- Magnentius
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Flavius Magnus Magnentius (* um 303[1] in Ambianum?; † 10. August 353 in Lugdunum) war römischer Gegenkaiser von 350 bis 353.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Magnentius war germanischer Herkunft; sein Vater scheint Brite, seine Mutter Fränkin gewesen zu sein.[2] Unter Konstantin dem Großen stieg er im Heer auf und wurde – vielleicht bereits unter Konstantins Söhnen – zunächst protector und dann comes rei militaris.
Unzufriedenheit in den Offiziersrängen der römischen Armee mit Kaiser Constans kulminierte in der Erhebung von Magnentius zum Kaiser am 18. Januar 350 in Augustodunum (Autun), die von Marcellinus, dem Schatzmeister Constans’, maßgeblich vorangetrieben wurde. Constans wurde daraufhin von fast allen fallen gelassen und kurze Zeit später durch einen Trupp leichter Kavallerie in der Nähe der Pyrenäen erschlagen.
Magnentius erlangte schnell die Unterstützung der Provinzen in Britannien, Gallien und dem restlichen Westen des Imperiums, zum Teil, weil er eine größere Toleranz gegenüber den Religionen, dem Christentum einerseits und der alten römischen Religion, andererseits erkennen ließ. Widerstand formierte sich hingegen im Illyricum, wo sich Vetranio zum Augustus ausrief, sowie in Italien, wo Magnentius die vom Senat gestützte Usurpation des Nepotianus unterdrücken musste. Seinen Bruder Decentius erhob er zum Caesar.[3]
Der verbliebene Kaiser aus der Familie Konstantins des Großen, Constantius II., brach seinen Feldzug gegen Persien ab und marschierte nach Westen. Ihre Armeen trafen sich in der Schlacht bei Mursa (heute Osijek) im Jahr 351. Magnentius führte seine Truppen in die Schlacht, während Constantius den Tag beim Gebet in einer nahegelegenen Kirche verbrachte. Dennoch wurden die Truppen des Usurpators geschlagen und gezwungen, sich nach Gallien zurückzuziehen.
Als Ergebnis von Magnentius’ Niederlage rückten die italienischen Garnisonen aus und schwenkten auf einen loyalistischen Kurs ein. Magnentius machte einen letzten Versuch, wurde aber 353 in der Schlacht am Mons Seleucus erneut geschlagen, woraufhin er Selbstmord beging. Seine Witwe Justina heiratete um 370 Valentinian I.
Literatur
- Bruno Bleckmann: Decentius, Bruder oder Cousin des Magnentius?. In: Göttinger Forum für Altertumswissenschaft. Band 2, 1999, S. 85–87 (PDF).
- John F. Drinkwater: The revolt and ethnic origin of the usurper Magnentius (350–353), and the rebellion of Vetranio (350). In: Chiron. Band 30, 2000, S. 131–159.
- Wilhelm Ensslin: Magnentius. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XIV,1, Stuttgart 1928, Sp. 445 ff.
- Arnold Hugh Martin Jones, John Robert Martindale, John Morris: Fl. Magnus Magnentius. In: The Prosopography of the Later Roman Empire (PLRE). Band 1, Cambridge University Press, Cambridge 1971, ISBN 0-521-07233-6, S. 532.
- J. Šašel: The Struggle between Magnentius and Constantius II for Italy and Illyricum. In: J. Šašel: Opera selecta. Ljubljana 1992, S. 716–722.
- William N. Zeisel: The Revolt of Magnentius (AD 350–353)..Dissertation, Chicago 1967.
Weblinks
Commons: Magnentius – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Michael DiMaio, Jr.: Fachwissenschaftliche Kurzbiografie (englisch) aus De Imperatoribus Romanis (inkl. Literaturangaben).
- Magnentius, Flavius Magnus im Historischen Lexikon der Schweiz
Anmerkungen
- ↑ Vgl. Epitome de Caesaribus 42,6, wo vermerkt wird, dass er bei seinem Tod etwa 50 Jahre alt war.
- ↑ So etwa PLRE, Bd. 1, S. 532.
- ↑ Ein weiterer Bruder namens Desiderius wird nur bei Zonaras 13,9 erwähnt und gilt als fiktiv.
Vorgänger Amt Nachfolger Constans Römischer Kaiser
350–353Constantius II. Kategorien:- Militärperson (Römische Kaiserzeit)
- Usurpator (Römisches Reich)
- Person der Spätantike
- Gestorben 353
- Mann
- Geboren im 4. Jahrhundert
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