Maria Grün (Hamburg)

Maria Grün (Hamburg)
Die Kirche Maria Grün im Februar 2010

Die Kirche Maria Grün, eigentlich Sankt Mariä Himmelfahrt, in Hamburg-Blankenese ist eine katholische Pfarrkirche aus der Zeit der Weimarer Republik.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Umgebung

Die Kirche liegt am südöstlichen Rand von Blankenese an der Kreuzung von Schenefelder Landstraße und Elbchaussee. Sie ist unweit der Stadtteilgrenze zu Nienstedten auf ehemals zum Dorf Dockenhuden gehörenden Gebiet gelegen. Der Hirschpark und die ehemals ebenfalls eigenständige Siedlung Mühlenberg trennen die Kirche von der Elbe.

Architektur

Die katholische Kirche Maria Grün in Blankenese gilt als herausragendes Beispiel für den Kirchenbau der Weimarer Republik. Der Bau des Wiener Architekten Clemens Holzmeister kann mit seinen runden Raumkörpern, den beiden Zylindern und dem quaderförmigen Eingangs- und Glockenturm mit den Idealen des Neuen Bauens in Verbindung gebracht werden. Die Kreisform ist das überwiegende architektonische Formprinzip. Sie gilt als „sprechende“ Form, die seit der Antike als geometrische Bestimmung Gottes galt. Sie wurde auch traditionell genutzt, um Geborgenheit und Einheit zu symbolisieren.

Signifikant sind zudem die Kirchenfenster des Düsseldorfer Malers Heinrich Campendonk. Die fünf durch überlebensgroße Engelsfiguren dominierten Chorfenster erfüllen die Kirche bei Sonneneinstrahlung dank der Südrichtung mit den bestimmenden Farben Gelb, Orange und Rot. Die weiteren Symbolfenster im Kirchenschiff zeigen die Motive Liebe (Herz), Hoffnung (Anker) sowie Glaube (Kreuz). Ein Duplikat eines der Kapellenfenster befindet sich im Vatikanischen Museum.

Das Äußere der Kirche wird durch die verklinkerte Fassade bestimmt. Eine halbrunde Freitreppe trägt die Kreisform in den Kirchenvorplatz.

Geschichte des Gebäudes

Die Kirche wurde als Sankt Mariä Himmelfahrt 1929 bis 1930 von Clemens Holzmeister errichtet und am 7. September 1930 geweiht. Der Name Maria Grün leitet sich von der baumbestandenen Umgebung (sieben Linden, Parklandschaft) ab. Die Öffentlichkeit kürzte die zunächst verwendete Bezeichnung Maria im Grünen bereits in der Dreißigerjahren zu Maria Grün.

Nach einer Sanierung in den Achtzigerjahren wurde erst jüngst bis 2007 eine Grundsanierung vorgenommen. Dabei wurden insbesondere die Seitenkapellen lichter und zugänglicher gestaltet. Über die Jahre wurde auch der vordere Zugangsbereich mehrfach umgestaltet. U.a. wurde eine behindertengerechte Rampe ergänzt.

Zum Gebäudebestand der Gemeinde gehörte anfangs ein in den Achtzigerjahren durch ein neues Gemeindehaus ersetztes Reetdachhaus. Des Weiteren verfügt die Pfarrei über eine seit einigen Jahren wieder dreizügige katholische Grundschule, die früher auch eine Sekundarstufe I umfasste, und einen Kindergarten. Letzterer ist im „Paulushaus“ unmittelbar neben der Kirche angesiedelt. Seit den frühen Neunzigerjahren gehört auch ein neuerbauter Seniorenwohnstift in Hamburg-Rissen – nahe der schon vorher dort existierenden Kapelle der Gemeinde mit regelmäßigen Gottesdiensten – zum Gemeindegebiet. Die eigentliche Kapelle wurde 2005 abgerissen, Gottesdienste finden nun im Wohnstift statt.

Die Kirchengemeinde St. Paulus-Augustinus in Hamburg-Groß Flottbek ist seit 2006 mit der Gemeinde Maria Grün fusioniert und wird von der hiesigen Pfarrstelle mitversorgt.

Literatur

  • Christian Fuhrmeister: Avantgarde in der Diaspora. Die katholische Kirche Maria Grün in Hamburg-Blankenese (1929/30), in: Das Münster. Zeitschrift für christliche Kunst und Kunstwissenschaft, 52.1999, Nr. 4, S.331–344.
  • Klaus-Detlef Herrn: 65 Jahre Maria Grün in Blankenese. Zur Erinnerung an die Kirchweihe am 7. September 1930, in: Blankenese. Monatszeitschrift des Blankeneser Bürger-Vereins e.V. , 48.1995, Nr. 9, S.3–4.

Weblinks

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