- Ludwig Baumann (Architekt)
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Ludwig Baumann (* 11. Mai 1853 im Schloss Seibersdorf bei Troppau in Österreichisch-Schlesien; † 6. Februar 1936 in Wien) war ein österreichischer Architekt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Auf Grund eines großbürgerlichen familiären Umfelds, der Vater übte den Beruf eines Zivilingenieurs aus, war es Baumann möglich, am Polytechnikum Zürich zu studieren. Nach Absolvierung des Architekturstudiums (1870–1874) war er ab 1876 Mitarbeiter der Wienerberger Ziegelfabriks- und Bau-Gesellschaft, ab 1879 bis 1882 Mitarbeiter bei Viktor Rumpelmayer. Ab dem Jahr 1882 hatte er eine Bürogemeinschaft mit Emil Bressler. Ab 1888 wurde er zu einem von Großbürgertum und Aristokratie der Habsburg-Monarchie hoch geschätzten Architekten, im Besonderen genoss er Gunst und Vertrauen von Erzherzog Franz Ferdinand[1]. 1904 gründete er gemeinsam mit Hermann Helmer die Zentralvereinigung der Architekten. 1907 wurde er als Bauleiter der Neuen Hofburg bestellt und löste damit Friedrich Ohmann ab. Er gilt auch als Gestalter vieler Bauten der niederösterreichischen Stadt Berndorf, als diese unter Arthur Krupp wesentlich erweitert wurde.
Baumann, zunächst durch sein Studium in Zürich (Gottfried Semper) von der internationalen Neurenaissance beeinflusst, wandelte sich ab ca. 1900 zu einem konservativen Hauptvertreter des Neubarock als österreichischem „Reichsstil“.
1929, noch immer mit diversen Planungsprojekten befasst, wurde Baumann in der Nähe der Rochuskirche von einem Autobus angefahren. Die dabei erlittenen Verletzungen konnten nicht mehr ausheilen, und Ludwig Baumann verbrachte seine letzten drei Lebensjahre im Rollstuhl.[2] Sein ehrenhalber gewidmetes Grab befindet sich auf dem Wiener Zentralfriedhof (32B-51).
Werke (Auswahl)
- Berndorf in Niederösterreich, Stadtplanung (ab 1880er Jahre)
- Paris, Weltausstellung, Österreichisches Reichshaus (1900)
- Wiener Eislauf-Vereinsplatz (1900)
- Wien, k.k. Akademie für Orientalische Sprachen, heute Botschaft der Vereinigten Staaten in Wien (1902)
- Wien, Kriegsministerium (1908–1910)
- Wien, Hofburg, Neubau des Festsaaltraktes (ab 1910)
- Wien, Wiener Konzerthaus und Akademietheater, gemeinsam mit Büro Fellner & Helmer (1911–1913)
- Rom, Palazzetto Venezia, Rekonstruktion (1909/10)
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Ehemalige k.k. Konsularakademie, Wien
Primärliteratur
- Baubeschreibung des Olympion. Verlag des Eislauf-Vereins, Wien 1877. [4]
- —, Emil Bressler, Friedrich Ohmann: Barock. Eine Sammlung von Plafonds, Cartouchen, Consolen, Gittern, Möbeln, Vasen, Öfen, Ornamenten, Interieurs ect. etc., zumeist in kaiserlichen Schlössern, Kirchen, Stiften und anderen Monumentalbauten Österreichs aus der Epoche Leopold I. bis Maria Theresia. Schroll, Wien 1886. [5]
- Erläuterungs-Bericht zum Entwurfe für einen General-Regulierungsplan über das gesammte Gemeindegebiet von Wien, Friedrich Jasper, Wien 1893. [6]
- Erläuterungs-Bericht zum Entwurfe für einen General-Regulierungsplan über das gesammte Gemeindegebiet von Wien. Schroll, Wien 1894. [7]
- Erläuterungen zu dem Concurrenz-Project für die Verwendung der Rotunde bei der im Jahre 1898 geplanten Ausstellung. Friedrich Jasper, Wien 1896. [8]
- Die Handels- und Gewerbekammer für Niederösterreich in Wien. In: Der Architekt. Wiener Monatshefte für Bauwesen und dekorative Kunst. Band 14.1908. Schroll, Wien 1908, S. 12–14. [9]
- Mein Lebenslauf und meine Tätigkeit. Rosenbaum, Wien 1931. [10]
Auszeichnungen, Ehrungen
- Orden der Eisernen Krone III. Klasse, um 1900 [11]
- Offizierskreuz der Ehrenlegion, 1901 [11]
- Komturkreuz mit Stern des Franz-Joseph-Ordens, 1904 [11]
Sekundärliteratur
- Rudolf Kolowrath: Ludwig Baumann. Architektur zwischen Barock und Jugendstil. Compress-Verlag, Wien 1985, ISBN 3-215-06284-4.
- Cäcilia Bischoff: Ludwig Baumann (1853 – 1936). Architekt in Wien. Stilpluralismus als ökonomische Strategie. Dissertation. Universität Bonn, Bonn 2003. [12]
- Wolfgang Czerny: Ludwig Baumann. In: Günter Meißner (Hrsg.): Allgemeines Künstlerlexikon – die bildenden Künstler aller Zeiten und Völker. CD-ROM. K. G. Saur, München (u.a.) 2005, ISBN 3-598-22740-X.
Weblinks
Commons: Ludwig Baumann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Ludwig Baumann. In: Architektenlexikon Wien 1880–1945. Herausgegeben vom Architekturzentrum Wien. Wien 2007.
Einzelnachweise
- ↑ Hofrat Ludwig Baumann †. In: Neue Freie Presse, Morgenblatt, 7. Februar 1936, S. 4, oben Mitte. (Online bei ANNO)
- ↑ Meisterarchitekt Hofrat Baumann gestorben. In: Neues Wiener Journal, Morgenblatt, 7. Februar 1936, S. 4, unten Mitte. (Online bei ANNO)
- ↑ Darstellung aus: Der Architekt. Wiener Monatshefte für Bauwesen und decorative Kunst. Band 3.1897. Schroll, Wien 1897, Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund, Bildteil, S. 16.
- ↑ Katalogzettel Österreichische Nationalbibliothek.
- ↑ Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund.
- ↑ Katalogzettel Österreichische Nationalbibliothek.
- ↑ Katalogzettel Österreichische Nationalbibliothek.
- ↑ Katalogzettel Österreichische Nationalbibliothek.
- ↑ Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund. – Text online. (ANNO).
- ↑ Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund.
- ↑ a b c Ludwig Baumann (…) Auszeichnungen und Ämter. In: architektenlexikon.at, 19. Mai 2010.
- ↑ Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund,
Permalink Deutsche Nationalbibliothek.
Anmerkungen
- ↑ Adresse der Liegenschaft: Bad Vöslau, Herrmanngasse 3 bzw. Hochstraße 20.
Kategorien:- Österreichischer Architekt
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