- Ludwig August Riedinger
-
Ludwig August Riedinger (* 19. November 1809 in Schwaigern; † 20. April 1879 in Augsburg) war ein deutscher Unternehmer.
Leben
Riedingers Vater war von Beruf Schneider und gelernter Schreiner. Von 1824 bis 1827 erlernte er in Güglingen ebenfalls diesen Beruf und arbeitete anschließend erst als Geselle in Ludwigsburg und dann als Modellschreiner in der Baumwollspinnerei der Gebrüder Hartmann in Heidenheim an der Brenz.
Im Jahr 1833 heiratete er Wilhelmine Spellenberg, mit der er sechs Kinder hatte, unter anderem August Riedinger, der später das Unternehmen übernahm. Riedinger wurde 1839 Spinnmeister der neu gegründeten Augsburger Mechanischen Baumwollspinnerei und Weberei (SWA) und war von 1842 bis 1852 deren technischer Direktor. Der Aufschwung, den die SWA in der Folgezeit nahm, ist wesentlich ihm zu verdanken. Mit seiner Gründung einer betrieblichen Kranken- und Pensionskasse trug er zum Aufbau von Sozialmaßnahmen bei. Danach war er Mitbegründer mechanischer Spinnereien und Webereien in Augsburg, Bamberg, Bayreuth, Erlangen, Esslingen, Köln, Kolbermoor, Kulmbach und Worms.
Max von Pettenkofer plädierte in der Beleuchtungsfrage für das Holzgas als das billigste Gas bei den damaligen Verhältnissen und setzte sich mit Riedinger in Verbindung. Riedinger legte seine Stelle als Fabrikdirektor nieder und gründete auf dem Eisenhammer eine Fabrik zur Erzeugung von Gasapparaten. Darauf richtete er in 25 bayerischen und weiteren 42 Städten in ganz Europa die Gasbeleuchtung ein. Hierzu gründete er 1857 in Augsburg eine Gasapparatefabrik, die in der Folge zu einer Maschinenfabrik ausgebaut wurde. Für seine Verdienste bekam Riedinger zahlreiche Ehrungen verliehen, darunter unter anderem das bayerische Ritterkreuz vom Heiligen Michael und das belgische Leopolds-Ritterkreuz.
Riedingers Maschinen- und Bronzewarenfabrik hatte 1892 beinahe 1.000 Mitarbeiter. Sie fusionierte 1927 mit der M.A.N. und wurde als L.A.R.sche Bronzewarenfabrik für Lampen bis 1967 fortgeführt.
Literatur
- Wilhelm Vogt: Riedinger, Ludwig August. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 28, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 534 f.
Weblinks
Wikimedia Foundation.