3. US-Armee

3. US-Armee
Third United States Army
Schulterabzeichen der 3. US-Armee
Schulterabzeichen der 3. US-Armee
Aktiv 7. November 1918 bis 2. Juli 1919
3. August 1932 bis 1974
seit 1982
Land Vereinigte Staaten
Streitkräfte US-Streitkräfte
Teilstreitkraft Army
Typ Armee
Hauptquartier Fort McPherson, Georgia
Spitzname Patton's Own
Motto Tertia Semper Prima
Kriege Erster Weltkrieg
Zweiter Weltkrieg
Zweiter Golfkrieg
Operation Enduring Freedom
Irakkrieg
Kommandeur
Jetziger
Kommandeur
Lieutenant General William G. Webster
Wichtige
Kommandeure

Courtney Hicks Hodges
George S. Patton
Tommy R. Franks
David D. McKiernan

Insignien
Distinctive Unit Insignia US3ADUI.PNG

Die 3. US-Armee (engl. Third United States Army) ist ein Großverband der US Army. Sie ist als Bodenkampfkomponente US Army Forces Central Command (ARCENT) dem zuständigen US-Regionalkommando für den Nahen Osten, dem US Central Command, unterstellt. Während der offiziellen Kampfhandlungen des Irak-Krieges von 2003 führte die 3. US-Armee unter David D. McKiernan das Coalition Forces Land Component Command (CFLCC), zuständig für alle Bodenoperationen der Region. Das CFLCC wurde am 14. Juni 2003 durch die Combined Joint Task Force 7 (CJTF 7) unter Ricardo S. Sánchez ersetzt, welche später wiederum in die Multi-National Force Iraq umgewandelt wurde. Nachdem die CJTF 7 das operative Kommando über alle Bodenstreitkräfte der Region übernommen hatte, wurde CFLCC zum primären Logistikzentrum in der Region.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Aufstellung und Erster Weltkrieg

Die 3. US-Armee wurde zum ersten Mal am 7. November 1918 während des Ersten Weltkrieges aufgestellt und aktiviert. Dies geschah in Chaumont in Frankreich durch die Generalorder Nr. 198 des Hauptquartiers der American Expeditionary Force (AEF) unter Lieutenant General John J. Pershing. Am 15. November übernahm dann Major General Joseph T. Dickman den Posten des ersten Kommandierenden Generals der 3. US-Armee.

Einmarsch nach Deutschland

Am 15. November 1918 erhielt Major General Dickman den Auftrag, schnell und unter allen Umständen nach Zentral-Deutschland einzurücken und es zu besetzen. Er sollte dann auf Befehl Pershings deutsche Truppen entwaffnen und auflösen. Der Marsch begann am 17. November 1918. Einen Monat später, am 15. Dezember, wurde das Hauptquartier der 3. US-Armee nach Koblenz verlegt. Zwei Tage später, am 17. Dezember, sicherte die Armee den Brückenkopf mit einer Pontonbrücke und drei Eisenbahnbrücken über den Rhein. Während dieser Zeit hatte die Armee keinen Kontakt mit deutschen Truppen. Seit 11. November 1918 war Waffenstillstand. Am 19. Dezember, dem Tag als die Brückenkopfbesetzung abgeschlossen war, unterstanden der 3. US-Armee 9.638 Offiziere und 221.070 Unteroffiziere und Mannschaften.

Am 12. Dezember befahl die Feldorder Nr. 11 der 3. US-Armee den nördlichen Sektor von Koblenz zu besetzen, um nachrückenden Truppen den Vormarsch zu sichern. In der Nacht zum 14. Dezember hatten die Truppen der 3. US-Armee den Perimeter um den Koblenzer Brückenkopf gesichert.[1]

Besatzungszeit in Deutschland (Army of Occupation)

Während des Januars 1919 trainierte die 3. US-Armee ihre Truppen, um auf alle Eventualitäten reagieren zu können. Im Februar wurden dann Militärschulen innerhalb des besetzten Gebietes der 3. US-Armee eröffnet, sowie ein Quartiermeister-Depot organisiert. Rund 2.000 Offiziere und Unteroffiziere wurden versetzt und absolvierten Kurse auf britischen und französischen Universitäten. Zudem wurde die Rückverlegung von US-Divisionen in die Vereinigten Staaten geplant. Am 4. Februar übernahm die 3. US-Armee dann die Kontrolle über Trier. Durch den März hindurch vollzog die 3. US-Armee dann Routineaufgaben einer Besatzungsarmee, wie das Training der eigenen Truppen. Zudem wurden Ausbildungszentren auf Korps- und Divisionsebene eingerichtet und die 42. US-Infanteriedivision in die Reserve entlassen. Im April begann dann der Abzug der Divisionen der 3. US-Armee und am 20. April übernahm Lieutenant General Hunter Liggett das Kommando von Dickman.

