Manton S. Eddy

Manton S. Eddy
Manton S. Eddy

Manton Sprague Eddy (* 16. Mai 1892 in Chicago, Illinois; † 10. April 1962 in Fort Benning) war ein US-amerikanischer Lieutenant General der US Army.

Er diente im Ersten Weltkrieg, als auch im Zweiten Weltkrieg und hatte mehrere hohe Posten während der Nachkriegszeit inne. Er war Lehrer an mehreren Militärschulen, sowie Direktor des Bildungsapparates der US Army und wurde mit diversen Auszeichnungen – unter anderen dem Distinguished Service Cross – ausgezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Jugend und Einsatz im Ersten Weltkrieg

Manton Sprague Eddy wurde am 16. Mai 1892 in Chicago, Illinois, als Sohn des Versicherungsmaklers George Manton Eddy und dessen Partnerin Martha Bishop Sprague. Nachdem er in örtlichen Schulen in Chicago unterrichtet worden war, graduierte Eddy im Jahr 1913 an der Shattuck Military School in Faribault, Minnesota. Unsicher, ob er eine Militärkarriere anstreben sollte, entschloss er sich vorerst, für eine Unfallversicherungsgesellschaft in Indiana zu arbeiten. Im Jahr 1916 entschied er sich dann aber doch, in der Armee zu dienen und wurde als Second Lieutenant in einer Infanterieeinheit der US Army aufgenommen. Im folgenden Jahr wurde er - nachdem er einen Offizierskurs an der Army Service School in Fort Leavenworth abgeschlossen hatte - zum Captain befördert.

Zum Ende des Ersten Weltkriegs, im April 1918, wurde Eddy mit der 4. US-Infanteriedivision nach Frankreich versetzt, wo er im August als Kommandeur eine Maschinengewehrkompanie bei der Aisne-Marne-Offensive eingesetzt wurde. Bei einer Operation am Fluss Velse wurde Eddy verwundet, erholte sich dann aber rechtzeitig, um an der Meuse-Argonne-Offensive teilzunehmen. Als der Krieg beendet war, diente er bereits als Kommandeur eines Bataillons. Im November 1918 wurde er vorläufig zum Major befördert und diente bis zum Sommer des Jahres 1919 zusammen mit der US-amerikanischen Besatzungsarmee in Deutschland, wonach er in die USA zurückkehrte.

Zwischenkriegszeit

In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen diente Eddy in diversen Einheiten und wurde 1920 wieder zum Captain ernannt. Er besuchte einen Offizierskurs an der Infanterieschule in Fort Benning und heiratete am 23. November 1921 Mamie Peabody Buttolph mit der er eine Tochter hatte.

Manton S. Eddy blieb noch bis 1925 an der Infanterieschule, wonach er erst zur Infanteriedirektion und dann zum Vorführungsregiment versetzt wurde. Im August desselben Jahres wurde er an die Riverside Military Academy in Gainesville gesandt, wo er als Professor für militärische Chemie und Taktik tätig war. Nachdem er 1929 zur Infanterieschule zurückgekehrt war, schloss er 1930 den fortgeschrittenen Offizierskurs ab. Dem folgten zwei Jahre Dienst in Regimentern und Stäben auf Hawaii.

Von 1932 bis 1934 besuchte Eddy die Command and General Staff College in Fort Leavenworth und war von 1934 bis 1939 ein Taktiklehrer an der Schule. Nach dem Dienst als Regiments- und Stabsoffizier wurde er im März 1942 vorläufig zum Brigadier General befördert und als stellvertretender Kommandeur der 9. US-Infanteriedivision eingesetzt.

Zweiter Weltkrieg

Manton S. Eddy während einer Lagebesprechung kurz nach D-Day

Durch seine langjährige Lehrtätigkeit hatte er zwar kaum noch praktische Erfahrung. Trotzdem war er von 1941 bis 1942 Kommandierender Offizier im 114. Regiment. Im Juni 1942 wurde Eddy zum Kommandeur der 9. US-Infanteriedivision ernannt, die er während in Nordafrika, Sizilien und in der Normandie anführte. Eddy baute die Division auf und der alliierte Oberbefehlshaber Dwight D. Eisenhower stufte sie als eine seiner zwei besten Divisionen ein.

