Ludwig von Rönne

Ludwig von Rönne

Ludwig Moritz Peter von Rönne (* 18. Oktober 1804 in Glückstadt; † 22. Dezember 1891 in Berlin) war ein deutscher Jurist, Publizist und Staatsrechtslehrer.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Rönne studierte seit 1822 in Bonn und Berlin, trat 1825 als Auskultator in den preußischen Justizdienst und wurde 1828 Kammergerichtsassessor in Berlin. Noch in demselben Jahr zum Land- und Stadtrichter in Münsterberg ernannt, wurde er 1832 als Land- und Stadtgerichtsdirektor nach Hirschberg, 1836 als Oberlandesgerichtsrat nach Breslau versetzt. 1841 wurde er als „Hilfsarbeiter“ (eine Art Assistent) an das Berliner Kammergericht berufen, wo er 1842 bis 1859 dann Kammergerichtsrat war. Neben einer Tätigkeit als Rat bei dem kurmärkischen Pupillenkollegium wurde er 1859 Vizepräsident des Appellationsgerichts in Glogau.

Er war 1849 bis 1853 wiederholt Mitglied der damaligen Ersten Kammer beziehungsweise 1858 bis 1879 des Abgeordnetenhauses, wo er zur Partei der Altliberalen gehörte. 1868 auf seinen Antrag mit Pension entlassen, widmete er sich seitdem in Berlin schriftstellerischen Arbeiten. 1871 bis 1877 war er Mitglied des deutschen Reichstags.

Neben den beiden großen Kommentariensammlungen, die Rönne mit anderen zusammen herausgab, konnte er auch noch andere Werke veröffentlichen (siehe unten).

Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof der St.-Matthäi-Gemeinde in Berlin-Schöneberg. Nach ihm wurde 1897 die Rönnestraße in Berlin-Charlottenburg benannt.

Werke

  • Ergänzungen und Erläuterungen der preußischen Rechtsbücher. Berlin 1884 ff. (4 Bände)
  • Die Verfassung und Verwaltung des preußischen Staats. Breslau 1840–56 (9 Teile)
  • Das Staatsrecht der preußischen Monarchie. Leipzig 1856–63 (2 Bände; 4. Auflage 1881–84, 4 Bände)
  • Das Verfassungsrecht des Deutschen Reichs. Leipzig 1872 (neubearbeitet unter dem Titel: „Das Staatsrecht des Deutschen Reichs“; das. 1876–77, 2 Bände.).
  • Die Verfassungsurkunde für den preußischen Staat vom 31. Jan. 1850. Berlin 1850 (3. Auflage 1859)
  • Das Gesetz über die Presse vom 2. Mai 1851. Breslau 1851.
  • Verfassung des Deutschen Reichs 5. Auflage. Berlin 1886.
  • Das allgemeine Berggesetz für die preußischen Staaten. Berlin 1887.

Mit seinem Bruder Friedrich Ludwig von Rönne (* 1797 in Glückstadt; † 7. April 1865 in Berlin) besorgte er die zweite Auflage von Ernst Ferdinand KleinsSystem des preußischen Zivilrechts“ (Halle 1835–36, 2 Bände).

Literatur

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Friedrich von Rönne — Friedrich Ludwig von Rönne (* 27. November 1798 in Seestermühe bei Uetersen; † 7. April 1865 in Berlin) war ein preußischer Jurist, Diplomat und deutscher Politiker. Inhaltsverzeichnis 1 Frühes Leben 2 Botschafter in Washington …   Deutsch Wikipedia

  • Sören von Rönne — Das Gestüt in Neuendeich …   Deutsch Wikipedia

  • Rönne — ist der Name folgender Orte: ein Stadtteil von Kiel in Schleswig Holstein, siehe Rönne (Kiel) ein Ort in der Gemeinde Marschacht, Niedersachsen, siehe Rönne (Marschacht) eine Stadt auf Bornholm in Dänemark, siehe Rønne Rönne ist der Familienname… …   Deutsch Wikipedia

  • Ludwig-Meyn-Gymnasium — Schulform Gymnasium Gründung 1923 Ort Uetersen Land Schleswig Holstein Staat …   Deutsch Wikipedia

  • Rönne [2] — Rönne, Ludwig von, Publizist, geb. 18. Okt. 1804 in Glückstadt, gest. 22. Dez. 1891 in Berlin, trat 1825 in den preußischen Justizdienst und rückte nach einer wechselreichen Ämterkarriere 1859 zum Appellationsgerichts Vizepräsidenten in Glogau… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Rönne [3] — Rönne, 1) Ludwig Moritz Peter von R., geb. 18. Oct. 1804 zu Glückstadt in Holstein, studirte von 1822–25 in Bonn u. Berlin Jurisprudenz, wurde dann Auscultator beim Land u. Stadtgericht in Brandenburg, 1827 Referendar beim [348] Kammergericht in… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Friedrich von Gerolt — Friedrich Joseph Karl Freiherr von Gerolt (* 5. März 1797 zu Bonn; † 27. Juli 1879 zu Linz am Rhein) war königlich preußischer Wirklicher Geheimer Rat, außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister …   Deutsch Wikipedia

  • Krug von Nidda — Wappen der Krug von Nidda Krug von Nidda ist der Name eines hessischen Adelsgeschlechts. Die Familie, deren Zweige zum Teil bis heute bestehen, gelangte später auch in Preußen und Sachsen zu Besitz und Ansehen. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Ernst Friedrich von Ockel — Ernst Friedrich (von) Ockel zu Salwitz[1] est un théologien et écrivain luthérien de Courlande (Lettonie), né le 16 novembre 1742 à Mengeringhausen (principauté de Waldeck) et mort à Mitau (Lettonie) le 22 mars 1816. Sommaire 1 Origines… …   Wikipédia en Français

  • Liste von Reedereien — Ein Containerzubringer (Feeder) der Team Lines bei Cuxhaven Eine Reederei ist ein Unternehmen, das Personen und/oder Frachtgut gegen Bezahlung transportiert. Sie besitzt oder chartert Schiffe, mit denen der Transport ermöglicht wird. Zu einer… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”