- Lungenklinik Hemer
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Lungenklinik Hemer Trägerschaft Deutscher Gemeinschafts-Diakonieverband Ort Hemer Bundesland Nordrhein-Westfalen Staat Deutschland Koordinaten 51° 23′ 30,7″ N, 7° 45′ 59,8″ O51.3918617.76661Koordinaten: 51° 23′ 30,7″ N, 7° 45′ 59,8″ O Ärztlicher Direktor Dr. Hans-Peter Kemmer Versorgungsstufe Grundversorgung A-1.3.1[1] Betten 240 A-1.5[1] Mitarbeiter 389 B-2.7[2] davon Ärzte 42 B-2.7[2] Fachgebiete Pneumologie, Thoraxchirurgie, Radiologie, Anästhesie Gründung 1949 Website Lungenklinik Hemer Die Lungenklinik Hemer ist ein Fachkrankenhaus der Lungenheilkunde mit den Abteilungen Pneumologie, Thoraxchirurgie, Radiologie/Strahlentherapie und Anästhesie. Seit 1996 gehört auch ein Forschungsinstitut mit Schwerpunkt Tumorbiologie zur Lungenklinik.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Als Amtskrankenhaus wurde das Gebäude der heutigen Lungenklinik errichtet und 1908 eingeweiht. Gegen Ende der 1930er-Jahre richtete das Militär das Krankenhaus als Standortlazarett ein, nach der Mobilmachung der Truppen wurde es dann in ein Reservelazarett umgewandelt. Bei Angriffen der Alliierten wurde das Gebäude schwer beschädigt.[3] Der Deutsche Gemeinschafts-Diakonieverband schickte Hans Meyer, der 34 Jahre lang Verwaltungschef der Klinik blieb, gemeinsam mit einigen Diakonissen aus dem Mutterhaus Bleibergquelle zum Wiederaufbau und der -eröffnung nach Hemer.[4]
1949 fand die erste Lungen-Operation in Hemer statt, womit die Spezialisierung der Klinik konkrete Formen annahm. In der zweiten Hälfte der 1950er-Jahre wurde das Gebäude um neue Funktionsbereiche, ein Personalwohnheim und neue Patienten-Betten erweitert. 1963 wurde die Kobaltkanone erstmals in Hemer eingesetzt. Als erste Fachstation wurde die Radiologie-Abteilung 1980 gebildet und mit Computertomographie und Nuklearmedizin ausgestattet. Zwei Jahre später wurde die Klinik ein weiteres Mal ausgebaut.
Die grundlegende Aufteilung der Lungenklinik in die Bereiche Pneumologie und Thoraxchirurgie wurde 1985 festgelegt. Größere Bau- und Renovierungsarbeiten gegen Ende der 1980er- und Anfang der 1990er-Jahre erbrachten einen neuen OP-Saal sowie eine moderne Intensivstation, ein Labor und ein Physiotherapie-Bereich. Mit der Eröffnung eines Forschungsinstitutes für experimentelle Pneumologie, Thoraxchirurgie und Tumorbiologie im Jahr 1996 soll die Diagnose und Behandlung von Lungenkrankheiten vor Ort verbessert werden.
Eine Kernspintomographie wurde 1998 in Betrieb genommen, außerdem wurde Ende der 1990er-Jahre eine Isolierstation für multiresistente Tuberkulose gebaut. Im neuen Jahrtausend sorgte die Klinik durch einige prominente Patienten für Aufsehen. 2002 wurde der erste SARS-Fall Deutschlands in der Lungenklinik behandelt. Da bei einem 72-Jährigen nach einem Asien-Aufenthalt die typischen Symptome Fieber und Husten auftraten, wurde er in die Isolierstation der Lungenklinik eingewiesen. Nach einigen Wochen konnte er wieder gesund entlassen werden.[5][6] Ein Jahr später wurde der ehemalige Dortmunder Fußballspieler Lothar Emmerich wegen Lungenkrebses nach Hemer überwiesen.
2003 verließen die letzten Diakonissen, die das Bild der Klinik seit ihrer Gründung 1948 prägten, die Klinik. Die erste Stationsschwester, die nicht zu den Diakonissen gehörte, wurde so zum Beispiel erst 1981 angestellt.[7] Das Zertifikat von proCum Cert erhielt die Lungenklinik im September 2005.[8] Ein Jahr später wurde Oberarzt Dr. Michael Westhoff für Forschungen über Ionen-Mobilitäts-Spektrometer mit dem Sciencepreis der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin.[9] ausgezeichnet.
Eine Vorreiterrolle übernahm die Lungenklinik 2006, als sie im November die Therapie der „Meltavoltage Cone Beam“ einsetzten. Ein halbes Jahr zuvor wurde die Methode erst freigegeben.[10]
Abteilungen
Die Abteilung „Pneumologie“ ist für Erkrankungen des Atemtraktes, des Mittel-, Brust- und Zwerchfells zuständig. Zur Unterstützung der Diagnostik wurde 1994 ein Schlaflabor eingerichtet, das bis 2005 noch ausgebaut wurde und seitdem zu den größten Deutschlands zählt.[11]
Im Bereich der „Thoraxchirurgie“ werden vor allem Lungenkrebs, Lungenmetastasen, Pneumothorax, Lungenemphyseme, Krankheiten der Luftröhre oder der Mediastinalorgane sowie Trichterbrust behandelt. Um große Narben und spätere Nebenwirkungen zu vermeiden, setzt die Lungenklinik derzeit vermehrt auf die minimal-invasive OP-Technik der Endoskopie.
Durch die Abteilung „Radiologie/Strahlentherapie“ wird die Diagnostik auf den anderen beiden Medizinfeldern unterstützt. Neben der konventionellen Radiologie stehen dafür Angiografie, Kernspin- Computer- und Positronen-Emissions-Tomografie zur Verfügung. Eine eigene Anästhesie-Abteilung kümmert sich um Narkose und Schmerztherapie.
Im hauseigenen Forschungsinstitut arbeiten Mediziner, Physiker, Ingenieure und Biologen auf dem Gebiet der Tumorbiologie. Sie sollen die Diagnostik verbessern und nach möglichst risikoarme Therapiemöglichkeiten suchen.
Des Weiteren ist das Pathologische Institut Hemer in der Lungenklinik angesiedelt.
Einzelnachweise
- ↑ a b Allgemeine Struktur- und Leistungsdaten, PDF-Datei
- ↑ a b Fachabteilungsübergreifende Struktur- und Leistungsdaten des Krankenhauses, PDF-Datei
- ↑ Anja Schöppe: Vor 60 Jahren: Die erste Lungenoperation in Hemer. Tag der offenen Tür in der Lungenklinik Hemer, DGD-Netzwerk 1/2010; S. IV
- ↑ „Ins Licht gesetzt: Hans Meyer“, IKZ vom 10. Oktober 2007
- ↑ „Erster bestätigter SARS-Fall in Lungenklinik“, IKZ vom 1. April 2003
- ↑ „SARS-Patient aus Klinik entlassen“, IKZ vom 11. April
- ↑ „Patienten etwas vom Evangelium mitteilen“, IKZ vom 18. August 2003
- ↑ „Optimierung ist Ziel“, IKZ vom 22. September 2005
- ↑ „Wissenschaftspreis für Forschungsteam“, IKZ vom 19. April 2006
- ↑ „Neues Verfahren in der Strahlentherapie“, IKZ vom 3. November 2006
- ↑ „Gefährlicher Atemstillstand im Schlafzimmer“, IKZ vom 23. Oktober 2005
Weblinks
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