- August Riedinger
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August Riedinger (* 9. Oktober 1845 in Augsburg; † 15. Januar 1919 ebenda) war ein deutscher Unternehmer.
Leben
Riedinger wurde 1845 als Sohn von Ludwig August Riedinger, einem in Augsburg tätigen Unternehmer, geboren. Er studierte am Zürcher Polytechnikum und trat anschließend als Gesellschafter in die väterliche Maschinen- und Bronzewarenfabrik ein, deren Leitung er 1883 übernahm. Nach der Umwandlung des Unternehmens in eine Aktiengesellschaft wurde Riedinger 1887 Aufsichtsratsvorsitzender der L. A. Riedinger Maschinen- und Bronzewarenfabrik AG. Bereits 1883 hatte er die AG Vereinigte Gaswerke in Augsburg gegründet, zu der 1896 bereits siebzehn Gasanstalten gehörten, zum Beispiel die in Bozen, Lugano und Marburg. Daneben wirkte er im Vorstand der Gesellschaft für Gasindustrie. In Innsbruck beteiligte er sich 1889 am Bau und Betrieb der Localbahn Innsbruck–Hall in Tirol.
Mit August von Parseval und Hans Bartsch von Sigsfeld arbeitete Riedinger ab 1888 an der Entwicklung lenkbarer Luftschiffe. 1897 gründete er die Ballonfabrik Augsburg, die bis zum Ende des Ersten Weltkriegs etwa 4.000 Drachenballone für das Militär herstellte. 1901 war Riedinger Gründungsmitglied des Freiballonvereins Augsburg. 1906 wurde in seiner Fabrik das erste Parseval-Luftschiff gebaut, das sogenannte Versuchsluftschiff. 1931 stieg Auguste Piccard vom Startplatz der Ballonfabrik mit einem hier gefertigten Ballon zur ersten Stratosphärenfahrt auf.
1910 gründete Riedinger in Augsburg eine Fabrik zur Herstellung von Blaugas in Augsburg, einem aus Erdöl nach dem Verfahren von Hermann Blau hergestellten Kraftgas. Blaugas wurde als Flüssiggas zum Heizen und Schweißen verwendet, diente aber auch dem Zeppelin LZ 127 als Brennstoff.
Im Jahr 1908 wurde Riedinger zum Königlich Bayerischen Kommerzienrat ernannt und 1912 wurde er Ausschussmitglied im Verein des Deutschen Museums. Bekannt wurde er außerdem als Förderer des technischen Fortschritts und als Kunstmäzen.
August Riedinger war zweimal verheiratet. Seine erste Frau Anna (1848–1882) war die Tochter von Max von Pettenkofer. Nach ihrem frühen Tod heiratete er 1883 Bertha Brandenberger, die Tochter des technischen Direktors der Augsburger Baumwollspinnerei am Stadtbach. Mit beiden Ehefrauen hatte Riedinger jeweils einen Sohn und eine Tochter.
Literatur
- Richard Winkler: Riedinger, August. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, S. 573 f.
- Augsburger Stadtlexikon 1998, 753f.
- Götz Frhr. von Pölnitz: Lebensbilder aus dem Bayerischen Schwaben; Band 4
Weblinks
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