- Manfred Ruge
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Manfred Otto Ruge (* 7. Oktober 1945 in Erfurt) ist ein deutscher Kommunalpolitiker (CDU) und war von Mai 1990 bis zur Wahl im Jahr 2006 Oberbürgermeister der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt.
Leben
Nach dem Abitur studierte Ruge bis 1970 Theoretische Elektrotechnik an der Technischen Hochschule Ilmenau. Anschließend arbeitete er als Diplomingenieur in verschiedenen Bereichen des damaligen VEB Optima Büromaschinenwerk Erfurt. Seit 1987 war er als technischer Leiter mit dem Aufbau einer neuen Ölmühle im VEB Erfurter Ölmühle betraut. Politisch aktiv wurde er erst Ende der 1980er Jahre im Zug der Reformprozesse in der damaligen DDR.
1990 kandidierte Ruge erstmals erfolgreich für das Amt des Erfurter Oberbürgermeisters, in das er danach zwei Mal wiedergewählt wurde. Er setzte sich insbesondere für den Ausbau des Industriestandorts Erfurt und für die Sanierung der Altstadt ein. Dafür wurde die Stadt Erfurt bereits zweimal mit Preisen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ausgezeichnet.
Nach heftigen parteiinternen Auseinandersetzungen kündigte Ruge an, bei der Wahl 2006 nicht erneut anzutreten. Sein Nachfolger ist Andreas Bausewein von der SPD. Manfred Ruge wechselte in eine von ihm selbst neu geschaffene Stelle als 3. Geschäftsführer zu den Erfurter Stadtwerken, was zu heftiger Kritik an seiner Person („Selbstbedienung im Amt“) führte. Nach weiteren Protesten wurde diese Stelle wieder abgeschafft.
Ruge ist derzeit Chef von fünf Tochtergesellschaften des Konzerns. Unter anderem ist er Geschäftsführer der TFB Thüringer Freizeit und Bäder GmbH. In dieser Funktion war er 2006 für die Schließung des Erfurter Nordbades und 2008 für den Abbruch des denkmalgeschützten Eingangsgebäudes mitverantwortlich. Im Mai 2010 ist die Wiedereröffnung als modernes Freibad geplant. Die Bausumme ist mit 9,3 Millionen Euro veranschlagt.
Manfred Ruge war Mitglied im Präsidium des Deutschen Städtetags und Vizepräsident des Weltbundes der Partnerstädte.
Er ist seit 1969 mit Barbara Ruge, geborene Kraft, verheiratet. Mit ihr hat er vier Kinder.
Literatur
- Steffen Raßloff: Die Oberbürgermeister der Stadt Erfurt seit 1872. In: Stadt und Geschichte. Zeitschrift für Erfurt 35 (2007). S. 25-27.
Weblinks
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