- Maarten Tromp
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Maarten Harpertszoon Tromp (* 23. April 1598 in Den Briel; † 10. August 1653, gefallen in der Seeschlacht vor Scheveningen) war ein bedeutender Admiral der Niederlande.
Inhaltsverzeichnis
Kindheit und Jugend
Geboren als Sohn eines Offiziers und einer Wäscherin ging Tromp im Alter von neun Jahren zusammen mit seinem Vater zur See, um an der Schlacht bei Gibraltar teilzunehmen, bei der die spanische Flotte besiegt wurde. Mit 12 Jahren befuhr er ein Handelsschiff, das auf dem Weg nach Afrika von dem englischen Piraten Peter Easton aufgebracht wurde. Sein Vater wurde dabei getötet, und der Legende nach sammelte Maarten Tromp die Mannschaft, indem er ausrief: „Wollt ihr nicht den Tod meines Vaters rächen?“ Aber die Piraten verkauften ihn auf einem Sklavenmarkt in Salé. Zwei Jahre später veranlasste Easton aus Mitleid seinen Rückkauf. Nunmehr freigelassen, arbeitete Tromp auf einer Rotterdamer Schiffswerft, um seine Mutter und seine drei Schwestern zu unterstützen.
Im Alter von 19 Jahren ging er erneut zur See und wurde drei Jahre später wieder von Piraten, diesmal Barbaresken, gefangen genommen. Als Sklave bis zu seinem 25. Lebensjahr gefangen gehalten, konnte er den Bey von Tunis dermaßen als Schütze und Navigator beeindrucken, dass dieser ihn frei ließ.
In der Marine
1621 trat er in die niederländische Marine ein, im Rang eines Leutnants. Für Piet Hein war er Flaggoffizier auf der Vliegende Groene Draeck. Im Kampf gegen Kaperer aus Ostende fiel Hein. Tromp verließ für einige Jahre die Marine, wurde aber 1637 zum Admiralsleutnant von Holland und West-Friesland ernannt. Formell unterstand er Admiral Friedrich Heinrich von Oranien, war aber praktisch Oberbefehlshaber der niederländischen Marine, da die Statthalter nicht mit der Flotte mitfuhren. Hauptbeschäftigung war für Tromp die Blockade des Freibeuterhafens von Dünkirchen.
Im September und Oktober 1639 - also während des Achtzigjährigen Krieges, des Freiheitskampfes der Niederlande von der spanischen Krone - besiegte Tromps Flotte die spanische unter Antonio d'Oquendo, die auf dem Weg nach Flandern war, in der Seeschlacht bei den Downs. Dabei wendete er erstmals eine Taktik an, seine Schiffe in einer Linie am Feind vorbeiziehen zu lassen. Aus dieser Taktik entstand später die Linienschifftaktik, noch bis zum Ersten Weltkrieg wurde sie erfolgreich angewendet (s. Skagerrakschlacht).
Im Ersten Englisch-Niederländischen Seekrieg 1652–1653 befehligte Tromp die niederländische Marine auf seinem Flaggschiff Brederode in der Seeschlacht bei Dungeness (niederländisch: Slag bij de Singels), der Seeschlacht bei Portland (ndl.: Driedaagse Zeeslag), der Seeschlacht bei Gabbard (ndl.: Zeeslag bij Nieuwpoort) und der Seeschlacht bei Scheveningen (ndl.: Slag bij Ter Heijde). In der letzten Schlacht wurde er von einem englischen Scharfschützen tödlich getroffen.
Maarten Tromp war bei den Seeleuten so beliebt, dass er von ihnen den Beinamen „Bestevaêr“ = Großvater erhielt. Dieses mittelniederländische Wort gilt noch heute als Ehrentitel für einen alten, besonders bewährten Kapitän oder Admiral.
Familie
Er war mehrfach verheiratet. Zunächst seit dem 24. April 1624 mit Dina Cornelisdr. de Haes (1599-1633). Das Paar hatte folgende Kinder:
- Harper Maartensz. (1627)
- Cornelis (* 13. September 1629; † 26. Mai 1691), Admiral
Danach heiratet er am 12. September 1634 Alyda Arckenbout (* 3. Mai 1602; † ?). Das Paar hatte ein Kind:
- Alida (* 16. Januar 1637; † 12. März 1701) Johan Kievit.
Seine dritte Frau wurde Cornelia Teding van Berkhout (*5. Oktober 1614; † 12. Oktober 1680). Das Paar hatte folgende Kinder:
- Margaretha Maartensdr (1641)
- Adriaen Maartensz (1642/1643)
- Johanna Maria Maartensdr (1644)
- Dyna Cornelia Maartensdr (* 8. Oktober 1650; † ?)
- Maerten Maertensz (* 3. Juli 1652; † ?)
- Maerten Herpertsz (* 31. Dezember 1653; † 14. September 1682)
Literatur
- [L. van den Bosch]: Leven en bedryf van den vermaarden zeeheld Cornelis Tromp ... ; Ondermengd met de voornaamste daaden van andere zeehoofden, en voornaamentlijk met die van Marten Harpertsz Tromp. Amsterdam 1692
- „Aanteekeningen en mededeelingen betreffende het geslacht Van der Tromp of Tromp“, in: Rotterdamsche Historiebladen, Bd. II, S. 54-88. Rotterdam 1871
- F. Graefe: De kapiteinsjaren van Maerten Harpertszoon Tromp. Amsterdam 1938
- M.G. de Boer: Tromp en de Armada van 1639. Amsterdam 1941
- M.G. de Boer: Het proefjaar van Maarten Harpertsz. Tromp 1637-1639. Amsterdam 1946
- C.R. Boxer: „M.H. Tromp, 1598-1653“, in Mariners Mirror 40(1954)1, S. 33-54
- C.J.M. Bakker: Inventaris van het Tromparchief. Den Haag 1982
- A. Doedens, L. Mulder: Tromp. Het verhaal van een zeeheld. Baarn 1989
- L.L.M. Eekhout: Het admiralenboek. De vlagofficieren van de Nederlandse marine 1382-1991. Amsterdam 1992
- J.J.A. Wijn: „Maarten Harpertszoon Tromp, father of naval tactics (1598-1653)“, in: J. Sweetman: The great admirals, Command at sea 1587-1945. Amsterdam 1997, S. 36-57
- Ronald Prud’homme van Reine: Schittering en schandaal. Biographie van Maerten en Cornelis Tromp. Amsterdam 2001
- Pieter Lodewijk Muller: Tromp, Martin Harpertszoon. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 38, Duncker & Humblot, Leipzig 1894, S. 644–649.
Tromp ist ein Traditionsname in der niederländischen Marine:
- Torpedokreuzer Tromp (1937)
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