Lucien Favre

Lucien Favre
Lucien Favre

Lucien Favre (2011)

Spielerinformationen
Geburtstag 2. November 1957
Geburtsort Saint-BarthélemySchweiz
Größe 178 cm
Position Mittelfeld
Vereine in der Jugend
1967–1971
1972–1976
FC Oulens
FC Lausanne-Sport
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
1976–1979
1979–1981
1981–1983
1983–1984
1984–1991
FC Lausanne-Sport
Neuchâtel Xamax
Servette FC
FC Toulouse
Servette FC
30 0(3)
51 (14)
59 (28)
35 0(7)
134 (20)
Nationalmannschaft2
1981–1989 Schweiz 24 (1)
Stationen als Trainer
1991–1993
1993–1994
1995–1996
1996–2000
2000–2002
2003–2007
2007–2009
2011–
FC Echallens (Junioren)
FC Echallens
Neuchâtel Xamax
Yverdon-Sport FC
Servette FC
FC Zürich
Hertha BSC
Borussia Mönchengladbach
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.
Stand: 20. Februar 2011
2 Stand: 20. Februar 2011

Lucien Favre (* 2. November 1957 in Saint-Barthélemy, Kanton Waadt) ist ein ehemaliger Schweizer Fussballspieler und jetziger Fussballtrainer der Bundesligamannschaft von Borussia Mönchengladbach.

Inhaltsverzeichnis

Karriere als Spieler

Der 24-fache Schweizer Nationalspieler spielte während seiner fussballerischen Laufbahn u. a. bei Neuchâtel Xamax, bei FC Toulouse und bei Servette Genf. Am 13. September 1985 wurde seine Karriere von einer schweren Verletzung überschattet, die er sich im Rahmen des Spiels Servette Genf - Vevey-Sports zuzog: In der 42. Minute trat Veveys Libero Pierre-Albert Chapuisat (Vater von Stéphane Chapuisat) Favre mit voller Wucht in die Kniekehle, was vom Schiedsrichter nicht als Foul geahndet wurde. Favre zog sich dabei mehrere Knochenbrüche und Bänderrisse zu, wodurch seine Karriere als beendet angesehen wurde. Das Foul zog einen zwei Jahre dauernden strafrechtlichen Prozess nach sich, an dessen Ende Chapuisat zu einer Geldstrafe für fahrlässige Körperverletzung verurteilt wurde.

Nach langer Pause gelang Favre allerdings sein Comeback bei Servette und er spielte ab 1987 unter anderem mit Karl-Heinz Rummenigge zusammen, der von Inter Mailand nach Genf gewechselt war. Lucien Favre, der als brillanter Techniker und intelligenter Spielmacher galt, stand schließlich noch bis 1991 für Servette Genf auf dem Platz.

Schweizer Nationalmannschaft

Erfolge als Spieler

Karriere als Trainer

FC Echallens

Favres Trainerkarriere begann 1991 beim FC Echallens, als Assistent des C-Junioren-Trainers. Favre wollte einen Fussballverein von der Basis aus kennenlernen. Nach seinem ersten Jahr als Assistent trainierte er seine erste Junioren-Mannschaft (14-Jährige), bevor er den Amateur-Verein FC Echallens (1. Liga) übernahm. Unter der Leitung von Lucien Favre sorgten die jungen Spieler für den Höhepunkt in der Vereinsgeschichte: Völlig unerwartet stieg der Verein in die Nationalliga B auf.

Yverdon-Sports und Servette Genf

1997 wechselte Favre zu Yverdon-Sports (1997 bis 2000), mit denen er in die Nationalliga A aufstieg und die darauffolgende Saison sogar auf dem 5. Platz abschliessen konnte.

Im Jahr 2000 wechselte Favre zum Traditionsverein Servette Genf, wo er früher selbst als Aktiver tätig war. 2001 gewann er mit der Mannschaft den Schweizer Cup und konnte schliesslich bis in das Achtelfinale im UEFA-Pokal vorstossen (damals mit Alexander Frei im Sturm), mit einem eindrücklichen 3:0-Erfolg in Berlin gegen die Hertha.

FC Zürich

Ab dem Frühjahr 2003 war Favre Trainer des FC Zürich. Mit dem FCZ wurde er einmal Cupsieger (2005) und zweimal Meister (2006 und 2007). Am 29. Mai 2007 wurde Lucien Favre zum zweiten Mal in Folge zum Schweizer Trainer des Jahres gewählt.

Hertha BSC

Am 1. Juni 2007 wurde sein Wechsel zum deutschen Bundesligisten Hertha BSC bekannt, den er ab der Saison 2007/08 betreute. In Berlin erhielt er einen Vertrag bis 2010, der im Januar 2009 bis 2011 verlängert wurde. Favre wechselte zusammen mit Co-Trainer Harald Gämperle und den Spielern Raffael und Steve von Bergen nach Berlin. In der Saison 2008/09 führte er die Hertha auf den vierten Tabellenplatz. Nach einem äußerst schlechten Saisonstart der Hertha in die Spielzeit 2009/10 mit sechs Niederlagen in Folge und Platz 18 nach dem 7. Spieltag wurde Favre am 28. September 2009 entlassen.[1]

Borussia Mönchengladbach

Am 14. Februar 2011 wurde Favre Cheftrainer von Borussia Mönchengladbach,[2] nachdem Michael Frontzeck am Tag zuvor entlassen worden war. Er übernahm die Mannschaft auf dem letzten Tabellenplatz mit 16 Punkten nach 22 von 34 Spieltagen. Mit 20 Punkten aus den restlichen 12 Spielen konnte er die Borussia vor dem Abstieg retten. Am 25. Mai 2011 hielt Favre mit Borussia Mönchengladbach in zwei Relegationsspielen gegen den VfL Bochum den Platz in der Bundesliga. Mehmet Scholl bezeichnete diese Rettung als „großes Wunder“, da nur wenige Experten nach Lucien Favres Einstellung die Rettung noch für möglich gehalten hatten.

Philosophie

Unter Favres Führung beim FC Zürich schafften es Daniel Gygax, Blerim Džemaili, Xavier Margairaz, Steve von Bergen und Gökhan Inler in die Schweizer Nationalmannschaft. Lucien Favre zählt zu den Verfechtern des Offensivfußballs. Den vorläufigen Höhepunkt seiner Trainerlaufbahn markierte der Sieg mit seinem ehemaligen Club Hertha BSC über den FC Bayern München in der Rückrunde 2008/09, bei dem seine Mannschaft mit einer taktisch überzeugenden Leistung im mit fast 75.000 Zuschauern ausverkauften Olympiastadion 2:1 gewann und damit vorübergehend die Tabellenführung übernahm.

Erfolge als Trainer

  • 1994: Aufstieg NLB (Échallens)
  • 1999: Aufstieg NLA (Yverdon)
  • 1999: Trainer des Jahres (Umfrage Blick)
  • 2001: Schweizer Cupsieger (Servette)
  • 2001: Trainer des Jahres (Umfrage Blick)
  • 2005: Schweizer Cupsieger (FC Zurich)
  • 2006 und 2007: Schweizer Meister (FC Zürich)
  • 2006 und 2007: Trainer des Jahres (Schweiz)
  • 2008/09: Trainer der Saison (Deutschland)
  • 2011: Klassenerhalt Borussia Mönchengladbach (Deutschland)

Einzelnachweise

  1. kicker.de: Favre muss gehen (28. Sep. 2009)
  2. liga1.tv: Lucien Favre tritt in Gladbach an (12. Februar 2011)

Weblinks

 Commons: Lucien Favre – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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