Magnis (Adelsgeschlecht)

Magnis (Adelsgeschlecht)
Wappen der Grafen von Magnis

Die Magnis (ursprünglich italienisch Magni) sind ein ursprünglich aus der Lombardei stammendes, österreichisch-böhmisch-mährisches und schlesisches Adelsgeschlecht. 1622 erreichten sie den Freiherrenstand, am 2. Juni 1637 wurden sie in den Reichsgrafenstand erhoben. Durch ihre Besitzungen in der Grafschaft Glatz gehörten sie ab 1780 auch zum preußischen Adel.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Geschlecht beginnt seine Stammreihe mit Sér Gaspare (Parolo) Magni in Lurago am Comer See. Sein Enkel Sér Gaspare (Gabbaglio) Magni zieht um 1445 nach Como.[1] Durch erfolgreiche kaufmännische Tätigkeit in Como und Mailand stiegen einzelne Familienmitglieder gesellschaftlich auf und traten in kaiserliche Dienste. Am kaiserlichen Hof erreichten sie hohe Positionen und erwarben Besitzungen in Mähren und in der Grafschaft Glatz.

Besitzungen in Böhmen

Besitzungen in Mähren

Besitzungen in der Grafschaft Glatz

Wappen

  • Das Stammwappen zeit in Blau einen silbernen Schräglinksbalken. Auf dem Helm mit blau-silbernen Decken ein offener, von Blau und Silber übereck-geteilter Flug.
  • Das gräfliche Wappen von 1637 ist geviert mit einem roten Herzschild, darin ein rechtsgekehrter, gold geharnischter Arm, in der bloßen Faust ein blankes Schwert haltend. Die Felder 1 und 4 zeigen in Gold einen gekrönten schwarzen Doppeladler, 2 und 3 das Stammwappen. Drei Helme: auf dem rechten mit rot-goldenen Decken der Schwertarm zwischen zwei von Rot und Gold übereck geteilten Büffelhörnern, auf dem mittleren mit scharz-goldenen Decken der Doppeladler, auf dem linken mit blau-silbernen Decken der offene Flug des Stammwappens.[2]

Bekannte Persönlichkeiten

  • Giovanni Battista Magni († 1562), Handelsherr in Como
  • Constantin Magni (1527–1606), Handelsherr in Como, zieht um 1563 nach Mailand, kaiserlicher Geheimrat in Wien, ab 1588 in Prag
  • Giovanni Pietro Magni (1555–1618), kaiserlicher Leibarzt
  • Valerian von Magnis (1586–1661), Provinzial der österreichisch-böhmischen Ordensprovinz des Kapuzinerordens, kaiserlicher Diplomat
  • Franz Graf Straßnitz, Freiherr von Magnis (* 1598; † 6. Dezember 1652), Generalfeldmarschall-Lieutnant Mährens, Landeshauptmann des Fürstentums Oppeln-Ratibor von 1646-1649, dann Oberstlandrichter Mährens, auf Herrschaft Straßnitz in Mähren
  • Maximilian Philipp von Magnis (1685–1738) auf Straßnitz und Přestavlk
  • Franz Johann von Magnis (1727–1757) Gutsherr aus Straßnitz. Heiratete Maria Franziska von Götzen (1721–1780), eine Tochter des Reichsgrafen Franz Anton von Götzen(1693–1738). Sie vermählte sich als Witwe in zweiter Ehe mit dem ungarischen Grafen Nyary auf Sobotič.[3]
  • Anton Alexander von Magnis (1751–1817) auf Přestavlk, erbte über seine Mutter Maria Franziska, geb. von Götzen, nach deren Tod 1780 die Besitzungen in Eckersdorf
  • Franz von Magnis (1773–1848), Kunstliebhaber
  • Anton von Magnis (1786–1861), Gutsherr und Landwirt
  • Wilhelm von Magnis (1787–1851), Gutsherr und Landwirt
  • Anton Franz von Magnis (1862–1944), Industrieller, als Abgeordneter für die Deutsche Zentrumspartei Mitglied des Reichstags und des Preußischen Herrenhauses
  • Gabriele von Magnis (1896–1976), Fürsorgerin, Sonderbeauftragte des Breslauer Bischofs Adolf Bertram für die Betreuung der katholischen "Nichtarier" Oberschlesiens
  • Franz Magnis-Suseno (* 1936 als Franz Graf von Magnis), Jesuit, Rektor der philosophischen Hochschule in Jakarta, Indonesien
  • Antonius Graf von Magnis (1943–1999), Ökonom, Forstwirt, Geschäftsführer der Vereinigung hessischer Unternehmerverbände

Literatur

Weblinks

 Commons: Magnis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band VIII, Band 113 der Gesamtreihe, 1997, S. 170
  2. Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band VIII, Band 113 der Gesamtreihe, 1997, S. 171
  3. Richard Plümicke: Der Großgrundbesitz des letzten Reichsgrafen von Götzen aus der schlesischen Linie und seine Erben im Jahre 1771. In: Glatzer Heimatblätter 1942, Heft 2, S. 51

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