Vertrag von Versailles

Am 1. Juli 1919 informierte Pershing das US-Kriegsministerium darüber, dass nach der Einwilligung der Deutschen in die militärischen Bedingungen die US-Truppen in Europa auf ein einziges Regiment reduziert würden. Die 3. US-Armee wurde am 2. Juli 1919 aufgelöst. Ihr Hauptquartier und das dort stationierte Personal (ca. 6.800 Mann) und Verbände unter deren Kommando wurden nun als US-Truppen in Deutschland bezeichnet (American Forces in Germany). Diese Streitmacht verblieb noch drei weitere Jahre in Deutschland. Dies war der Tatsache geschuldet, dass die Vereinigten Staaten den Friedensvertrag von Versailles nicht ratifiziert hatten. Völkerrechtlich befanden sie sich also noch mit Deutschland im Krieg. Diese Situation wurde erst mit einem separaten Friedensabkommen im Sommer 1921 gelöst.

Reaktivierung und Zwischenkriegsjahre

Im August 1932 wurde die 3. US-Armee als eine von vier Armeen innerhalb einer Heeresreform der US Army (re)aktiviert um die Truppen auf den Stützpunkten zu kommandieren. Jedoch blieb die 3. US-Armee bis zum Vorabend des Zweiten Weltkrieges zum größten Teil eine Armee auf dem Papier. Es wurden zwar Exerzierübungen abgehalten, jedoch waren diese niemals angemessen.

Zweiter Weltkrieg

Flaggenparade der 3. US-Armee auf der Festung Ehrenbreitstein nach der Eroberung von Koblenz 1945

Während der Mobilmachung der Vereinigten Staaten 1941/42 kam der 3. US-Armee die Aufgabe zu, eine große Anzahl eben eingezogener Rekruten auszubilden. Lieutenant General Walter Krueger, später bekannt als Kommandeur der 6. US-Armee während des Pazifikkrieges, kommandierte die 3. US-Armee vom Mai 1941 bis zum Februar 1943. Unter seinem Kommando wurden die Grundlagen der 3. US-Armee als erfolgreiche Streitmacht gelegt. Krueger wurde dann im Februar 1943 von Lieutenant General Courtney H. Hodges abgelöst, der die Armee bis zum Januar 1944 kommandierte. Im Dezember 1943 erfolgte dann die erwartete Verlegung der 3. US-Armee nach England. Im Januar 1944 übernahm dann Lieutenant General George S. Patton, Jr. das Kommando und führte die 3. US-Armee später auch in den Kampf.

Die 3. US-Armee nahm in der ersten Phase der Operation Overlord nicht teil. Als die Armee dann nach Frankreich verlegt wurde, gelangen ihr bedeutende Durchbrüche. Nach einer Periode der Sicherstellung war die 3. US-Armee wieder bereit für eine Offensivaufgabe. Während der Ardennenoffensive der Wehrmacht tat sich Patton dadurch hervor, dass er auf Befehl General Dwight D. Eisenhowers vor dem Saarland einen Linksschwenk nach Norden machte und die vorstoßenden deutschen Truppen an deren südlicher Flanke angriff. Nach weiteren Kämpfen im Rheinland wurde im März 1945 der Rhein bei Mainz und Boppard überschritten. Die 3. US-Armee bewegte sich weiter ostwärts, befreite am 11. April das Konzentrationslager Buchenwald und besetzte am 18. April kurzfristig die Stadt Leipzig. Im Mai erreichte sie das Gebiet Österreichs und befreite dort das KZ Mauthausen sowie einige Außenlager, darunter das KZ Ebensee. Ernst Florian Winter, der Sohn des ehemaligen Wiener Vizebürgermeisters Ernst Karl Winter, war der erste Austro-Amerikaner, der am 4. Mai 1945 bei Burghausen einmarschierte.[2] Die Truppen der 3. US-Armee rückten bis Linz in Oberösterreich und Pilsen in Westböhmen vor und waren damit die am weitesten nach Osten vorgedrungenen US-Truppen.

Besetzungszeit, Ausbildungsdienst und Auflösung

Die 3. US-Armee verblieb nach Kriegsende abermals als Besatzungsarmee im Lande und beteiligte sich bis zum Abzug 1947 am Wiederaufbau Deutschlands. Nach der Rückverlegung in die Vereinigten Staaten übernahm die Armee ähnliche Aufgaben wie in den 1930ern. Beim Ausbruch des Koreakrieg 1950 übernahm die Armee wiederum die Ausbildung von Rekruten. Diese Aufgabe behielt die Armee auch über den Koreakrieg hinaus bis in das Jahr 1974, als sie durch ein neues Hauptkommando, das US Army Forces Command (FORSCOM) abgelöst und infolge dessen aufgelöst wurde.