Eddy nahm im Juni 1944 mit seiner Division bei der Operation Overlord teil. Während der Schlacht um Cherbourg rückte Eddy zusammen mit anderen US-amerikanischen Verbänden auf die französische Stadt Cherbourg vor. Seine Division und die 82. US-Luftlandedivision überraschten die Deutschen durch ihren schnellen Vorstoß und erreichten in der Nacht vom 17. auf den 18. Juni die Küste der Cotentin-Halbinsel. Die deutschen Verbände verfügten nicht über ausreichende Kräfte für einen organisierten Gegenangriff. Karl-Wilhelm von Schlieben, der am 23. Juni 1944 von Hitler zum Kommandanten der Festung Cherbourg ernannt worden war, entschloss sich am Abend des 26. Juni 1944, zur Kapitulation. Nach seiner Kapitulation zusammen mit Konteradmiral Walter Hennecke, dem Kommandanten der Seeverteidigung in der Normandie, gegenüber der 9. US-Infanteriedivision unter Eddy ergab sich von Schlieben mit über 800 anderen Soldaten in seinem unterirdischen Befehlsbunker in St. Sauveur und ging daraufhin in Kriegsgefangenschaft. Es folgte eine zweite, offizielle, Kapitulation im Schloss von Servigny, dem Hauptquartier von General J. Lawton Collins.

Im August des Jahres 1944 wurde Eddy zum Kommandeur des XII. US-Korps ernannt, die Pattons 3. US-Armee unterstellt war. Er spielte eine große Rolle im schnellen Vorstoß der 3. US-Armee durch Frankreich, bei der Überschreitung des Rheins und dem Vormarsch nach Deutschland. So hielten seine Einheiten auch während der Ardennenoffensive erfolgreich die Südflanke der deutschen Front. Im April 1945 zwang ihn eine Krankheit, in die Vereinigten Staaten zurückzukehren.

Manton S. Eddy wurde für seine Verdienste bei der Eroberung der Stadt Cherbourg mit dem Distinguished Service Cross ausgezeichnet und hatte zum Ende des Krieges vier der fünf höchsten US-amerikanischen Auszeichnungen für Tapferkeit erhalten. General Omar Bradley, einer seiner Vorgesetzten während des Krieges berichtete über ihn, dass er „seine Schritte sorgfältig plante, bevor er sie ging“ („[counted] his steps carefully before he took them“).

Nachkriegszeit

In den Jahren 1946 und 1947 diente Eddy unter anderem stellvertretender Kommandeur der 2. US-Armee und als Chef der Aufklärungs- und Geheimdienstabteilung im Büro des Chief of Staff of the Army. Er wurde 1948 zum Leiter des Command and General Staff College in Fort Leavenworth und zum Direktor des Bildungsapparates der US Army ernannt. 1950 wurde er dann zum stellvertretenden Kommandeur der europäischen Kommandostelle. Sechs Monate später wurde ihm das Kommando über die wieder aufgestellte 7. US-Armee übergeben. Nach zwei Jahren in diesem Posten wurde er der Kommandeur der US-amerikanischen Streitkräfte in Europa.

Eddy ging 1953 als Lieutenant General in den Ruhestand und kehrte nach Columbus zurück, wo er ein Zivilleben führte.

Manton Sprague Eddy starb am 10. April 1962 in Fort Benning, Georgia. Sein Leichnam wurde am Nationalfriedhof Arlington beigesetzt.

Zitate

  • In a world where so much seems to be hidden by the smoke of falsity and moral degeneration, we Americans must grasp firmly the ideals which have made this country great. We must reaffirm the basic human values that have guided our forefathers. A revival of old-fashioned patriotism and a grateful acknowledgment of what our country has done for us would be good for all our souls.[1]
  • Many officers and noncommissioned officers have the attitude of “Don’t do as I do, do as I say.” This type is not a leader. Men look to the leader for their model. A leader sets the proper example. Do everything you can to increase the personal pride of your men by your example. Cleanliness, neatness, and orderliness are evidence of personal pride. A proud outfit is a good outfit.[2]

Literatur

  • Henry Gerard Phillips: The Making of a Professional: Manton S. Eddy, USA, Greenwood Press, 2000, ISBN 0-313-31183-8
  • "Manton Sprague Eddy" in Dictionary of American Biography, Supplement 7: 1961-1965. American Council of Learned Societies, 1981.

Weblinks

Quellen

  1. zaads.com
  2. Quotes for the Air Force Logistician (PDF-Datei)

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