- Malteser (Volk)
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Bevölkerungsdichte
Die Einwohnerzahl Maltas beträgt ca. 410.000 (Stand: 2007). Da die Fläche Maltas relativ gering ist, ergibt sich eine sehr hohe Bevölkerungsdichte von etwa 1.298 Einwohnern pro Quadratkilometer. Somit ist Malta das am dichtesten besiedelste Land Europas und hat die vierthöchste Bevölkerungsdichte der Welt. 94 % der Menschen leben in der Stadt, nur 6 % leben auf dem Land. Das Bevölkerungswachstum Maltas beträgt ca. 0,8 % pro Jahr.
Gozo hat ca. 30.000 Einwohner, Comino hat fünf permanente Bewohner. Auf Comino leben im Sommer zusätzlich ein Pächterehepaar der Hotelanlage, ein Polizist und ein paar Bauern, während der Saison außerdem Touristen, die die Abgeschiedenheit lieben.
Bevölkerungsstruktur
Die maltesische Bevölkerung ist stark gemischt und geht auf verschiedene Einwanderungwellen zurück. Nach Einwanderern kaum bestimmbarer Herkunft in vorgeschichtlicher Zeit besiedelten Phönizier, Griechen, Römer, Araber, Sizilianer und Normannen die Inselgruppe. All diese Einwanderer verschmolzen jedoch im Laufe des Mittelalters zu einer recht homogenen Bevölkerung. Circa 1,8% der auf Malta lebenden Menschen sind anderer Nationalität, diese Bevölkerung besteht besonders aus Briten, Arabern, Italienern, Indern, Syrern, Deutschen und Griechen. Aber auch über 400.000 Malteser leben im Ausland (meist in England oder Italien).
Die maltesische Sprache
Hauptartikel: Maltesische Sprache
Die maltesische Sprache ist aus einem maghrebinischen Dialekt des Arabischen entstanden. Es handelt sich also um eine semitische Sprache. Sie ist aber durch die schon erwähnten Einwanderungswellen mit vielen Fremdwörtern durchsetzt, vor allem mit Wörtern aus dem Italienischen. In Europa stellt Malta damit eine Besonderheit dar, da die meisten Sprachen in Europa indogermanischen Ursprungs sind. So kommt es, dass die katholischen Malteser zu Alla beten. Des weiteren spricht faktisch jeder Englisch, ein Vermächtnis aus der britischen Kolonialzeit. Es sei aber darauf hingewiesen, dass sich die Malteser untereinander in ihrer eigenen Sprache unterhalten und auch sie das Englische erlernen.
Die maltesische Mentalität
Nach jahrhundertelanger Fremdherrschaft ist es nicht verwunderlich, dass die Malteser ein bewegliches und anpassungsfähiges Volk sind. Besuchern gegenüber sind sie herzlich und gastfreundlich, aber viel zurückhaltender als ihre italienischen Nachbarn. Die Malteser haben ein ausgeprägtes Nationalgefühl. Die Familie ist ihnen heilig und sie sind sehr kinderlieb. Die Gozitaner unterscheiden sich nur wenig von den Maltesern. Zwischen den beiden Inseln besteht eine Art freundschaftliche Konkurrenz.
Der maltesische Alltag
Wie in anderen Mittelmeerländern auch, genießen die meisten Malteser am Sommernachmittag ihre Siesta. Sie beginnt nach dem Essen und dauert zwei bis drei Stunden. In dieser Zeit bleibt die Mehrzahl der Geschäfte geschlossen. In den Abendstunden unternehmen die Malteser meist ihren abendlichen Bummel durch die Straßen.
Kleidung
Die Einstellung zur Kleidung ist aufgrund der starken katholischen Prägung weniger liberal als in anderen europäischen Ländern. Baden oder Sonnenbaden oben ohne ist gesetzlich verboten. Wie in den meisten katholischen Ländern erregt das Tragen von Miniröcken, Shorts oder schulterfreien Kleidungsstücken in Kirchen Anstoß.
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