Reaktivierung und Neuausrichtung

Am 3. Dezember 1982 wurde das Hauptquartier der 3. US-Armee in Fort McPherson reaktiviert und unter das Kommando von Lieutenant General M. Collier Ross gestellt. Der neue Auftrag der Armee war der Einsatz als Bodenkampfkomponente (US Army Forces Central Command; ARCENT) des zuständigen Unified Combatant Command für den Nahen Osten, das US Central Command.[3]

Zweiter Golfkrieg

Unter dem Kommando von Lieutenant General John J. Yeosock übernahm die 3. US-Armee das Kommando der Bodenstreitkräfte während der Operation Desert Shield, der Verteidigung Saudi-Arabiens vor einem möglichen Überfall des Irak, nachdem dieser 1990 bereits Kuwait überfallen hatte. Zum Beginn war der 3. US-Armee nur das XVIII. US-Luftlandekorps unterstellt. Im November 1990 wurden dann jedoch die US-Truppen am Persischen Golf in Form des VII. US-Korps aus Deutschland massiv aufgestockt. Diese Verlegung ergab die größte gepanzerte Truppenkonzentration der Vereinigten Staaten seit Ende des Zweiten Weltkrieges. Am Anfang der Kampfhandlungen hatte das XVIII. US-Luftlandekorps drei US- und eine französische Division und das VII. US-Korps vier US- und eine britische Division und damit neun Divisionen, sowie die gepanzerten Kavallerieregimenter der beiden Korps, unter ihren Kommando.

Nachkriegsaufgaben in Vorderasien

Operation Vigilant Warrior

Operation Vigilant Sentinel

Operation Desert Strike

Operation Desert Thunder I

Operation Desert Thunder II

Operation Desert Fox

Irak-Krieg

Während der offiziellen Kampfhandlungen des Irak-Krieges von 2003 führte die 3. US-Armee unter David D. McKiernan das CFLCC, zuständig für alle Bodenoperationen der Region. Das CFLCC wurde am 14. Juni 2003 durch die Combined Joint Task Force 7 (CJTF 7) unter Ricardo S. Sánchez ersetzt, welche später wiederum in die Multi-National Force Iraq umgewandelt wurde. Nachdem die CJTF 7 das operative Kommando über alle Bodenstreitkräfte der Region übernommen hatte, wurde CFLCC zum primären Logistikzentrum in der Region.

Auftrag

Die 3. US-Armee umfasst die Summe der Bodenstreitkräfte des Regionalkommandos US Central Command (CENTCOM). Sie ist der der operative Arm des US Army Central (USARCENT), dem Service Component Command der Army des CENTCOM (Führungsstab des CENTCOM für die Landstreitkräfte), dem sie unterstellt ist. Der kommandierende Offizier der 3. US-Armee ist gleichzeitig auch der Kommandeur der US Army Central (USARCENT).

In dieser Funktion ist sie verantwortlich für die Ausbildung, Bereitschaft und ständige Einsatzfähigkeit der Bodenstreitkräfte des CENTCOM und unterstützt den Commander CENTCOM bei seiner operativen Planungen der Zielfindung und Einsatzführung. Die 3. US-Armee gewährleistet die militärische Sicherheit im territorialen Verantwortungsbereich des Centcom und die öffentliche Sicherheit im besetzten Irak. Durch stetigen Übungsbetrieb und gemeinsame Manöver und Zusammenarbeit mit den Streitkräften verbündeter und befreundeter lokaler Nationen trägt sie zur politischen Stabilisierung der Region bei. Sie führt und koordiniert die Planung und den Einsatz des Coalition Forces Land Component Command (CFLCC).

Organisation

Heute (Stand 2007) hat die 3. US-Armee ihr Hauptquartier in Fort McPherson im US-Bundesstaat Georgia, sowie eine vorgeschobene Basis in Camp Arifjan in Kuwait und das Logistikzentrum der Area Support Group (ASG) (regionale Unterstützungsgruppe) in Katar, das dem US Central Command und dem Coalition Forces Land Component Command (CFLCC) als Logistikkommando dient.

