Marienpsalter

Marienpsalter
Seite mit Blumenornamenten

Der Marienpsalter ist ein Rosenkranz-Gebet, das auf Alanus de Rupe zurückgeht. Die gesteigerte Marienverehrung dieser Zeit führte dazu, die Aneinanderreihung von 150 Gebeten (3 Reihen mit je 50 Sätzen) im „Paternoster“ (Vater Unser) durch die gleiche Anzahl Ave Mariae zu ergänzen. Der „Marienpsalter“ war insbesondere bei den Zisterziensern und Kartäusern verbreitet. Manche Nonnen sollen täglich 1000 bis 2000 Ave Maria gebetet haben.

Inhaltsverzeichnis

Marienpsalter aus Zinna

Der Marienpsalter Nouum beate marie vigi[ni]s psalterium aus der Klosterdruckerei Zinna gilt als der älteste Buchdruck in Brandenburg. Die Inkunabel (Wiegendruck) des Buchdruckers Hermannus Nitzschewitz stammt aus der Zeit um 1493. Nitzschewitz kam aus Trebbin, war zu dieser Zeit Kaplan und Protonotar in Frankfurt (Oder) und möglicherweise zuvor Mönch in Zinna. Das mit vielen Holzschnitten ausgestattete und mit breiten Blumenornamenten verzierte Werk wurde mit fürstlicher Unterstützung hergestellt. [1] Ein Exemplar des Druckes kam 1992 zur Stadt- und Landesbibliothek Potsdam und ist dort das bedeutendste Stück unter den historischen Buchbeständen der Sammlung Brandenburgica. Dank einer Firmenspende konnte der Marienpsalter 2003 digitalisiert werden.

Literatur

  • Friedrich Karl Clajus, Der Marienpsalter der Klosterdruckerei Zinna vom Jahre 1493, in: Das Antiquariat 13. 1957 S. 193-196
  • Oliver H. Schmidt, Kloster Zinna und der Orden der Zisterzienser, Begleitbuch zur Dauerausstellung des Museums Kloster Zinna, Lukas Verlag, S. 61 pdf (256 KB)

Digitalisat

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Harry Methling, Das Wunderblut von Wilsnack, pdf, Seite1

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