- Lötpistole
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Der Lötkolben ist ein Gerät zum Aufschmelzen von Metallen um Bauteile durch Weichlöten zu verbinden.
Beim Lötvorgang werden Metallteile mit dem Lötkolben erhitzt und durch ein weiteres, dadurch schmelzendes Metall (z. B. Lötzinn) benetzt. Dieses Metall stellt nach dem Erkalten eine zuverlässige mechanische und elektrische Verbindung zwischen den Metallteilen her. Die Metallteile selbst werden nicht wie beim Schweißen thermisch angeschmolzen, allerdings entsteht an den Grenzschichten eine sehr dünne Legierungsschicht mit dem Lot. Löten ist also keine Klebverbindung.
Typen
Man unterscheidet zwischen elektrischen und gasbeheizten Lötkolben.
Der elektrische Lötkolben kann entweder mit innen- oder außenbeheizten, in der Regel austauschbaren Lötspitzen bestückt werden. Bei temperaturgeregelten Lötkolben und Lötstationen befindet sich in der Nähe der Spitze entweder ein Temperatursensor oder es wird der Widerstand des Heizelements, der temperaturabhängig ist, ausgewertet. Eine Sonderform sind Geräte, bei denen Spitzen eingesetzt werden, die magnetisch einen Schalter betätigen (Magnastat). Oberhalb bestimmter Temperaturen verlieren diese Spitzen ihre magnetischen Eigenschaften, wodurch die Heizung abgeschaltet wird. Diese Konstruktion hat ausgezeichnete Löteigenschaften und reagiert sehr schnell auf Temperaturänderungen, allerdings ist ein Wechsel der Temperatureinstellung nur relativ umständlich durch Austausch der Spitze und nicht stufenlos möglich.
Der Kern der Lötspitzen, der gut wärmeleitend sein muss, besteht meist aus Kupfer oder kupferhaltigen Legierungen, die vom Lötzinn schnell „ausgewaschen“ werden. Lötspitzen werden daher meist mit einer dünnen, widerstandsfähigeren Metallschicht überzogen, zum Beispiel Nickel.
Elektrische Lötkolben gibt es mit Heizleistungen ab etwa sechs Watt (Mikrolötkolben) bis zu mehreren hundert Watt und müssen je nach Aufgabengebiet entsprechend ausgewählt werden. Leistungsfähige temperaturgeregelte Lötstationen mit auswechselbaren Spitzen sind dagegen sowohl für sehr feine, aber auch für mittlere Arbeiten geeignet.
Eine andere Bauform eines elektrischen Lötgerätes ist die Lötpistole. Die Lötpistole besitzt eine Lötspitze, die als Metallschlaufe ausgebildet ist und – anders als beim elektrischen Lötkolben durch ein Heizelement – direkt durch einen sehr hohen Strom, der durch die Schlaufe fließt, erhitzt wird. Der hohe Strom wird mit Hilfe eines eingebauten Transformators erzeugt, dessen niedrige Leerlaufspannung auch bei Defekten an der Lötspitze kein Sicherheitsrisiko darstellt. Lötpistolen haben gegenüber Lötkolben den großen Vorteil einer sehr kurzen Anheizzeit von nur wenigen Sekunden. Sie werden daher meist nur durch einen im Handgriff befindlichen Taster eingeschaltet und können nicht versehentlich eingeschaltet liegenbleiben. Lötpistolen haben Leistungen ab etwa 100 Watt und sind für Arbeiten an Elektronikkomponenten nicht geeignet.
Eine Miniaturbauform des Lötkolbens ist die Lötnadel.
Anwendung
Das Lötkolbenlöten oder Handlöten wird nur noch für Reparaturarbeiten, zur Herstellung von Testmustern oder bei der Produktion von Kleinstserien eingesetzt.
In der industriellen Produktion finden heute moderne Lötverfahren wie das Wellen- bzw. Schwalllöten oder Reflow-Löten Anwendung. Aber auch im Handwerk ist das zeitaufwendige Löten in vielen Bereichen durch mechanische Verbindungstechniken, wie z. B. Crimpen, Einpresstechnik, Wrappen und verschiedenste Klemm- und Stecktechniken verdrängt worden.
Um eine Lötverbindung zu lösen und von dem bindenden Metall zu reinigen, verwendet man zusammen mit dem Lötkolben meist Entlötlitze oder eine Entlötpumpe.
Siehe auch
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