Führung

Lieutenant General William G. Webster, Jr., Kommandierender General der 3. US-Armee

Kommandogruppe (Command Group)

Die Kommandogruppe der 3. US-Armee besteht aus dem Kommandierenden General Lieutenant General William G. Webster, Jr., seinen beiden Stellvertretern Major General Randy E. Manner (Kuwait) und Major General Peter M. Vangjel (Afghanistan), dem Stabschef Brigadier General Stephen M. Twitty und dem Command Sergeant Major des Verbandes John D. Fourhman.

Liste der Kommandeure

Nr. Name Beginn der Berufung Ende der Berufung
47 Vincent K. Brooks (2011) ---
46 William G. Webster, Jr. 4. Mai 2009 (2011)
45 James J. Lovelace 20. Dezember 2007 4. Mai 2009
44 R. Steven Whitcomb 13. Oktober 2004 20. Dezember 2007
43 David D. McKiernan 6. September 2002 13. Oktober 2004
42 Paul T. Mikolashek 29. Juni 2000 6. September 2002
41 Tommy R. Franks 30. Mai 1997 29. Juni 2000
40 Robert R. Ivany 18. Februar 1997 30. Mai 1997
39 Steven L. Arnold 19. Juli 1994 18. Februar 1997
38 James R. Ellis 18. Juli 1992 15. Juli 1994
37 John J. Yeosock 17. März 1989 17. Juli 1992
36 Andrew P. Chambers 10. Oktober 1987 16. März 1989
35 T.G. Jenes, Jr. 4. Mai 1984 30. September 1987
34 William J. Livsey 21. Juli 1983 3. Mai 1984
33 M. Collier Ross 1. Dezember 1982 20. Juli 1983
Verband zwischen 1973 und 1982 inaktiv
32 Warren Bennett 1. Juli 1973 1. Oktober 1973
31 Melvin Zais 20. Juni 1972 14. Juni 1973
30 Alber O. Connor 1. August 1969 19. Juni 1972
29 John L Throckmorton 1. August 1967 31. Juli 1969
28 Louis W. Truman 15. Juli 1965 31. Juli 1967
Interim William C. Bullock 24. Juni 1965 14. Juli 1965
27 Charles W.G. Rich 1. August 1964 23. Juni 1965
Interim John W. Bowen 16. Juli 1963 31. Juli 1964
26 Albert Watson II. 2. Februar 1963 15. Juli 1964
Interim Hamilton H. Howze 1. Dezember 1962 1. Februar 1963
25 Thomas J.H. Trapnell 3. Oktober 1961 30. November 1962
24 Paul D. Adams 17. Oktober 1960 2. Oktober 1961
23 Thomas J.H. Trapnell 1960 1960
22 Herbert B. Powell 5. März 1960 30. September 1960
Interim Robert F. Sink 18. Februar 1960 4. März 1960
21 Clark L. Ruffner Mai 1958 Februar 1960
20 Thomas F. Hickey 15. August 1955 30. April 1958
19 Alexander R. Bolling 22. August 1952 31. Juli 1955
18 William A. Beiderlinden 8. Mai 1952 21. August 1952
17 John R. Hodge 1. September 1950 7. Mai 1952
16 Alvan C. Gillem, Jr. 19. Juni 1947 31. August 1950
Interim Edward H. Brooks 15. April 1947 18. Juni 1947
15 Oscar W. Griswold 15. März 1947 14. April 1947
14 Ernest N. Harmon 10. Januar 1947 14. März 1947
13 Geoffrey Keyes April 1946 9. Januar 1947
12 Lucian K. Truscott, Jr. 8. Oktober 1945 April 1946
11 George S. Patton, Jr. 26. Januar 1944 7. Oktober 1945
10 Courtney H. Hodges 16. Februar 1943 25. Januar 1944
9 Walter Krueger 16. Mai 1941 2. Februar 1943
8 Herbert J. Brees 1. Oktober 1940 15. Mai 1941
7 Stanley D. Embick 1. Oktober 1938 30. September 1940
6 George Van Horn Moseley 1. Oktober 1936 30. September 1938
5 Frank Parker 4. April 1936 30. September 1936
4 Johnson Hagood 4. Oktober 1933 27. Februar 1936
3 Edwin B. Winans 15. September 1932 30. September 1933
Verband zwischen 1919 und 1932 inaktiv
2 Hunter Liggett 20. April 1919 2. Juli 1919
1 Joseph T. Dickman 15. November 1918 19. April 1919

Verweise

Weblinks

Einzelnachweise

  1. "Crossing the Rhine," History of the American Third Army, November 14, 1918 to July 2, 1919, Third Army, A.E.F., July 2, 1919.
  2. Ernst Florian Winter: 1945 als erster US-Soldat in Österreich, 3. Mai 2008 (salzburg.orf.at)
  3. Third Army is reborn as ARCENT (englisch)

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