Lotfi Mansouri

Lotfi Mansouri

Lotfi Mansouri (* 15. Juni 1929 in Teheran als Lotfallah Mansouri) ist ein US-amerikanischer Operndirektor und -regisseur iranischer Herkunft.

Leben

Auf Wunsch seines Vaters ging Mansouri an die University of California, Los Angeles (UCLA), um Medizin zu studieren, wurde aber auf Grund seiner Begabung als Sänger bald von Irving Beckman, dem Leiter des Opern-Workshops der Universität entdeckt. Er trat als Statist in einer Inszenierung der Oper Otello der San Francisco Opera auf und erhielt auf Grund seiner äußerlichen Ähnlichkeit mit dem Sänger 1956 die Titelrolle in dem Film The Day I met Caruso.

Kurze Zeit später erhielt er eine Einladung des Los Angeles City College, die Aufführung von Mozarts Così fan tutte zu leiten und wurde auf Grund dessen Assistent Professor an der UCLA. Er erhielt ein Stipendium für eine Ausbildung bei Lotte Lehmann an der Music Academy of the West in Santa Barbara und wurde dort 1959 Assistent von Herbert Graf.

Als Graf 1960 als künstlerischer Direktor an die Zürcher Oper verpflichtet wurde, lud er Mansouri, der in diesem Jahr die amerikanische Staatsbürgerschaft erhielt, ein, ihn als Regisseur zu begleiten. Im ersten Jahr in Zürich leitete er vier große Produktionen: die europäische Erstaufführung der Oper Amahl and the Night Visitors von Gian-Carlo Menotti sowie die Verdi-Oper La Traviata, Don Pasquale von Donizetti und Samson und Dalila von Saint-Saëns. Von 1965 bis 1976 war Mansouri Regisseur an der Oper von Genf.

Während seines Aufenthaltes in der Schweiz leitete er als Gast auch Aufführungen in Italien (u.a. an der Scala) und den USA (u.a. an der Metropolitan Opera und der Santa Fe Opera). 1971 erhielt er den Auftrag des iranischen Kultusministers, das Opernhaus von Teheran aufzubauen, dessen Bühnenproduktionen er bis 1975 leitete.

1976 wurde Mansouri Generaldirektor der Canadian Opera Company in Toronto, die er zwölf Jahre lang leitete. In der Zeit entstanden mehr als dreißig neue Opernproduktionen, darunter zwölf kanadische Uraufführungen. Zu nennen sind Bergs Lulu und Wozzeck, Brittens Death in Venice, Wagners Die Meistersinger von Nürnberg und Thomas' Hamlet. 1983 führte er die Einblendung der englischen Übersetzung fremdsprachiger Operntexte während der Aufführung ein, ein Verfahren, das bald weite Verbreitung in Nordamerika fand.

Von 1988 bis 2001 war Mansouri Generaldirektor der San Francisco Opera. Hier entstanden u.a. Aufführungen von John Adams' The Death of Klinghoffer (1992), Conrad Susas Dangerous Liaisons (1994), Stewart Wallaces Harvey Milk (1996), André Previns A Streetcar Named Desire (1998) und Jake Heggies Dead Man Walking (2000). In Zusammenarbeit mit der Kirow-Oper wurden Prokofjews Krieg und Frieden, Mussorgskis Boris Godunow, Glinkas Ruslan und Ljudmila, Tschaikowskis Eugen Onegin u.a. aufgeführt. 2005 ehrte ihn die San Francisco Opera mit einem Galakonzert und er erhielt die San Francisco Opera Medal.

Schriften

  • Lotfi Mansouri, An Operatic Life, Autobiographie, Mosaic Press/Stoddart Publishing, 1982

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Lotfi Mansouri — Lotfollah “Lotfi” Mansouri (b. 15 June, 1929) is an Iranian born opera director and manager. He was an opera director from about 1960 onwards, and is most well known for being the General Director of the Canadian Opera Company and of the San… …   Wikipedia

  • Mansouri — ist der Familienname folgender Personen: Lotfi Mansouri (* 1929), iranisch US amerikanischer Operndirektor und regisseur Yazid Mansouri (* 1978), algerischer Fußballspieler Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Untersc …   Deutsch Wikipedia

  • Lotfallah Mansouri — Lotfi Mansouri (* 15. Juni 1929 in Teheran als Lotfallah Mansouri) ist ein US amerikanischer Operndirektor und regisseur iranischer Herkunft. Leben Auf Wunsch seines Vaters ging Mansouri an die University of California, Los Angeles (UCLA), um… …   Deutsch Wikipedia

  • Ópera de San Francisco — Vestíbulo del War Memorial Opera House …   Wikipedia Español

  • San Francisco Opera — (SFO) is the second largest opera company in North America. It was founded in 1923 by Gaetano Merola (1881 1953). The Opening Night Gala of the San Francisco Opera is widely considered to be one of the most memorable events of the year for opera… …   Wikipedia

  • Grist — Reri Grist (* 29. Februar 1932 in New York City), Sängerin in der Stimmlage Sopran/Koloratursopran, eine der ersten afro amerikanische Opernsängerinnen mit internationaler Karriere. Inhaltsverzeichnis 1 Biografie und künstlerisches Wirken 2… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Mam–Maq — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Söhne und Töchter von Teheran — A Michel Abdollahi, Performance Künstler und Poet Mohammad Reza Adelkhani, Fußballspieler Shohreh Aghdashloo, Schauspielerin Sandra Ahrabian, Moderatorin Hamid Akhavan, Manager Navid Akhavan, Schauspieler Vahid Alaghband, Unternehmer Bozorg Alavi …   Deutsch Wikipedia

  • Lutfi — Lutfi, Lotfi oder Lütfi ist der Nach oder Vorname folgender Personen: Luṭfī (* ca. 1367, † ca. 1463), ein türkischer Dichter Ali Mahmud Lutfi (* 1935), ein ägyptischer Wirtschaftswissenschaftler Mohd Fauzan Ahmad Lutfi (* 1986), ein malaysischer… …   Deutsch Wikipedia

  • List of Iranian composers — This is a list of Iranian composers. See also full list of Iranian musicians and singers .Classical/Traditional Persian*Abolhasan Saba *Ali Naqi Vaziri *Ali Tajvidi *Faramarz Payvar *Gholamreza Minbashiyan *Hossein Alizadeh *Hossein Dehlavi… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”