Marienrachdorf

Marienrachdorf
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Ortsgemeinde Marienrachdorf
Marienrachdorf
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Marienrachdorf hervorgehoben
50.5522222222227.7144444444444273
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Westerwaldkreis
Verbandsgemeinde: Selters (Westerwald)
Höhe: 273 m ü. NN
Fläche: 5,04 km²
Einwohner:

1.025 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 203 Einwohner je km²
Postleitzahl: 56242
Vorwahl: 02626
Kfz-Kennzeichen: WW
Gemeindeschlüssel: 07 1 43 044
Adresse der Verbandsverwaltung: Am Saynbach 5 - 7
56242 Selters (Westerwald)
Webpräsenz: www.marienrachdorf.de
Ortsbürgermeister: Dieter Klöckner
Lage der Ortsgemeinde Marienrachdorf im Westerwaldkreis
Karte

Marienrachdorf ist eine Ortsgemeinde im Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Selters (Westerwald) an.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Marienrachdorf liegt rund vier Kilometer nordwestlich von Selters.

Geschichte

1190 wurde die Gemeinde erstmals als Rachdorf urkundlich in Zusammenhang mit einem Rorich von Rechdorf erwähnt, der sich nach seinem Herrschaftssitz Freirachdorf so nannte. Den Ursprung des Ortes führt man auf frühe fränkische Siedlungen zurück. Der ursprüngliche Name Rachdorf bedeutet Dorf des Racho. Der Name unterlief im Laufe der Zeit einen vielfachen Wandel. So hieß der Ort Maroraychdorf im frühen 14. Jahrhundert, hundert Jahre später Matraichdorff um 1426 und Marck(t)rachdorf(f) in den Jahren 1513/1550 mit der Bedeutung "an der Mark (Grenze) liegendes Rachdorf" im Unterschied zu den Nachbarorten Freirachdorf und Brückrachdorf. Die Bedeutung des Zusatzes ging in den folgenden Jahrhunderten verloren, und der Ortsname wurde 1739 nach der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt, 1325 erstmalig erwähnt, aber vom Stil her aus dem 12. Jahrhundert stammend, als Mariae Rachdorf und später als Marienrachdorf umgeändert.

Die alte Kirche musste 1837 einem Kirchenneubau weichen, wobei der alte Kirch- und Wehrturm aus dem 12. Jahrhundert mit erneuertem Oberteil im klassizistischen Stil erhalten blieb. An den romanischen Westturm schließt sich ein kreuzförmiges Schiff in spätklassizistischem Stil an; Rundbögen gliedern im Innern die breiten Querarme und die Westempore ab. Der Innenraum konnte mit einer bemerkenswerten Ausstattung aus säkularisiertem Klostergut eingerichtet werden; aus der Mainzer Kartause gelangten zwei Seitenaltaraufsätze (um 1760) in Nussbaumfurnierung hierher; sieben spätbarocke Holzstatuen (18. Jhdt.) gab das Kloster Marienstatt ab.[2]

Gericht und Kirchspiel, bestehend aus den die Dörfer Marienrachdorf, Krümmel, Maroth, Trierischhausen, Sessenhausen mit dem Hof Kutscheid und Marienhausen, unterstanden den Herren von Isenburg als Landesherren, zuletzt den Grafen von Isenburg-Grenzau bis 1664. Nach dem Tode des Grafen Ernst von Isenburg-Grenzau starb die Linie aus, und Marienrachdorf fiel an das kurtrierische Amt Herschbach, 1803 mit diesem an das Fürstentum Nassau-Weilburg und 1806 an das Herzogtum Nassau. Die Ämter Herschbach und Selters wurden 1817 zum neuen Amtsbezirk Selters vereinigt (bis 1865). 1866 fiel Marienrachdorf an Preußen und wurde ein Jahr später Teil des neu gebildeten Unterwesterwaldkreises. Im Jahre 1882 erhielt Marienrachdorf den Anschluss an das Eisenbahnnetz, der den Quarzitbergbau vor Ort förderte. Ende der 1970er Jahre war der Abbau weitgehend erschöpft, die rekultivierte Fläche gelangte 1982 wieder in das Eigentum der Gemeinde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der Unterwesterwaldkreis 1946 zum neu formierten Land Rheinland-Pfalz. Im Zuge der territorialen Verwaltungsneugliederung wurde die Gemeinde Marienrachdorf im April 1972 der Verbandsgemeinde Selters (Westerwald) zugeordnet. Seit dem 16. März 1974 gehört Marienrachdorf zum Westerwaldkreis.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Marienrachdorf besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden. Insgesamt sind fünf verschiedene Wählergruppen im Rat vertreten.[3]

Wappen

Die Blasonierung lautet: „In Silber eine wachsende silbergekrönte, goldnimbierte Muttergottes in blauem Gewand mit blauem Schleier über weißem Kleid mit goldenem Medaillon, den linken Arm vor die Brust haltend, auf dem rechten Arm ein goldnimbiertes, goldhaariges, unbekleidetes Christuskind, einen blauen Reichsapfel mit goldenem Ringbeschlag und goldenem Tatzenkreuz in der rechten Hand haltend“.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Weblinks

 Commons: Marienrachdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
  2. Informationen nach Hermann-Josef Roth: Der Westerwald. Köln, DuMont, 1981. S. 76.
  3. Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat

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