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Machov Basisdaten Staat: Tschechien Region: Královéhradecký kraj Bezirk: Náchod Fläche: 1939 ha Geographische Lage: 50° 29′ N, 16° 16′ O50.48888888888916.270555555556450Koordinaten: 50° 29′ 20″ N, 16° 16′ 14″ O Höhe: 450 m n.m. Einwohner: 1.133 (1. Jan. 2011) [1] Postleitzahl: 549 31 - 549 63 Verkehr Straße: Bezděkov nad Metují - Machov Struktur Status: Flecken Ortsteile: 4 Verwaltung Bürgermeister: Jiří Krtička (Stand: 2007) Adresse: Machov 119
54963 MachovGemeindenummer: 574210 Website: www.machov-obec.cz Machov (deutsch Machau) ist ein Marktflecken in Tschechien. Er liegt elf Kilometer nordöstlich von Náchod und gehört zum Okres Náchod. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 liegt er an der Grenze zu Polen.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Machov befindet sich zwischen dem Falkengebirge und dem Heuscheuergebirge im Tal des Flusses Židovka. Nordöstlich erhebt sich der Signál (708 m). Im Osten liegen die Kleine Heuscheuer (Szczeliniec Mały, 895 m) und die Große Heuscheuer (Szczeliniec Wielki, 919 m); südlich das Felsgebiet Wilde Löcher (Błędne Skały, 852 m). Nach Polen besteht der touristische Grenzübergang Machovská Lhota – Ostra Góra sowie im südlichen Falkengebirge der Wanderübergang Machovský kříž – Pasterska Góra.
Nachbarorte sind Bělý im Norden, Řeřišný und Božanov im Nordosten, Pasterka im Osten, Machovská Lhota und Ostra Góra im Südosten, Bukowina Kłodzka, Pstrążna und Závrchy im Süden, Sedmákovice und Vysoká Srbská im Südwesten, Nízká Srbská im Westen sowie Bezděkov nad Metují im Nordwesten.
Geschichte
Machov wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts gegründet. Der links der Židovka gelegene Hof Machov befand sich im Besitz des Vladiken Hanuš von Adršpach, der dem Adersbacher Zweig der Berka von Dubá angehörte. Die erste urkundliche Erwähnung datiert von 1354, als der Pfarrer von Machau den Pfarrer der Nachbarpfarrei Tscherbeney in sein Amt einführte. Deshalb ist für dieses Jahr die Existenz eines Pfarrsprengels, das zum Dekanat Dobruška gehörte, sowie einer Holzkirche überliefert. 1405[2] gelangte Machau an die Herrschaft Náchod, wobei die Grenze zu den Besitzungen des Benediktinerklosters in Police nad Metují die Židovka bildete, die im Jahre 1213 als Stekelnice und 1254 als flumen Zürbcsca bzw. Srpská und deutsch Sichler Bach bezeichnet wurde[3]. Während es vor den Hussitenkriegen als Dorf bezeichnet wurde, ist für das Jahr 1465 die Bezeichnung „oppidum“ (Städtchen) belegt. Durch seine geographische Lage und die gemeinsame Zugehörigkeit zur Herrschaft Nachod hatte Machov starke wirtschaftliche und familiäre Beziehungen zum Böhmischen Winkel. Nachdem dieser 1477 durch den Grundherrn Herzog Heinrich d. Ä. in die benachbarte Herrschaft Hummel eingegliedert wurde, die er im selben Jahr in seine Grafschaft Glatz inkorporierte, grenzte Machau nun an diese.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg lebten in Machau lediglich 85 Einwohner. 1740 wurde die erste Schule eingerichtet, 1761 das Privileg als Marktflecken erneuert und vermutlich gleichzeitig das Wappen verliehen. Nachdem die Grafschaft Glatz 1763 Preußen fiel, grenzte Machau nun an dieses, bzw. ab 1816 an den Landkreis Glatz. Während seiner Rundreise entlang der sächsischen und schlesischen Grenze, bei der er die Kampfstätten des Siebenjährigen Kriegs besuchte, erreichte Kaiser Joseph II. von Barzdorf kommend am 3. Juli 1766 Machau. Da er wegen schlechten Wetters die Reise erst am nächsten Tag fortsetzen konnte, übernachtete er beim Machauer Schulzen[4]. 1892 erfolgte die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr, 1910 der Bau einer Textilfabrik. 1920 wurde Machau elektrifiziert und 1924 eine städtische Schule eingerichtet. Ab den 1930er Jahren entwickelte sich Machau zu einem Wintersportort.
1949 wurden die rechtsseitig des Baches gelegenen Nachbardörfer Machovská Lhota und Nízká Srbská eingemeindet. 1961 kam noch Bělý sowie Řeřišný hinzu. Im Jahre 2006 wurde der Status als Městys erneuert.
Partnergemeinde
- Radków, Polen
Gemeindegliederung
Der Flecken Machov besteht aus den Ortsteilen
- Bělý (Bieley) mit der Ansiedlung Řeřišný (Brunnkress)[5]
- Machov (Machau)
- Machovská Lhota (Lhota Mölten) und
- Nízká Srbská (Niedersichel).
Außerdem gehören zu Machov die Einöden
- Nad Horou (Oberhoran) und
- Pod Horou (Unterhoran).
Sehenswürdigkeiten
- Die Kirche St. Wenzel wurde 1675 wurde als Stiftung des Grundherrn Laurentius Piccolomini an der Stelle eines seit 1354 belegbaren hölzernen Vorgängerbaus errichtet. Die Altäre im Stil der Neorenaissance stammen aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Das Gemälde des Hauptaltars schuf der Maler Wilhelm Kandler. Die Skulpturen der Heiligen Wenzel, Ludmilla, Johannes von Nepomuk und Maria-Rosenkranz lieferte die Firma Josef Runggaldier aus Gröden, die Orgel die Firma Amand Hanisch aus Reichenau. Den Kreuzweg nach Vorlagen von Joseph von Führich lieferte die Wiener Firma Zambach & Müller.
- Das Pfarrhaus mit dem Wappen der Braunauer Äbte wurde 1786 errichtet und 1870 umgebaut.
- Die barocke Mariensäule mit dem Wappen der Piccolomini auf dem Markt schuf 1761 der Bildhauer Bartholomäus Henrich.
- Das Baumdenkmal „Šrůtkova lípa“ ist eine etwa 500-jährige und 24 m hohe Linde mit einem Stammumfang von 6,88 m.
Söhne und Töchter des Ortes
- Jindřich Sitte (1888–1951), Pädagoge und Landschaftsmaler, geboren in Bělý
- Václav Foglar (1916–1948), tschechoslowakischer Pilot in der Royal Airforce und in Diensten der Exilregierung Edvard Beneš.
Weblinks
Commons: Machov – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)
- ↑ [1]
- ↑ Wenzel Wladiwoj Tomek: Älteste Nachrichten über die Herrschaften Braunau und Politz. Prag 1857, S. 30.
- ↑ W. Wladiwoj Tomek: Příběhy kláštera a města Police nad Medhují. Praha 1881, S. 302.
- ↑ Gebietstausch 1930:Brunnkress
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