheim am Glan 1967
  • Sollen die niederdeutschen Dialekte sterben?, Berlin-Grunewald 1967

Literatur

  • Autorenkollektiv: In memoriam Anton Hilckman. Herausgegeben vom Heimatverein Bevergern e.V., Bevergern 1975

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Liste der Biografien/Hi — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Bevergern — Die Altstadt von Bevergern mit ihren charakteristischen Fachwerkhäusern …   Deutsch Wikipedia

  • Basic Education — bzw. Nai Talim ist ein 1937 von Mahatma Gandhi entworfenes pädagogisches Konzept,[1] das mit Grundbildung für alle übersetzt werden kann. Das Konzept gründete in seinen Erfahrungen mit dem britischen Bildungssystem. Er sah die indischen Kinder… …   Deutsch Wikipedia

  • Feliks Koneczny — Feliks Karol Koneczny (November 1, 1862, Kraków – February 10, 1949 Kraków (Cracow)) was a Polish historian and social philosopher. Founder of the original system of the comparative science of civilizations. Biography Koneczny graduated from the… …   Wikipedia

  • Hörstel — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • KZ Langenstein-Zwieberge — 51.84434411.022987 …   Deutsch Wikipedia

  • Tecklenburger Land — Blick vom Teutoburger Wald bei Tecklenburg auf das Aatal bei Ibbenbüren Karte …   Deutsch Wikipedia

  • Langenstein — Zwieberge Le camp de concentration Langenstein Zwieberge fut un sous camp de Buchenwald, existant du mois d avril 1944 jusqu au mois d avril 1945. Plus de sept mille détenus de vingt trois pays, dont environ mille Français y ont été emprisonnés… …   Wikipédia en Français

  • Langenstein-Zwieberge — 51°50′40″N 11°01′24″E / 51.84444, 11.02333 Le camp de concentration Langenstein Zwieberge fut un sous camp de …   Wikipédia en Français

  • Langenstein-zwieberge — Le camp de concentration Langenstein Zwieberge fut un sous camp de Buchenwald, existant du mois d avril 1944 jusqu au mois d avril 1945. Plus de sept mille détenus de vingt trois pays, dont environ mille Français y ont été emprisonnés pendant… …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”