- Maculinea teleius
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Heller Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling Systematik Klasse: Insekten (Insecta) Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera) Familie: Bläulinge (Lycaenidae) Unterfamilie: Lycaeninae Gattung: Maculinea Art: Heller Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling Wissenschaftlicher Name Maculinea teleius (Bergsträsser, 1779) Der Helle Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling (Maculinea teleius) ist ein Schmetterling (Tagfalter) aus der Familie der Bläulinge. Die Art wird auch als Großer Moorbläuling bezeichnet und zählt zu den myrmekophilen Arten.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die Flügeloberseiten sind silbrig hellblau gefärbt und besitzen eine Reihe zarter schwarzer Punkte. Die schmutzigbraunen Flügelaußenränder sind mit einer weißen Randzeichnung versehen. Die Flügelunterseiten sind viel heller als bei Maculinea nausithous und durch zwei Reihen schwarzer Punkte gekennzeichnet. Die innere Punktreihe ist dabei kräftig schwarz und weiß umrandet, während die Äußere klein und undeutlich ist. Auf der Hinterflügelunterseite befindet sich eine kleine blaue Basalbestäubung.
Ähnliche Arten
- Lungenenzian-Ameisenbläuling (Maculinea alcon)
- Kreuzenzian-Ameisenbläuling (Maculinea rebeli)
- Quendel-Ameisenbläuling (Maculinea arion)
- Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea nausithous)
Synonyme
- Maculinea teleius
- Lycaena euphemus Hübner, 1800
Flugzeit
Maculinea teleius fliegt in einer Generation von Mitte Juni bis Mitte August.
Lebensraum
Der Helle Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling bewohnt blütenreiche Feuchtwiesen und feuchte Quellwiesen in Tälern und an Berghängen sowie an Bächen und Gräben. Das Vorkommen der Art ist an das Vorhandensein des Großen Wiesenknopfes (Sanguisorba officinalis) gebunden. Eine wichtige Rolle für die Bestandsgröße des Bläulings und seiner Wirtsameise spielt das Vorhandensein von Saumstandorten, die entweder gar nicht oder nur unregelmäßig bewirtschaftet werden.[1]
Lebensweise
Das Weibchen legt die Eier einzeln an noch nicht blühende Köpfchen des Großen Wiesenknopfs. Die jungen purpurrot gefärbten Räupchen fressen zunächst in den Blüten ihrer Futterpflanzen und werden im Herbst in Ameisennester der Trockenrasen-Knotenameise getragen. Sie überwintern ausschließlich bei dieser Ameisenart.[2]
Die Falter gehören zu den stenanthen Arten mit einem engen Nektarpflanzen-Spektrum. Die wichtigste Nahrungspflanze der Falter ist der Große Wiesenknopf. Beobachtet wurden auch Blütenbesuche an Blut-Weiderich (Lythrum spec.), Heil-Ziest (Stachys officinalis), Kleiner Brunelle (Prunella vulgaris) und Vogel-Wicke (Vicia cracca).
Verbreitung
Die Art ist sehr selten und kommt nur lokal vor in Frankreich (Gers, Gironde, Dordogne, Charente, Isère, Savoie, Haut-Rhin), nördliche Schweiz, Norditalien (Piemont, Triest), Süddeutschland, Mitteldeutschland (Südraum Leipzig), Österreich, Ungarn, Slowakei, Südpolen, Spanien (Valle d'Aran).
- IUCN: gefährdet (vulnerable)[3]
- Rote Liste BRD: 3[4]
- Rote Liste Baden-Württemberg: 2[1]
- Rote Liste Sachsen: 1
Quellen
Einzelnachweise
- ↑ a b Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs Band 2, Tagfalter II (Augenfalter (Satyridae), Bläulinge (Lycaenidae), Dickkopffalter (Hesperiidae)), Ulmer Verlag Stuttgart 1993. ISBN 3-8001-3459-4
- ↑ Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (Hrsg.): Maculinea teleius. Abgerufen am 21.05.2007.
- ↑ Maculinea teleius in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: World Conservation Monitoring Centre, 1996. Abgerufen am 16.01.2007
- ↑ Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Rote Liste gefährdeter Tiere Deutschlands. Landwirtschaftsverlag, Münster 1998, ISBN 978-3-896-24110-8
Literatur
- Tom Tolman, Richard Lewington: Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co, Stuttgart 1998, ISBN 3-440-07573-7
- Hans-Josef Weidemann: Tagfalter: beobachten, bestimmen, Naturbuch-Verlag Augsburg 1995, ISBN 3-894-40115-X
- Sabine Geissler-Strobel: Landschaftsplanungsorientierte Studien zu Ökologie, Verbreitung, Gefährdung und Schutz der Wiesenknopf-Ameisen-Bläulinge Glaucopsyche (Maculinea) nausithous und Glaucopsyche (Maculinea) teleius, Eitschberger, Marktleuthen 1999 (Neue entomologische Nachrichten 44), 105 S. : Ill., graph. Darst.
- Manfred Koch: Wir bestimmen. Schmetterlinge. Band 1. Tagfalter Deutschlands. Neumann Verlag Radebeul 4. Auflage 1966
Weblinks
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